Historikertag 2002: Traditionelle Agrargesellschaften und Visionen politischer Modernisierung. Ein interkultureller Vergleich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Historikertag 2002: Traditionelle Agrargesellschaften und Visionen politischer Modernisierung. Ein interkultureller Vergleich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Organisatoren
44. Deutscher Historikertag
Ort
Halle an der Saale
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.09.2002 -
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Von
Steffen Raßloff, Erfurt

Ein Blick auf die Weltkarte veranschaulicht die brisante Aktualität des Themas "Modernisierung von Agrargesellschaften": Ein Armutsgürtel agrarischer Staaten durchzieht die südliche Hälfte des Globus. Von Afrika, und namentlich der Sahelzone, über Vorderasien und Indien bis nach Ostasien hinein gelten jene Regionen und Länder als die unterentwickeltsten Erdteile, in denen Kleinbauern und Landlose die Mehrheit der Bevölkerung stellen. Insbesondere in diesen Regionen ist man bestrebt, durch die Schaffung von nichtagrarischen Arbeitsplätzen zu einer nachhaltigen Entwicklung zu gelangen. Gunther Mai (Erfurt) und Peer Schmidt (Erfurt) führten in ihren einleitenden Referaten aus, dass eine Vielzahl von Gesellschaften vor einem solchen Wandel steht, den eine Reihe von Staaten bereits durchlief oder noch durchläuft. "Modernisierung" als Prozess bestimmten sie dabei pragmatisch als die Ablösung von agrarisch geprägten Sozial- und Wirtschaftsformen durch postagrarische. Dieser Prozeß folgt(e) keineswegs dem idealtypischen Muster der klassischen Modernisierungstheorie der 50er und 60er Jahre. Daher stellten die Referenten ihre Beiträge in einen Kontext, den man als "Historisierung der Modernisierungstheorie" (Frank Ettrich) umreißen könnte. Das heißt: Sie legten die "klassischen" Entwicklungsmerkmale der "Moderne" zugrunde, ohne diesen einen normativen Stellenwert zuzuweisen.
Der global-komparative Zuschnitt ist unverkennbar den Anstößen aus der historischen Soziologie, namentlich Moore und Skocpol verpflichtet, doch ging diese Sektion in ihrer stärkeren Betonung und Einbeziehung der kulturellen Resistenzen der Landbevölkerung und der Dörfer deutlich über den klassischen Ansatz hinaus. Ferner kann man sich mit den drei "Transformationsergebnissen" Moores nicht zufrieden geben: dem demokratischen Modell, dem Faschismus und dem Kommunismus. Hier sind Fragen nach der europäischen Binnendifferenzierung ebenso offen geblieben wie nach den Spezifika etwa des Transformationsprozesses in Mexiko, China und Rußland oder nach dem Zusammenhang zwischen agrarischer Gesellschaft, Modernisierung und Nationalismus im Vorderen Orient. Der bewusst synchron angelegte Vergleich für die erste Hälfte des 20. Jhs. lässt die "Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen" deutlich werden, wobei sich jedoch eine erstaunliche zeitliche Kongruenz von sozioökonomischen Veränderungen und Visionen politischer Moderne offenbart. Das mag damit zusammenhängen, dass dieser Prozess zusammenfällt mit dem Höhepunkt und endgültigen Niedergang des Imperialismus. Er konfrontiert(e) namentlich die Kolonisierten mit dem Modell "moderner Zivilisation". Verbunden damit war indes aber auch der Zwang der Kolonien, sich dieses Modells zur eigenen Emanzipation anverwandelnd zu bedienen. Die Sektion folgte hierbei in neuer, innovativer Perspektive vornehmlich den endogenen Entwicklungspfaden in den einzelnen Weltregionen, welche nach folgendem Raster analysiert wurden: 1.) Das Modernisierungs-Projekt der (marginalisierten) Eliten; 2.) Konfrontationen zwischen Eliten/zentralstaatlicher Politik und bäuerlicher/regional-lokaler Autonomie im Verlauf der Nationalisierungs- und Homogenisierungsbestrebungen; 3.) Formen dörflich-bäuerlicher Interessenwahrnehmung in diesem Prozeß; 4.) Mechanismen des Einwirkens der "großen" Politik in die Dörfer; 5.) Kulturelle Resistenzen der Dörfer.

