Buchrezensionen/

Rez. von Holger Böning, Deutsche Presseforschung, Universität Bremen

Zu würdigen ist eine Pflichtlektüre für Historikerinnen und Historiker. Wer immer sich mit dem Fortwirken der Aufklärung und der politischen Geschichte des frühen 19. Jahrhunderts und mit ihren epochalen Umbrüchen befasst, wen die Verlags-, Buch-, Literatur-, Öffentlichkeits-, Zensur-, Kommunikations- und Pressegeschichte dieser Zeit interessiert oder wer sich mit der Wissensvermittlung an breite Bevölkerungsschichten und der Wissenschaftspopularisierung auseinandersetzt, erhält hier so umfassend, detailliert und anschaulich wie nur selten Einblick in das Wirken und das Alltagsgeschäft eines bedeutenden Verlegers und eines für ihn wichtigen Autors.

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Rez. von Margareth Lanzinger, Institut für Geschichte, Universität Wien

Benjamin Hitz setzt in der auf seiner Habilitationsschrift basierenden Studie bei der Ubiquität von Schulden an und erforscht diese im spätmittelalterlichen Basel und dessen Umland. Im Zentrum stehen Schulden, die vor Gericht verhandelt wurden, da sie den Gläubiger:innen als unsicher schienen. Insofern bewegt sich die Untersuchung auf der Spitze des Eisberges, da anzunehmen ist, dass Schulden aus dem alltäglichen Anschreiben wie für größere Investitionen zu einem guten Teil als einbringlich galten und/oder informell Lösungen gefunden wurden.

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Rez. von Konstantin Kotelnikov, Universität Bielefeld

Kurz nach dem Einmarsch von Putins Armee in die Ukraine kontaktierte der Bochumer Philosoph Nikolaj Plotnikov russischsprachige Intellektuelle, um sich in der Tradition der russischen Intelligenzija in einer „kollektiven Äußerung“ mit dem Krieg auseinanderzusetzen. Das Ergebnis ist der in der zweiten Jahreshälfte 2022 erschienene Sammelband mit dem ins Deutsche übersetzten Titel "Im Angesicht der Katastrophe".

Die „kollektive Äußerung“ begann als Kommunikationspraxis um 1900 vor dem Hintergrund großer historischer Umwälzungen und Brüche.

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Rez. von Jakob Benecke, Alanus Hochschule, Mannheim

Fritz Borinski (1903–1988) selbst sah eine sich in unterschiedlichen privaten und beruflichen Konstellationen konkretisierende und ihn häufig herausfordernde „Zwischenstellung“ innerhalb eines „Dualismus von Pädagogik und Politik“[1] als zentrales Charakteristikum seiner Biographie an. Es kann als besondere Lebensleistung angesehen werden, dass angesichts dessen nicht Resignation, sondern anhaltende Integrationsbemühungen sein Leben und Wirken auszeichneten.

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Termine/

Summerschools, Kurse u.ä.
02.09.2024 - 13.09.2024 European Network Remembrance and Solidarity. Local Partners: Masuria: Wojciech Kętrzyński Northern Institute; Historical Museum in Ełk; The Western and Northern Territories Network; Michał Kajka Museum in Ogródek; Finland: Historians without Borders; Estonia: Estonian Institute of Historical Memory

Call for Applications for students of the arts and humanities from all over Europe, interested in oral history. Join us in the search for local histories in the borderlands of Europe. This year the participants of 'In Between?' will meet in Warsaw and set off on study visits to Tallinn and Helsinki (Estonia/Finland) or Masuria region (Poland), where they will interview members of the local communities and produce a series of podcasts.

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Summerschools, Kurse u.ä.
09.09.2024 - 13.09.2024 CLARIAH-AT-Konsortium und IZMF der Paris Lodron Universität Salzburg

Vom 9. bis 13. September 2024 findet in Salzburg die CLARIAH-AT Summerschool "Vom Archiv zum Algorithmus. Digital Humanities in der Praxis" statt, die es sich zum Ziel setzt, Studierenden erste Einblicke in das Arbeiten mit DH-Tools zu geben. Die Teilnehmenden sollen den Weg von der Digitalisierung archivalischer Quellen über die Bearbeitung in verschiedenen Tools (unter anderem in Transkribus) bis hin zu den vielfältigen Möglichkeiten der weiteren Verarbeitung der gewonnenen Daten kennenlernen.

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Summerschools, Kurse u.ä.
23.09.2024 - 27.09.2024 Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

The Filmuni Summer School is organizing the Digital Archive Summer School in cooperation with the Bundesarchiv as well as with support from the International Federation of Film Archives (FIAF). The summer school "Digital Archives. Data Literacy and Presentation Strategies in Audiovisual Archives" is a 5-day, practice-oriented course aimed at people working in audiovisual archives as well as at everyone else who is interested in enhancing their knowledge about digital environments and processes related to digital archives.

