.hist2006: Querschnittsbericht „Themenportale zwischen Bibliothek und Fachwissenschaft“

Von
Stephanie Marra, Universitätsbibliothek Dortmund, Fachreferat Humanwissenschaften und Theologie

Besprochene Sektionen:
"Die Sondersammelgebietsbibliotheken und ihre virtuellen Fachbibliotheken als Dienstleister für die historische Forschung"
"Historische Fach- und Themenportale: Forschen, Lehren, Kommunizieren, Vermitteln, Publizieren"

Dass die personelle und finanzielle Verknappung von Ressourcen seit geraumer Zeit nicht nur den akademischen Betrieb in Deutschland zu Reformen drängt und zu einer Neupositionierung führt, sondern in einem verstärkten Maße auch die außeruniversitären Einrichtungen sowie vor allem Bibliotheken, Archive und Museen erfasst, machten auch die Sektionen der Fachtagung „.hist06 – Geschichte im Netz“ deutlich.

„Wissensmanagement“, „Informationsvermittlung“, „Teaching Library“ – diese oder ähnlich lautende Schlagworte schreiben sich wissenschaftliche Bibliotheken gerne auf ihre Fahnen, wenn es darum geht, mit ihren vermeintlichen Imageproblemen aufzuräumen. Bibliotheken präsentieren sich seit jeher zu Recht als moderne, dienstleistungsorientierte Betriebe, die unmittelbar und nachhaltig auf technische Entwicklungen und neue Organisationsformen reagieren. Bibliothekarinnen und Bibliothekare entwickeln sich immer mehr hin zu „Wissensmanagern“, die konventionelle und elektronische Medien, vielfältige Fachinformationen sowie umfangreiche Angebote aus den verschiedenen Fachdisziplinen überblicken, auswählen und zur Verfügung stellen. Angesichts rückläufiger Erwerbungsetats und zeitgleicher Preissteigerungen von Verlagserzeugnissen müssen jedoch zwangsläufig neue Wege in der Literatur- und Medienversorgung beschritten werden. Bibliothekarische Konsortien, die mit dem Gemeinschaftserwerb von elektronischen Fachzeitschriften und Fachdatenbanken zur Kostenreduktion in ihren jeweiligen Häusern beitragen, werden seit einigen Jahren ergänzt durch Bemühungen der wissenschaftlichen Bibliotheken, mit Hilfe von Nationallizenzen 1, Pay-per-View-Modellen 2 und Pay-per-Use-Angeboten 3 die Verteuerungen von elektronischen Fachzeitschriften und Fachdatenbanken aufzufangen.
Allein der Kommunikationsprozess mit den wissenschaftlichen Nutzergruppen scheint bei all diesen Aktivitäten etwas auf der Strecke zu bleiben. Während innovative Projekte und neue Entwicklungen in der Informationsversorgung offenbar nicht ausreichend in die Fachwelt (und erst Recht nicht in eine breite Öffentlichkeit) kommuniziert werden, scheinen dagegen kommerzielle Großprojekte, wie zum Beispiel „Google Scholar“ 4, eine breite Rezeption zu erfahren. Diese Diskrepanz ist keinesfalls eine neue Erscheinung, sondern begleitet den Prozess der Einführung von digitalen Medien seit seinem Beginn.

Das derzeitige und künftige Zusammenspiel von Bibliotheken und Wissenschaft stand im Mittelpunkt der Sektion „TS 3: Die Sondersammelgebietsbibliotheken und ihre virtuellen Fachbibliotheken als Dienstleister für die historische Forschung“. Innerhalb des durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) organisierten Systems der überregionalen Literaturversorgung kommt seit 1949 mehr als 30 Staats-, Universitäts- und Spezialbibliotheken die Einrichtung fachspezifischer Sondersammelgebiete (SSG) zu. Ziel der jeweiligen Sammlungsschwerpunkte ist die weitestgehend vollständige Erwerbung und Verfügbarkeit der entsprechenden Fachliteratur des In- und Auslandes. Seit der Vereinigung der beiden deutschen Teilstaaten vor über 15 Jahren sind allerdings, bedingt durch die vergrößerte Wissenschafts- und Bibliothekslandschaft, auch Wandlungen innerhalb des SSG-Systems spürbar. Die Ausdifferenzierung der DFG-geförderten Sammelgebiete und die Fokussierung auf Spezialsammlungen bildeten sich ab Mitte der 1990er Jahren zeitgleich mit dem Aufbau so genannter Hybrider Bibliotheken aus, in denen konventionelle und digitale Medien gleichberechtigt nebeneinander stehen. Mit der Realisierung Virtueller Fachbibliotheken (ViFa), die von der DFG seit Ende der 1990er Jahre gesonderte Förderungen erhalten, kommt den Sondersammelgebietsbibliotheken damit zusätzlich die Aufgabe zu, disparate digitale Fachinformationen, erschlossen durch internationale bibliothekarische Standards, jeweils in einem Zentralportal zusammenzuführen. Neben der Einbindung genuin bibliothekarischer Kernmodule, wie relevanter OPACs, Datenbanken sowie Literatur-, Current Content- und Dokumentenlieferdiensten, finden sich in den weitestgehend gleichförmig aufgebauten ViFas auch wissenschaftliche Elemente, wie unter anderem die genannten qualitativ erschlossenen Fachinformationsführer, fachliche Suchmaschinen, Tutorials oder Volltexte.