Gunther Mai schilderte zunächst die Transitionsphase zu einer modernen Gesellschaft in Europa, bei der Verlauf, Tempo, Konflikt- und Bewältigungsmuster der nationalen Prozesse von strukturellen Vorgaben des industriellen Sektors und vom Resistenzpotential des agrarischen Sektors abhingen. Dennoch gab es Gemeinsamkeiten, die sich in einem historischen Prozeß wechselseitiger Konkurrenz und Einflußnahme herausgebildet hatten. Mai stellte hierzu vier Thesen auf: I.) Die Konkurrenz der nationalen Machtstaaten bzw. Großreiche des 19. Jahrhunderts begründete einen als unabweisbar angesehenen Zwang zur nachholenden Modernisierung. Der Erste Weltkrieg bedeutete in diesem Prozess eine einschneidende Zäsur. II.) Die verzögerte oder verweigerte kulturelle Anpassung an die sich schneller verändernden Lebensformen der industriellen Gesellschaft ließ "unmoderne Menschen in der modernen Welt" leben (Ralf Dahrendorf). Der Überhang an "agrarischer Mentalität" band erhebliche Teile der nicht-agrarischen Bevölkerung in einen anti-modernen Grundkonsens ein. III.) Der Weltkrieg dynamisierte den Prozess der politischen Mobilisierung des Landes, und zugleich auch den Wandel der ländlichen Lebens- und Sozialformen. IV.) Es lassen sich typologisch fünf Entwicklungspfade zur post-agrarischen Gesellschaft erkennen, deren Erfolg nicht zuletzt von den Optionen der agrarischen Bevölkerung bestimmt wurde:
1.) West- und Nordwesteuropa, wo die Bauern bei ihren alten Parteien blieben und einen vermittelnden, liberal-konservativen Pfad auf parlamentarischem Wege mittrugen.
2.) Skandinavien, wo starke Bauernparteien als offene Mittelstandsparteien "rot-grüne" Koalitionen eingingen und den sozialdemokratischen "Wohlfahrtsstaat" mit begründeten.
3.) Deutschland, wo es einer breiten Bauernbewegung nicht gelang, sich über regionale politische Interessenverbände hinaus zu Parteien zu entwickeln. Der Überhang "agrarischer Mentalität" begünstigte die radikal-völkische Massenbewegung, die zum Fundament eines korporativ-diktatorischen Elitenkonsenses werden sollte. In dem nationalsozialistischen Pfad blieb die Diskrepanz zwischen ideologischem Anti-Modernismus und realer Modernisierung am stärksten ausgeprägt.
4.) Osteuropa, wo die Entstehung von Bauernparteien durch fehlende Parteien- und Verbandssysteme begünstigt wurde, ohne dass selbige entscheidende Erfolge erzielen konnten. Keiner dieser Staaten kam ohne Diktatur aus, die auf einem korporativen Interessenausgleich unter Integration der Eliten und Disziplinierung von Bauern und Arbeitern beruhte. Italien, Spanien und Portugal sind diesem Modernisierungspfad zuzurechnen, auch wenn hier keine mächtigen Bauernbewegungen entstanden.
5.) Sowjetrußland, das mit seiner revolutionären Entfeudalisierung und terroristischen Modernisierung durch Zwangskollektivierung und Vernichtung des "Kulakentums" einen Sonderfall darstellte. Der bolschewistische Pfad war nicht möglich ohne die Aufbrechung des ländlichen Milieus und den Zwang von Millionen Bauern in die entstehenden Industriestädte.
