NS-Verfolgung, Zwangsarbeit und Displaced Persons vor Ort: ITS-Rechercheseminar für Mitglieder lokaler Aufarbeitungs-, Bildungs- und Gedenkinitiativen / Nazi Persecution, Forced Labor and Displaced Persons: Local Perspectives

NS-Verfolgung, Zwangsarbeit und Displaced Persons vor Ort: ITS-Rechercheseminar für Mitglieder lokaler Aufarbeitungs-, Bildungs- und Gedenkinitiativen / Nazi Persecution, Forced Labor and Displaced Persons: Local Perspectives

Veranstalter
International Tracing Service (ITS) + Jack, Joseph and Morton Mandel Center for Advanced Holocaust Studies, United States Holocaust Memorial Museum (USHMM)
Veranstaltungsort
International Tracing Service (ITS), Große Allee 5–9, DE-34454 Bad Arolsen
Ort
Bad Arolsen
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.06.2018 - 27.06.2018
Deadline
01.05.2018
Website
Von
Christian Höschler

### ENGLISH VERSION BELOW ###

Call for Application (CfA)

NS-Verfolgung, Zwangsarbeit und Displaced Persons vor Ort
ITS-Rechercheseminar für Mitglieder lokaler Aufarbeitungs-, Bildungs- und Gedenkinitiativen

Bad Arolsen, 25.-27. Juni 2018

Erkunden Sie Europas größtes Archiv zur Geschichte der nationalsozialistischen Verbrechen und ihrer Nachwirkungen, tauschen Sie sich über Forschungs- und Vermittlungsmöglichkeiten aus, recherchieren Sie für Ihre Projekte. Der International Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen und das Jack, Joseph and Morton Mandel Center for Advanced Holocaust Studies am United States Holocaust Memorial Museum (USHMM) veranstalten ein dreitägiges ITS-Rechercheseminar für interessierte Mitglieder lokaler Aufarbeitungs-, Bildungs- und Gedenkinitiativen aus Deutschland und Europa.

Das Archiv des ITS

Im Mittelpunkt des Seminars steht das Archiv des ITS mit seinen mehr als 30 Millionen Dokumenten zum Holocaust, zu Konzentrationslagern und anderen Haftorten, zur NS-Zwangsarbeit in deutschen Städten und Gemeinden sowie zur Nachkriegsunterstützung der Alliierten für die Displaced Persons (DPs). Die Originaldokumente sind ein Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes „Memory of the World“. Das ITS-Archiv bietet eine breite Grundlage für Forschung und Bildung. Da der ITS als Such- und Auskunftsstelle für ehemals Verfolgte und ihre Angehörigen gegründet wurde und diese Aufgaben weiterhin wahrnimmt, weist sein Archiv Besonderheiten auf, die es für namens-, aber auch für ortsbezogene Recherchen besonders geeignet macht.

Die meisten Bestände umfassen personenbezogene Unterlagen, wie z.B. Karteikarten, Fallakten oder Listen. Ein Schlüssel zum Archiv ist die Zentrale Namenkartei, die mehr als 50 Millionen Karten mit Hinweisen zum Schicksal von 17,5 Millionen Menschen umfasst. Die Dokumentenbestände selbst sind sachthematisch geordnet. So existieren z.B. große nach Stadt- und Landkreisen sortierte Bestände zur Zwangsarbeit. Der geographische Schwerpunkt des Archivs liegt auf dem Gebiet des ehemaligen Deutschen Reichs bzw. den von Deutschland eroberten Gebieten, es umfasst aber auch Materialien zu nahezu allen europäischen Ländern. Zum Archiv zählen auch annähernd drei Millionen Fallakten zu einzelnen NS-Verfolgten, in denen die gesammelte Korrespondenz des ITS mit diesen Menschen, ihren Angehörigen oder Behörden seit 1945 abgelegt ist.

Ein Großteil des Archivs ist bereits digitalisiert und kann so nicht nur an PCs eingesehen, sondern auch gezielt durchsucht werden – zum Beispiel nach Dokumenten zu einem Land, einer Region oder einem Ort. Digitale Kopien relevanter Dokumente können Sie während der Recherche einfach und kostenfrei speichern. Einen ersten Überblick über die Bestände bietet das online verfügbare Gesamtinventar (es umfasst derzeit aber nur einen Teil der Erschließungsdaten und keine Personendaten).