In seiner Einführung umriss Klaus Kempf (Bayerische Staatsbibliothek München) die Zielsetzung des Panels. Neben den Erfahrungsberichten exemplarisch vorgestellter ViFas sollten künftige Modelle und technische Entwicklungsmöglichkeiten in der geschichtswissenschaftlichen Literaturversorgung zur Sprache kommen. Diese neuen Anforderungen, denen sich allerdings nicht ausschließlich nur die fachzentrierten Sondersammelgebietsbibliotheken und deren ViFas zu stellen haben, thematisierte Ralf Goebel (DFG) in seinem Vortrag über allgemeine „Entwicklungen und Perspektiven der überregionalen Bibliotheksversorgung“.

Zu den Aufgaben, die künftig verstärkt an die Sondersammelgebietsbibliotheken und ihre ViFas heranzutragen sind, gehören neben einer schärferen Profilierung und wissenschaftlichen Vernetzung angesichts der zunehmenden internationalen und kommerziellen Konkurrenz vor allem auch regelmäßig durchgeführte Evaluationen zur Messung der Nutzerzufriedenheit, Retrodigitalisierungen, der verstärkte Erwerb campusfreier Nationallizenzen und das Outsourcing spezieller Dienstleistungen.5 Gerade jedoch die letztgenannte Anforderung an die Sondersammelgebietsbibliotheken, sich künftig ebenso als überregionale Dienstleisterinnen zu profilieren, ist nicht frei von Problemen. Hier wird beispielsweise durch ein (kostenpflichtiges) Angebot der Auswahl, Beschaffung, Bearbeitung und Katalogisierung von Literatur bestimmter Fächer durch die SSG-Bibliotheken an den Kernkompetenzen aller übrigen wissenschaftlichen Bibliotheken, die nicht DFG-gefördert sind, gerüttelt. Ob es sich hierbei tatsächlich um eine von den Hochschulen und ihren Hochschulbibliotheken gewünschte „Optimierung des Personaleinsatzes“ handelt? Um den Bekanntheitsgrad der Sondersammelgebiete und ihres Leistungsspektrums innerhalb der Fachwissenschaften mehr als bisher zu steigern, erscheinen deshalb zunächst die von Goebel angeführten Aspekte der „Profilierung“, „Vernetzung“ und „Nutzungsanalyse“ dringlicher.

Im Anschluss an diesen programmatischen Ausblick wurden die Konzepte und inhaltlichen Ausrichtungen einzelner, bereits seit Jahren bestehender Virtueller Fachbibliotheken wie Vlib-AAC, Cibera und ViFa Ost 6 vorgestellt. Im gelungenen Wechsel mit Vorträgen über spezialisierte Dienstleistungen für die künftige Informationsversorgung der Bayerischen Staatsbibliothek München als Sondersammelgebietsbibliothek für die Geschichtswissenschaften, zeigten die vorgestellten Fallbeispiele auch die Synergieeffekte, die sich aus einer gelungenen Zusammenarbeit von Bibliotheken und Wissenschaften ergeben können. Als eine der frühesten virtuellen Fachbibliotheken stellte Wilfried Enderle (Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen) unter dem Titel „300.000 digitale Bücher für die Geschichtswissenschaft“ die Entwicklung der Vlib-AAC vor. Neben den besagten 300.000 Büchern, deren Summe sich aus der Anzahl der im Portal verfügbaren kommerziellen digitalen Textkorpora, thematischen Websites, subskribierten Zeitschriften und Mikroformen ergibt, wurden außerdem Nationallizenzen und Pay-per-View-Angebote in das Fachportal aufgenommen. Angesichts der noch immer weit verbreiteten Haltung von Historikern und Historikerinnen, Digitalisate und Online-Angebote für die Forschung und Lehre einzufordern und auch zu nutzen, weiterhin jedoch in möglichst renommierten Verlagshäusern zu publizieren, 7 plädierte Enderle abschließend für eine Vereinfachung der Ressourcenbereitstellung.

