Buchrezensionen/

Rez. von Bastian Spangenberg, REIGENN/Sorbonne Université, Paris

Dass Stefan Zweig als großer Europäer gilt, ist einer der Gemeinplätze in der Germanistik und darüber hinaus. Nicht umsonst hat das Europäische Parlament eines seiner Gebäude nach dem Wiener benannt. Die dazugehörige Pressemitteilung stellt Zweig eher lapidar als „österreichische[n] Schriftsteller und Verfechter eines vereinten Europas“ vor.[1] In „Europas imaginierte Einheit“ untersucht Marian Nebelin, auf welcher Grundlage diese teils vereinfachende und damit stereotypisierende Zuweisung fußt und wie Zweig, vor allem in der Zwischenkriegszeit, sein Europa darstellt.

Dafür untersucht Nebelin eine Reihe von europäischen Reden und Beiträgen von Zweig und entwirft ein Phasenmodell, um anhand dessen die Europavorstellung des Schriftstellers besser beschreiben zu können und „einen Zugang zu wesentlichen Kontinuitätsmomenten und Brüchen im politischem wie geschichtsphilosophischem Denken des Schriftstellers“ (S.

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Rez. von Martin Christ, Max-Weber-Kolleg, Universität Erfurt

London ist seit Jahrhunderten eine heterogene Stadt, in der eine Vielzahl verschiedener Ethnien, Nationalitäten und religiöser beziehungsweise konfessioneller Gemeinschaften leben und interagieren. Eine der größten unter ihnen sind die Iren, da die Kolonisation Irlands durch England einen besonders regen Austausch an Ideen, Gütern und Personen zwischen den beiden Gebieten hervorbrachte.

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Rez. von Karlo Ruzicic-Kessler, Université de Fribourg

Die Beziehungen zwischen Jugoslawien und der Volksrepublik China sowie deren ideologische, politische und wirtschaftliche Ambitionen im „Globalen Süden“ während des Kalten Krieges stehen im Zentrum des ambitionierten Sammelbandes, der aus einer Kooperation zwischen Wissenschafter:innen aus Slowenien, Kroatien, Serbien und China entstand.

In der ersten von zwei Sektionen fokussieren sechs Beiträge auf die Geschichte der bilateralen Beziehungen zwischen Jugoslawien und der VR China vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1990.

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Rez. von Mathis Hartmann, Historisches Institut / Alte Geschichte, Ruhr-Universität Bochum

Geradezu programmatisch greift Dominic M. Machado im Titel seiner hier zu besprechenden Monographie ein Diktum Ciceros (Mur. 38) zum Willen der Soldaten, voluntas militum, auf. Denn es sind die römischen Soldaten, nicht etwa Feldherrn und Aristokraten, die der Autor als Akteure in den Vordergrund seines Buches rückt, das die deutlich erweiterte Fassung seiner Dissertation aus dem Jahr 2017 darstellt.

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Termine/

Workshop
03.05.2024 Laura Beck / Maurice Saß

The Forum Cultural History of the Hunt (Forum Jagdgeschichten) was founded in the summer of 2021 to promote academic exchange on the history of hunting.

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Akademische Ankündigungen
04.05.2024 - 04.05.2024 Netzwerk Archäologie Diagonal

Beim Tag der Münsteraner Archäologien am 4. Mai 2024 sind alle Interessierten dazu eingeladen, die vielfältige archäologische Forschung in Münster kennenzulernen. Von 10 bis 17 Uhr erwartet euch im Fürstenberghaus ein buntes Programm.

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Konferenz
25.04.2024 - 26.04.2024 German Historical Institute London

Convenors: Felix Brahm (University of Münster), Christina von Hodenberg (GHIL), Eve Rosenhaft (University of Liverpool)
AHRC-DFG-Project “Romani Migration Between Germany and Britain (1880s-1914)”

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Konferenz
26.06.2024 - 28.06.2024 Stadtarchiv Magdeburg, Evangelischer Kirchenkreis Magdeburg und Historische Kommission für Sachsen-Anhalt, in Verbindung mit dem Kuratorium „Friedensforum Johanniskirche 1631–2031“

Die Reformation setzte sich zuerst in den Großstädten durch. Historikerinnen und Historiker aus fünf europäischen Ländern und den USA nehmen die Anfänge dieser Bewegung in verdichteten urbanen Kommunikationsräumen neu in den Blick. Sie vergleichen den Modellfall Magdeburg mit ausgewählten Metropolen in Mittel- und Westeuropa, in denen sich der gesellschaftlich-kulturelle Wandel um das Jahr 1524 beschleunigte.

