Dominik Rigoll:Was machte die radikale Rechte gefährlich? Und wer protestierte gegen sie?

Von
Annette Schuhmann, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Seit 2015 gibt es am Münchner Königsplatz ein NS-Dokumentationszentrum, dessen Dauerausstellung über die Stadt zur Zeit des Nationalsozialismus informiert. Bis 8. April 2018 läuft zusätzlich dazu eine Sonderausstellung, die sich mit „Rechtsextremismus in Deutschland (gemeint ist bis 1990 Westdeutschland) nach 1945“ beschäftigt und einen erfreulich gutmenschendeln Obertitel trägt: „Nie wieder. Schon wieder. Immer noch.“

Im Kern handelt es sich bei der Ausstellung um eine Chronologie, eine Zeitleiste, die von der „Verordnung der alliierten Militärregierung in Deutschland zur Auflösung der NSDAP und zum Verbot nationalsozialistischer Betätigung“ von 1945 bis zu Pegida-Demos vor ein paar Monaten reicht. Die Zeitleiste, an der man entlangläuft, ist zweigeteilt: Der untere Rand ist für die eigentlichen rechten Aktivitäten reserviert. Er beginnt mit einer satirischen Collage zur Wirtschaftlichen Aufbau-Vereinigung (WAV), die 1945 in München gegründet wurde. In einer Zeit, da offen rechtsextreme Parteien von den Besatzern verboten waren, fungierte die vermeintlich nur an Wirtschaftsfragen orientierte WAV als Sammelbecken. Siebzig Jahre später und ein paar Meter weiter heißen die Parteien „Der Dritte Weg“, „Die Rechte“ und „Alternative für Deutschland“.

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Seit 2015 gibt es am Münchner Königsplatz ein NS-Dokumentationszentrum, dessen Dauerausstellung über die Stadt zur Zeit des Nationalsozialismus informiert. Bis 8. April 2018 läuft zusätzlich dazu eine Sonderausstellung, die sich mit „Rechtsextremismus in Deutschland (gemeint ist bis 1990 Westdeutschland) nach 1945“ beschäftigt und einen erfreulich gutmenschendeln Obertitel trägt: „Nie wieder. Schon wieder. Immer noch.“

Im Kern handelt es sich bei der Ausstellung um eine Chronologie, eine Zeitleiste, die von der „Verordnung der alliierten Militärregierung in Deutschland zur Auflösung der NSDAP und zum Verbot nationalsozialistischer Betätigung“ von 1945 bis zu Pegida-Demos vor ein paar Monaten reicht. Die Zeitleiste, an der man entlangläuft, ist zweigeteilt: Der untere Rand ist für die eigentlichen rechten Aktivitäten reserviert. Er beginnt mit einer satirischen Collage zur Wirtschaftlichen Aufbau-Vereinigung (WAV), die 1945 in München gegründet wurde. In einer Zeit, da offen rechtsextreme Parteien von den Besatzern verboten waren, fungierte die vermeintlich nur an Wirtschaftsfragen orientierte WAV als Sammelbecken. Siebzig Jahre später und ein paar Meter weiter heißen die Parteien „Der Dritte Weg“, „Die Rechte“ und „Alternative für Deutschland“.

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