An diese Forderung knüpfte auch der Vortrag von Gregor Horstkemper (Bayerische Staatsbibliothek München) an, der neue Konzepte der überregionalen Informationsversorgung für die Geschichtswissenschaften vorstellte. Neben dem Angebotsspektrum geschichtswissenschaftlicher Nationallizenzen präsentierte der Referent die im Herbst 2004 freigeschalteten Pay-per-Use-Angebote der Bayerischen Staatsbibliothek. 8 Die technische Basis der Plattform bildet die Software „Hidden Automatic Navigator“ (HAN), die es registrierten Nutzern ermöglicht, auch extern kostenfrei auf die Angebote der BSB zuzugreifen. Nicht registrierte Nutzer nutzen den Pay-per-Use-Zugang, der ihnen für ein geringes Entgelt die zeitlich befristete Nutzung der elektronischen Zeitschriften, Volltextsammlungen, Nachschlagewerke, CD-ROMs und Online-Datenbanken ermöglicht. Beide Angebotstypen sollen künftig in die Virtuellen Fachbibliotheken der Bayerischen Staatsbibliothek integriert werden. Eine bereits durchgeführte Erprobung des Pay-per-Use-Modells innerhalb des geschichtswissenschaftlichen Portals Chronicon 9 zeigte allerdings bereits, dass künftig individuelle Lösungsansätze notwendig sind, um den reibungslosen Ablauf des Pay-per-Use-Zugangs zu gewährleisten. Nach einer fast einjährigen Erprobungszeit spiegelt die vergleichsweise geringe Nutzung der Nationallizenzen und des Pay-per-Use-Modells in Chronicon die eingangs getroffene Feststellung eines möglichen Kommunikationsdefizits zwischen den Bibliotheken und den (Geschichts-) Wissenschaften, das es dringend aufzuheben gilt.

Den fachwissenschaftlichen Nutzern stehen eventuell interdisziplinäre, zumeist nicht genuin bibliothekarisch durchstrukturierte und klassifizierte Module näher, wie beispielsweise das elektronische Pressearchiv „IberoDigital“ der ViFa Cibera, die Annette Karl (Ibero-Amerikanisches Institut Berlin) vorstellte. Retrodigitalisierte bzw. originäre wissenschaftliche Volltexte (Magisterarbeiten, Handbücher, Lexika und Jahrbücher zur Geschichte Osteuropas) und fachwissenschaftliche Informationsangebote (Forschungsdatenbank, Personenverzeichnis, Vorlesungsverzeichnisse, Veranstaltungskalender, etc.) werden dann auch künftig das Angebotsspektrum der seit 2003 verfügbaren ViFa Ost erweitern, die Alessandra Sorbello Staub (Bayerische Staatsbibliothek München) in Vertretung für ihre erkrankte Kollegin Gudrun Wirtz (Bayerische Staatsbibliothek München) und Olivia Griese (LMU München) präsentierten. Im Fall von ViFa Ost haben eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit und das enge partnerschaftliche Verhältnis zwischen der Bibliothek und den beteiligten universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen einen wesentlichen Anteil an dem Erfolg und der breiten Akzeptanz des Portals.
Als Eigenentwicklung der Bayerischen Staatsbibliothek stellte Alessandra Sorbello Staub das bereits zuvor erwähnte geschichtswissenschaftliche Informationssystem Chronicon vor, das unter einer Suchoberfläche alle bibliothekarischen und fachlichen Dienstleistungen, die an der BSB für die allgemeine und europäische Geschichtswissenschaft entwickelt wurden, vereinigt. Den Aufbau und die künftige Weiterführung von Compact Memory 10, dem Fachportal für Jüdische Zeitschriften und Zeitungen bis 1938 im deutschsprachigen Raum, präsentierte Rachel Heuberger (Universitätsbibliothek Frankfurt am Main). Über eine ausdifferenzierte Rechercheoberfläche erschließen sich die zur Verfügung stehenden Digitalisate von derzeit über 100 deutschsprachiger Periodika, denen in einem nächsten Arbeitsschritt Periodika in hebräischer und jiddischer Sprache folgen sollen. Neben der langfristigen Bestandserhaltung und der Bereitstellung wichtiger Bestände für Forschung und Lehre trägt das vorgestellte Zeitschriftenarchiv dazu bei, die spezialisierte Literaturversorgung an der UB Frankfurt am Main als Schwerpunktbibliothek für die Fachgebiete Wissenschaft von Judentum und Israel zu optimieren.
Die einzelnen Beiträge der Sektion haben in ihrer Gesamtheit deutlich gemacht, dass die Funktion der Bibliotheken auch in der Bereitstellung von online-gestützten Informations- und Nutzerdiensten für die Fachwissenschaften ungebrochen wichtig ist.