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Summerschools, Kurse u.ä.
05.08.2024 - 09.08.2024 Deutsche Gesellschaft e. V.

Explore the dynamics of exile protests in our summer school in August in Berlin.
Unlock the complexities of resistance in authoritarian regimes and the diaspora's role in shaping change. Don't miss this chance to deepen your understanding of exile protests. Apply now and take part.

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Ausstellungsrezensionen/

23.06.2021 Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Rez. von Stephan Jaeger, Department of German and Slavic Studies, University of Manitoba

Was genau ist die Aufgabe des am 23. Juni 2021 im komplett entkernten und neugestalteten Deutschlandhaus am Anhalter Bahnhof in Berlin eröffneten Dokumentationszentrums Flucht, Vertreibung, Versöhnung und seiner Ständigen Ausstellung?[1] Wie kann dieses Dokumentationszentrum den Spagat bewältigen, einerseits eine vermeintliche Leerstelle des deutschen Gedenkens und des historischen Wissens zum Leiden der deutschen Vertriebenen um 1945 zu schließen und andererseits einen Ort zu schaffen, der allen Flüchtlingen und Vertriebenen, gerade im heutigen Deutschland, eine Sprache und einen Raum gibt sowie zu kritischen Diskussionen über Zwangsmigration im 21.

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30.11.2023 GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Rez. von Paul Schacher, Leipzig

Unter dem Slogan „REINVENTING GRASSI.SKD“ verfolgt das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig eine konzeptionelle Neuerfindung. Im Juli 2022 habe ich an dieser Stelle bereits die ersten neugestalteten Ausstellungsbereiche besprochen.[1] Der Wandel des Museums „zu einem Netzwerkmuseum, in dem verschiedene Stimmen zu Wort kommen und sich unterschiedliche Orte miteinander verbinden“[2], so der Eigenanspruch, wurde seitdem mit neuen Projekten zur Forschung und Vermittlung, mit Rückführungen an Herkunftsgemeinschaften sowie der Überarbeitung der Dauerausstellung vorangetrieben.

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Tagungsberichte/

14.10.2023 Fakultät für Geschichtswissenschaft, ­Philosophie und Theologie, Universität Bielefeld
Von Halyna Leontiy, Soziologie, Kulturwiss. Institut Essen

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat im deutschsprachigen Raum viele Diskussionen um die eingeschränkten Kenntnisse über die Ukraine und die akademische Lehre mit Ukraine-Bezug entfacht. Zwar wird festgestellt, dass diese Kenntnisse bei deutschen Studierenden zugenommen haben, dennoch bleibt die Frage der curricularen Integration der Ukraine-bezogenen Lehrinhalte offen.

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07.06.2023 - 08.06.2023 Interdisciplinary Centre for Baltic Sea Region Research (IFZO); University of Greifswald
Von Alexander Drost / Ronny Grundig, University of Greifswald

In their welcoming address ANDRIS BANKA (Greifswald) and MARKO PANTERMÖLLER (Greifswald) stressed the importance of predictions of the future as an important part of political processes especially policy setting. Participants presented their research on how our imaginations of the future and the decision-making processes that shape them are closely linked to prediction making, risk assessment and fear in politics, business and society.

The first Panel focused on the role of imagination in the process of making predictions and projecting futures.

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Zeitschriften/

Im November 2023 ist das Themenheft „Kriminalität und Gesellschaft in Zentraleuropa (19./20. Jahrhundert)“ erschienen. Neben einer Einführung in Forschungen zur Kriminalitätsgeschichte durch die beiden Gastherausgeber, Volker Zimmermann und Rudolf Kučera, präsentiert es Fallstudien zu Kriminalitätsdiskursen und Prozessen der Kriminalisierung ethnischer, religiöser und sozialer Gruppen sowie Räumen, die als unsicher galten.

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Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch im Monat April präsentieren wir Ihnen wieder aktuelle Buchbesprechungen aus der Sozial- und Politikgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts. Die Besprechungen sind Teil des Rezensionsapparats von Band 64 (2024) des Archivs für Sozialgeschichte (AfS) und auch über den Internetauftritt der Friedrich-Ebert-Stiftung zugänglich: <https://www.fes.de/afs/rezensionen>

Alle bisher erschienenen Online-Rezensionen sowie alle gedruckten Bände des AfS seit 1961 (mit Ausnahme des aktuellen Bandes) stehen Ihnen unter <https://www.fes.de/afs> digitalisiert und kostenlose zur Verfügung.

Beste Grüße aus der Redaktion des Archivs für Sozialgeschichte

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The Yearbook of Transnational History is dedicated to disseminating pioneering research in the field of transnational history. This seventh volume brings together examples of four different world migration systems, that of the Black Atlantic, of early modern religious migrations, exile in the nineteenth and twentieth centuries, and twenty-first century refugee systems, thus encompassing more than six centuries from local, regional, transregional, comparative, and macro historical perspectives.

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