Auf Nachfrage unterstrich Mai nochmals den Zäsur-Charakter des Ersten Weltkrieges für die überkommenen ländlichen Mentalitäten insbesondere der Kriegsteilnehmer, verwies aber auch nachdrücklich auf die einschneidenden Entwicklungen der krisengeschüttelten Zwischenkriegszeit.

Peer Schmidt konstatierte unter dem Thema "Die Wahrung der Tradition? Die Bedeutung der Agrarfrage in der Mexikanischen Revolution (1910-1940)", dass sich diese Revolution und der Name des Bauernführers Emiliano Zapata im kollektiven Gedächtnis der Lateinamerikaner fest eingegraben haben. Sie stehen für den erfolgreichen Kampf der Bauern um ihr Land, für soziale Gerechtigkeit. Auf diese vorbildhafte Bewegung wird im agrarisch geprägten Lateinamerika bis heute immer wieder Bezug genommen (Zapatisten in Chiapas; "Landlose"-Bewegung in Brasilien). Schmidt warf die zentrale Frage auf, ob diese Nachwirkung der Revolution nicht - wie im kollektiven Gedächtnis üblich - ein idealisiertes Konstrukt sei? War es nicht vielmehr das mehrheitliche Ziel der Revolutionäre, den Weg des Landes in die Moderne zu beschreiten und eben die agrarische Rückständigkeit hinter sich zu lassen?
Die im Jahre 1910 ausbrechende Revolution beendete die Diktatur des Generals Porfirío Díaz (1876-1910), dessen autoritäres Entwicklungskonzept Mexiko durchaus ein v.a. von außen getragenes Wirtschaftswachstum gebracht hatte, ohne aber die Dominanz des agrarischen Sektors (65-70%) zu brechen. Hier war es der alte Konflikt zwischen den Großgrundbesitzern und den Dörfern, der für Sprengstoff sorgte, wenngleich von keiner einheitlichen Agrarstruktur in Mexiko gesprochen werden kann. Ob sich das Mexiko der Jahre 1910 bis 1940 in seinem Kern wirklich transformiert oder immer nur in einem Prozess des Aushandelns befunden hat, bleibt in der Forschung unentschieden. Unbestritten sind aber die modernisierenden Effekte der Revolution: Trotz einer Fülle von Problemen sank die Analphabetenrate in Mexiko seit den 1930er Jahren von ca. 80% bis heute auf ca. 5%. Die Revolution war auch für die Dörfer ein umwälzendes Ereignis, der Politisierungseffekt war langfristig gesehen tiefgreifend. Zu den massiven Einschnitten in die dörfliche Lebenswelt gehörte schließlich auch der Straßenbau. Allerdings brachte die Revolution nicht den Durchbruch zur Demokratie, sondern die Herrschaft einer Politikerschicht, die sich in autoritärer Weise unter Transformation des klassischen Klientelismus hin zu einer Parteipatronage mit ihren Verclusterungen und Brokern, den Parteisekretären und Gewerkschaftsfunktionären, behauptete.
In der Diskussion verwies Schmidt auf das "Hereinschwappen" der subaltern bzw. postcolonial studies aus den USA in die mexikanische Agrargeschichte seit Mitte der 1990er Jahre, während diese von mexikanischen Historikern mehrheitlich kaum vertreten würden. Weiterhin verwies er darauf, dass der Revolution spätestens nach dem Tode Zapatas 1919 gewissermaßen die "Luft ausgegangen" sei, sie durch die städtischen Eliten erfolgreich instrumentalisiert werden konnte. In dem Maße, in dem die Bauernbewegung politisch kanalisiert wurde, setzte - vergleichbar mit Tendenzen in Europa - die Romantisierung der revolutionären Agrarbewegung und des Landlebens ein.