Folgerichtig bietet sich ein Vergleich mit den Erfahrungswerten und Perspektiven von geschichtswissenschaftlichen Fachportalen universitärer bzw. außeruniversitärer Provenienz, die weitestgehend mit den Sondersammelgebiets- und Spezialbibliotheken kooperieren, an. In der Sektion TS 8 „Historische Fach- und Themenportale: Forschen, Lehren , Kommunizieren, Vermitteln, Publizieren“ fanden sich dann neben den existierenden und geplanten Fachportalen zur überwiegend zeithistorischen Forschung auch „alte“ und „neue“ Bekannte wie die Bayerische Staatsbibliothek, die ViFa Ost oder die ViFa Slavistik 11 ein, deren Vertreter nun die fachwissenschaftlichen Anteile ihrer Virtuellen Bibliotheken präsentierten. Die eingangs von Sektionsleiter Jürgen Danyel (Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam) formulierten Erfahrungen und Perspektiven zeithistorischer Themenangebote im Internet machten allerdings schnell deutlich, dass Fachportale zur Neueren und Neuesten Geschichte wie das von Danyel vorgestellte Angebot Zeitgeschichte-online 12 mit nahezu den selben Problemen wie die zuvor thematisierten Virtuellen Fachbibliotheken zu kämpfen haben.

Trotz des ungebrochen starken öffentlichen Interesses an zeithistorischen Themen sowohl in konventionellen Veröffentlichungen wie in den Digitalen Medien konkurriert die Geschichtswissenschaft auf diesem Feld mit populärwissenschaftlichen und kommerziellen Anbietern um die Gunst der breiten Öffentlichkeit. Auch hier bietet eine verstärkte Vernetzung mit weiteren zeithistorischen Fachportalen, eine entsprechende Profilierung und Öffentlichkeitsarbeit, zu der auch die unmittelbare Umsetzung zeitaktueller Themenbereiche und „Forschungstrends“ gehört, ein probates Mittel, wissenschaftliche und außerwissenschaftliche Nutzergruppen langfristig zu binden. Eine explizit akademische Nutzerschicht wird hingegen mit dem von Heidi Hein (Herder-Institut Marburg) vorgestellten Editionsprojekt „Dokument und Materialien zur ostmitteleuropäischen Geschichte“ 13 anvisiert. Das noch im Aufbau begriffene Dokumentenportal wird thematisch konzipierte Module (Quellen, Fachinformationen, Unterrichtsmaterial) für Lehre und Studium beinhalten. Ob regelmäßig durchgeführte Evaluationen und die wissenschaftliche Betreuung der Module durch ein ausgewiesenes Fachkollegium die konstante Nutzerzufriedenheit gewährleisten kann, wird sich erweisen. Aus der Werkstatt eines ebenfalls im Aufbau befindlichen Themenportals zur Europäischen Geschichte in der Moderne, das Bestandteil von Clio-online werden soll, berichtete Rüdiger Hohls (Humboldt-Universität zu Berlin). Die Erweiterungen schulischer und universitärer Curricula um Module europäischer Geschichte, die Einrichtung neuer Studiengänge und abschlüsse sowie die Etablierung bzw. Umwidmung entsprechender Forschungseinrichtungen und Lehrstühlen sind erste Indizien dafür, dass ein solches Themenportal nicht nur eine wichtige Anlaufstelle für Schüler, Studierende, Lehrende und Wissenschafter werden wird, sondern sich auch dem Interesse der Öffentlichkeit gewiss sein kann. Aber auch dieses Themenportal wird nicht umhin kommen, sich mit Kooperationsprojekten und partnern zu vernetzen, sich entsprechend thematisch zu zentrieren und die verschiedenen Nutzerschichten kontinuierlich anzusprechen.
Michael Krölls (Leopold-Franzens-Universität Innsbruck) abschließende, instruktive Analyse exemplarischer Webportale zur deutschsprachigen Zeitgeschichte brachte alle zuvor in beiden Sektionen immer wieder vorgebrachten Probleme und Perspektiven geschichtswissenschaftlicher Online-Angebote auf den Punkt. Kröll konnte nachvollziehbar darlegen, dass vor allem die Nutzerinnen und Nutzer von Vernetzungen der Portale untereinander, von inhaltlichen Abstimmungen und erweiterten fachlichen Kooperationen vermehrt profitieren können.