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Ausstellungsrezensionen/

23.06.2021 Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Rez. von Stephan Jaeger, Department of German and Slavic Studies, University of Manitoba

Was genau ist die Aufgabe des am 23. Juni 2021 im komplett entkernten und neugestalteten Deutschlandhaus am Anhalter Bahnhof in Berlin eröffneten Dokumentationszentrums Flucht, Vertreibung, Versöhnung und seiner Ständigen Ausstellung?[1] Wie kann dieses Dokumentationszentrum den Spagat bewältigen, einerseits eine vermeintliche Leerstelle des deutschen Gedenkens und des historischen Wissens zum Leiden der deutschen Vertriebenen um 1945 zu schließen und andererseits einen Ort zu schaffen, der allen Flüchtlingen und Vertriebenen, gerade im heutigen Deutschland, eine Sprache und einen Raum gibt sowie zu kritischen Diskussionen über Zwangsmigration im 21.

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30.11.2023 GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig
Rez. von Paul Schacher, Leipzig

Unter dem Slogan „REINVENTING GRASSI.SKD“ verfolgt das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig eine konzeptionelle Neuerfindung. Im Juli 2022 habe ich an dieser Stelle bereits die ersten neugestalteten Ausstellungsbereiche besprochen.[1] Der Wandel des Museums „zu einem Netzwerkmuseum, in dem verschiedene Stimmen zu Wort kommen und sich unterschiedliche Orte miteinander verbinden“[2], so der Eigenanspruch, wurde seitdem mit neuen Projekten zur Forschung und Vermittlung, mit Rückführungen an Herkunftsgemeinschaften sowie der Überarbeitung der Dauerausstellung vorangetrieben.

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Tagungsberichte/

23.11.2023 - 24.11.2023 Institut für Geschichte des ländlichen Raumes, St. Pölten; Niederösterreichisches Landesarchiv, St. Pölten
Von Reinhard Bodner, Institut für Volkskultur und Kulturentwicklung (ivk), Innsbruck

In einer zweitägigen Veranstaltung am 23. und 24. November 2023 setzte sich das Institut für Geschichte des ländlichen Raumes (IGLR) in St. Pölten mit zwei Jahrzehnten seiner Tätigkeit auseinander. Gegründet und geleitet wurde das Institut Anfang der 2000er-Jahre durch den Sozial- und Wirtschaftshistoriker Ernst Bruckmüller.

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14.03.2024 - 15.03.2024 Winfried Süß / Cornelius Torp / Heike Wieters, Gesellschaft für Historische Sozialpolitikforschung; Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Von Fritz Kusch, Sonderforschungsbereich 1342: Globale Entwicklungsdynamiken von Sozialpolitik, Universität Bremen

„Der andere Sozialstaat“ stand im Fokus der Jahrestagung der Gesellschaft für Historische Sozialpolitikforschung. Wie Winfried Süß (Potsdam) und Cornelius Torp (Bremen) in ihrer Einführung darlegten, nahm es sich die Tagung zum Ziel, das Mitwirken von Akteuren außerhalb der gesetzlichen Sozialversicherung an der Wohlfahrtsproduktion in Deutschland historisch zu untersuchen.

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Zeitschriften/

Von 1949 bis 1963 stand Konrad Adenauer (CDU) als erster Kanzler der jungen Bundesrepublik vor. Auch nach ihm gab es Regierungschefs, die große Fußstapfen hinterließen – so Willy Brandt oder Helmut Kohl. Aber nur für die 14 Jahre, in denen der katholische Rheinländer die Geschicke der Bonner Demokratie bestimmte, hat sich der Begriff „Ära“ eingebürgert.

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Als Franz I. im Jahr 1515 den französischen Thron erklomm, war er voller Tatendrang. Er wollte die expansive Italien-Politik seiner Vorgänger fortsetzen und Frankreich als führende Macht in Europa etablieren. Schon bald kreuzte jedoch ein Rivale seinen Weg, dem er langfristig nicht gewachsen war: Karl V.

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Die Katastrophe, die am 24. Oktober 79 über Pompeji hereinbrach, kam nicht unvermittelt. Denn nachweislich hatte die Stadt schon 62 infolge eines starken Erdbebens Schäden davongetragen. Auch danach muss rund um den Vesuv die Erde immer wieder gebebt haben. Aber der Vulkanausbruch des Jahres 79 war von anderer, von endzeitlicher Dimension.

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