Im Mittelpunkt der Ausführungen von Thoralf Klein (Erfurt) "Klassenkampf versus bäuerlicher Lokalismus: Gemeinschaft und Gesellschaft im Prozess der chinesischen Agrarrevolution" stand die ambivalente Rolle der Bauern im Modernisierungsprozess der Volksrepublik China. Ziel der Kommunisten war die Ersetzung territorialer und auf agnatischer Abstammung beruhender Gemeinschaften ("Lokalismus") durch ein bäuerliches Klassenbewusstsein, von dessen Mobilisierung der Ausgang der Revolution in dem agrarisch geprägten Riesenreich (80%) entscheidend abhing. Nach Skizzierung der bis Ende der 1940er Jahre offensichtlich funktionsfähigen lokalen Gemeinschaften ging Klein auf den Verlauf der Agrarrevolution in den südchinesischen Kernprovinzen seit Mitte der 1920er Jahre ein.
Nach dem endgültigen Sieg der KPCh 1949 begann 1953 die schrittweise Kollektivierung, die mit der Einführung der Volkskommune 1958 ihren Abschluss fand. Die Übertragung des marxistischen Klassenkonzeptes auf die bisher ganz anders geprägte ländliche Lebenswelt scheint hierbei in mehrfacher Hinsicht gebrochen worden zu sein: Zwar fasste die KPCh rasch auf dem Lande Fuß, polarisierte die kleineren und mittleren Bauern gegen die Großbauern und errichtete mit den Kooperativen bzw. Kommunen neue Strukturen. Zugleich blieben aber die lokalen Gemeinschaften ein zentraler Bezugspunkt bäuerlicher Loyalitäten, die innerhalb der neuen Strukturen bis hin zu gewaltsamen Fehden konkurrieren konnten, und endete der Versuch einer Industrialisierung des Landes in einer Katastrophe. Auch die folgenden Jahrzehnte brachten keine kontinuierliche Entwicklung, ehe die von Staat und Partei gelassenen Freiräume der 1980er Jahre zu einer Wiederbelebung des Lokalismus führten, der allerdings in seinem neuen Spannungsfeld von Parteidiktatur, Marktwirtschaft und Neotraditionalismus möglicherweise erst den Anfang einer tiefgreifenden Modernisierung darstellt.

Birgit Schäblers (Erfurt) Beitrag "Das syrische (flache) Land und die arabische Nation: Tradition versus Vision?" führte eine weitere Variation des Themas ein und widmete sich der Frage des Zusammenhangs zwischen agrarischer Gesellschaft, politischer Modernisierung und dem Phänomen des Nationalismus. Hierbei überprüfte sie zunächst die These Ernest Gellners, dass die Modernisierung der agrarischen Gesellschaft die Grundlage für die Herausbildung des Nationalismus sei, wobei der Nationalismus als subversive, revolutionäre Kraft und der Übergang zum "Zeitalter des Nationalismus" im Sinne eines fast marxistisch anmutenden Epochenübergangs gedacht wird. Mit Bezug auf einen der Kritiker der Gellner'schen Theorie, Tom Nairn, der diesen Übergang in Zweifel zieht und agrarische Mentalitätsüberhänge, "den Fluch der Ländlichkeit", als entscheidenden Ursachenfaktor in zeitgenössischen ethnischen Konflikten sieht, führte Schäbler eine erste Kritik an der Modernisierungstheorie des Nationalismus ein. Als grundsätzlichere Kritik stellte sie sodann den Ansatz der sogenannten subaltern studies group vor, einer Art indischer Geschichtsschreibung-von-unten, die sich gegen die modernisierende Sicht sowohl der Briten als auch der nationalen indischen Eliten wandte. Nach ihr waren die Bauern "bei der Geburt der Nation" anwesend, und nicht nur passives Mobilisierungspotenzial.