Allerdings bleibt abzuwarten, ob die in beiden Sektionen aufgezeigten Entwicklungen und Vorhaben in Zeiten knapper Finanzmittel langfristig realisierbar sind. Unabhängig von der Planungssicherheit digitaler Angebote sind hingegen die Aufgaben einer kommunikativen Vermittlung der Inhalte und einer stärkeren Öffentlichkeitsarbeit. Denn schließlich geht es bei allen institutionell angebundenen und von der öffentlichen Hand finanzierten Datenbanken, Virtuellen Fachbibliotheken, Themenportalen und Editionsprojekten um einen höchstmöglichen Nutzwert für die Zielgruppen.

Dr. Stephanie Marra ist Fachreferentin an der Universitätsbibliothek Dortmund und Lehrbeauftragte für die Geschichte der Frühen Neuzeit an den Historischen Instituten der Universitäten Dortmund und Bochum. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Sozialgeschichte des frühneuzeitlichen Adels, die Sammlungsgeschichte von Bibliotheken und Museen sowie die Nutzung von onlinegestützten Medien in Lehre und Forschung. Sie ist Redakteurin der Fachinformationsliste H-Museum. H-Net List for Museums and Museum Studies (www.h-museum.net) und seit 1994 Herausgeberin von mehreren Online-Angeboten. Homepage: www.stephanie-marra.de
Kontaktadresse:
Universitätsbibliothek Dortmund, Fachreferat Humanwissenschaften und Theologie, Vogelpothsweg 76, 44227 Dortmund, Tel.: 0231 / 755-5066, Fax: 0231 / 755-4032, E-Mail: stephanie.marra@ub.uni-dortmund.de

Anmerkungen:
1 Seit 2004 finanziert die DFG den Erwerb von Nationallizenzen, die den kostenlosen Zugang zu Datenbanken, digitalen Textsammlungen und elektronischen Zeitschriften für die deutschen Hochschulen ermöglicht. Bei den elektronischen Zeitschriften handelt es sich zumeist um so genannte Backfiles, also Jahrgänge, die mindestens zwei Jahre zurückliegen.
2 Das Pay-per-View-Verfahren an Bibliotheken umfasst den kostenpflichtigen Bezug einzelner Volltextartikel aus wissenschaftlichen Zeitschriften.
3 Im Rahmen von Pay-per-Use soll auch denjenigen Interessenten der Zugang zu elektronischen Zeitschriften und Datenbanken ermöglicht werden, die keine eingetragenen Nutzer einer zugangsberechtigten Bibliothek sind oder deren Bibliothek keine entsprechenden Lizenzen erworben haben. Individuellen Nutzern wird für einen definierten Zeitraum der Zugang zu diesen Angeboten ermöglicht und anschließend ein Nutzungsentgelt in Rechnung gestellt.
4 Google Scholar, seit Mitte November 2004 als englischsprachige spezielle Suchmaschine für das Auffinden wissenschaftlicher Literatur online, findet sich unter <http://scholar.google.com> (23.3.2006).
5 Zur Aufgabenprofilierung der Sondersammelgebietsbibliotheken vgl. die Empfehlungen des Unterausschusses für Überregionale Literaturversorgung und des Bibliotheksausschusses von Juni 2004: Das DFG-System der überregionalen Sammelschwerpunkte im Wandel - Weitere Schritte zur Umsetzung des Memorandums zur Weiterentwicklung der überregionalen Literaturversorgung, S. 14,
<http://www.dfg.de/forschungsfoerderung/wissenschaftliche_infrastruktur/lis/download/strategiepapier_ueberreg_lit_versorgung.pdf> (23.3.2006). Zur Analyse der Nutzerzufriedenheit des DFG-geförderten Informationsportals vascoda vgl. die im Jahr 2005 von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster im Auftrag des BMBF durchgeführten „Evaluation von vascoda aus Nutzerperspektive“. Erste Teilergebnisse liegen vor: Gediga, Günther / Gildehorn, Antje / Cover, Britta: Evaluation von vascoda aus Benutzersicht. Ergebnisse der Nutzerbefragung 2005, Münster / Osnabrück 2005, <http://www.dl-forum.de/dateien/Evaluation_vascoda_Ergebnisse_Befragung_2005.pdf>(23.3.2006). Siehe ergänzend dazu die Ergebnisse der Fokusgruppen – Interviews, <http://www.ulb.uni-muenster.de/projekte/vascoda/vascoda-erfahrungen.pdf> (23.3.2006).
6 Vlib-AAC. Virtual Library of Anglo-American Culture (SUB Göttingen) <http://www.sub.uni-goettingen.de/vlib/history/>(23.3.2006). Das interdisziplinäre Portal cibera: Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika / Spanien / Portugal ist seit Mitte November 2004 online, <http//www.cibera.de> (23.3.2006). Zu den weiteren Inhalten von cibera siehe Karl, Annette / Mühlschlegel, Ulrike / Ullrich, Ralf: cibera: Virtuelle Fachbibliothek Ibero-Amerika / Spanien / Portugal, in: Bibliotheksdienst 39 (2005), S. 1588-1596, <http://www.zlb.de/aktivitaeten/bd_neu/heftinhalte2005/DigitaleBib1205.pdf> (23.3.2006). Auch die Virtuelle Fachbibliothek Osteuropa (ViFa Ost), die seit 2003 zugänglich ist, versteht sich als „fachübergreifendes Regionalportal“ zur Osteuropaforschung, <http://www.vifaost.de> (23.3.2006).
7 Vgl. Blaschke, Olaf: Reputation durch Publikation – Wie finden deutsche Historiker ihre Verlage? Eine Umfrage, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 55 (2004), S. 598-620.
8 Verfügbare Pay-per-Use-Datenbanken der Bayerischen Staatsbibliothek München, <http://www.bsb-muenchen.de/datenb/ppupreise.htm> (23.3.2006).
9 Chronicon. Fachportal für Geschichtswissenschaften, <http://www.chronicon.de> (23.3.2006).
10 Das Angebot Compact Memory – Wissenschaftsportal für Jüdische Studien ist ein Digitalisierungsprojekt des Lehrgebiets Deutsch-jüdische Literaturgeschichte der RWTH Aachen, des SSG Judentum an der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main und der Bibliothek Germania Judaica Köln, <http://www.compactmemory.de> (23.3.2006). Siehe hierzu auch Schicketanz, Till / Heiligenhaus, Kai: „Inseln im Meer des Beliebigen“. Architektur und Implementierung eines Internetportals Deutsch-Jüdischer Periodika, in: Jahrbuch für Computerphilologie 5 (2003), S. 67-96, <http://computerphilologie.uni-muenchen.de/jg03/schicketanz-heiligenhaus.html> (23.3.2006).
11 Die Virtuelle Fachbibliothek Slavistik (ViFa Slavistik) wird an der Staatsbibliothek zu Berlin in Kooperation mit der UB Bochum betreut. Das Slavistik-Portal, das künftig unter der Adresse <http://www.slavistik-portal.de> erreichbar sein wird, befindet sich derzeit noch im Aufbau.
12 Zeitgeschichte-online. Fachportal für die zeithistorische Forschung, ein Kooperationsprojekt des ZZF Potsdam und der Staatsbibliothek zu Berlin, ist als Modul der ViFa Geschichte, zu der gleichermaßen die Angebote Clio-online und Historicum.net gehören, konzipiert, <http://zeitgeschichte-online.de> (23.3.2006).
13 Als erster Teil des Editionsprojekts „Dokumente und Materialien zur ostmitteleuropäischen Geschichte“ steht bereits das Modul „Zweite Polnische Republik“ zur Verfügung, <http://quellen.herder-institut.de/> (23.3.2006).

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