Es folgte die hieran angelehnte Darstellung des Falls Vorderasien. Die Eliten der arabischen Nationalbewegung billigten dem Land kaum Bedeutung zu. Dies sei umso verwunderlicher, als es ländliche Revolten gab, die schon sehr früh national unterlegt waren, besonders im Falle Palästinas. In dessen agrarischer Gesellschaft hatten sich durch die europäische Einwanderung zwei Sektoren herausgebildet: eine mit modernen landwirtschaftlichen Mitteln, europäischem know-how und großem Pioniereifer betriebene Modernisierung der Landwirtschaft in den jüdischen Siedlungen, und eine im Rahmen des osmanischen Reiches ebenfalls modernisierte arabische Landwirtschaft, die den Einwanderern jedoch fast archaisch erschien. In den mit Gewalt geführten Auseinandersetzungen um das Agrarland ist nicht nur von "Jaquerien" auszugehen, sondern es lässt sich schon kurz nach der Jahrhundertwende eine entstehende palästinensische Identität nachweisen. Die agrarische Gesellschaft bildete jedoch in beiden Fällen mit der wachsenden Konfrontation im Kampf um das (Agrar-)Land eine Grundlage für Identitätsbildung, ja für eine Mythisierung, die bis heute nachwirkt. Säkular-palästinensischer und vom Labor-Zionismus beeinflusster israelischer Nationalismus kreisen beide um agrarische Idyllen. Den Bogen schlagend zum Beginn ihrer Ausführungen endete Schäbler mit Nairn's "Fluch", den sie eher in solch rückwärtsgewandten Mythisierungen, denn in den agrarischen Gesellschaften selbst ausmachte, und der der modernen Gewalt Vorschub leiste.
Die Fragen nach der aktiven Beteiligung bäuerlicher Schichten am Nationsbildungsprozess und der Haltbarkeit der subaltern studies-Thesen beantwortete Schäbler diffenziert; zwar lieferten auch die arabischen Bauern das mythologisierte "Rohmaterial" einer Eliten-Konstruktion, sie hätten sich aber durch ihre Aktionen auch selbst schon früh in den Prozeß miteingebunden. Der Rekurs auf die subaltern studies group rief zudem einen heftigen Fachdiskurs hervor, in dem diesen eine Ablehnung der Moderne unterstellt und moniert wurde, dass sie in den USA lehrten.
Als das Kernproblem der Ausführungen aller Referenten und Mittelpunkt der regen Diskussionen schälte sich also letztlich die Frage heraus, ob die ländliche Bevölkerung in erster Linie Objekt oder Subjekt der Modernisierungen gewesen sei, ob sie überhaupt, nur punktuell-interessenfixiert oder aktiv gestaltend an diesem Prozess teilnahm. Welche Rolle spielte die traditionelle Agrargesellschaft im nation-building-Prozess, der ihr häufig (freilich in folklorisierter Form) Wertmuster, Topoi und Gestaltungselemente entlehnte. Nach Mai blieben die europäischen Bauernbewegungen instrumentierbare Schwungmasse, die zwar überall auf einen gewissen Protektionismus rechnen konnten, ohne aber auf die strukturellen Entscheidungen wirklichen Einfluss zu nehmen. Schmidt schilderte Mexiko als ein Schwellenland, das sich zwar in jenem säkularen Ablösungsprozess befand, der aber von einer urbanen, liberal-bildungsbürgerlichen Revolutionsgruppe getragen wurde, die die traditionelle Agrarelite und das Militär ausschaltete und die bäuerlichen Unruhen kanalisierte. Klein wiederum veranschaulichte zwar die Beharrungs- und Anpassungsfähigkeit traditioneller agrarischer Lebens- und Sozialformen, ohne dass die in ihren lokalen Gemeinschaften gewissermaßen "atomisierten" Bauern das Herrschaftsmonopol der KPCh und deren Vorgaben für den spezifisch chinesischen Modernisierungspfad grundsätzlich in Frage gestellt oder mitbestimmt hätten. Schäbler allein billigte der ländlichen Bevölkerung eine gewisse eigenständige Rolle im Nationsbildungsprozess zu.

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