Ziele des Workshops

Die Erkundung des ITS-Archivs bildet mit mehreren Recherchephasen den Kern des Seminars. Zudem erhalten die Teilnehmer*innen auch die Gelegenheit, sich über ihre Projekte sowie Forschungs- und Vermittlungsmöglichkeiten auszutauschen. Wie lassen sich personenbezogene Daten am besten verwalten? Wie können Rechercheergebnisse auch geographisch visualisiert werden? Wo finden sich weitere Informationen? Und wie können wir Archivdokumente in Bildung und Gedenken optimal nutzen? Solche und weitere Fragen, die Sie beschäftigen, sollen im Rahmen des Seminars behandelt werden.

Das Seminar richtet sich explizit an Mitglieder lokaler Aufarbeitungs-, Bildungs- und Gedenkinitiativen, denen die meisten Forschungsstipendien nicht zugänglich sind. Dabei sind gerade sie es, die in den vergangenen drei Jahrzehnten die Erforschung und weitere Auseinandersetzung mit der Geschichte der NS-Verbrechen stark mitgeprägt haben. Insbesondere Mitglieder von Initiativen ohne institutionelle Anbindung und feste Stellen, für die Recherchereisen oft mit finanziellen Hürden verbunden sind, sollen ausdrücklich ermutigt werden, sich für eine Teilnahme zu bewerben.

Organisatorisches

Das Seminar findet vom 25. bis 27. Juni 2018 beim ITS in Bad Arolsen in deutscher und bei Bedarf teils in englischer Sprache statt. Die Anreise erfolgt am Abend des 24. Juni. Die Veranstaltung ist Teil der gemeinsamen Bemühungen von ITS und USHMM, die einzigartige Sammlung des ITS-Archivs bekannter zu machen.

Interessierte richten ihre Bewerbung per Email an historical-research@its-arolsen.org. Die Bewerbung sollte ein kurzes Motivationsschreiben, eine knappe Darstellung Ihrer Initiative oder Einrichtung und eine Skizze des Projekts umfassen, für das Sie recherchieren möchten (circa 1-2 Seiten).
Bewerbungsschluss ist der 1. Mai 2018. Die Auswahl und Benachrichtigung der angenommenen Bewerber*innen erfolgen bis zum 15. Mai.

Ausgewählte Bewerber*innen erhalten neben der kostenlosen Teilnahme am Seminar:
- eine Erstattung der Reisekosten (Bahn 2. Klasse) innerhalb Deutschlands bis zu einer Höhe von 250 EUR bzw. aus Europa bis zu einer Höhe von 400 EUR
- drei Übernachtungen in einem Hotel in Bad Arolsen
- Vollverpflegung während des Seminars

Rückfragen richten Sie bitte an historical-research@its-arolsen.org.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Das Seminar wird durch die Unterstützung von Phyllis and Neil Greenblum ermöglicht.
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Call for Applications (CfA)

Nazi Persecution, Forced Labor and Displaced Persons: Local Perspectives
ITS Research Seminar for Members of Historical, Educational and Remembrance Initiatives

Bad Arolsen, 25-27 June 2018

Explore Europe’s largest archive on the history of Nazi crimes and their consequences, exchange perspectives on research and education potential, and carry out individual research for projects. The International Tracing Service (ITS) in Bad Arolsen and the Jack, Joseph and Morton Mandel Center for Advanced Holocaust Studies at the United States Holocaust Memorial Museum (USHMM) will host a three-day research seminar on the ITS archive for interested members of local historical, educational and remembrance initiatives from Germany and Europe.

The ITS Archive

The seminar will focus on the ITS archive’s more than 30 million documents on the Holocaust, concentration camps and other places of detention, on Nazi forced labor in German cities, towns and municipalities as well as on the post-war assistance the Allies provided to displaced persons (DPs). The original documents of the ITS archive are part of UNESCO’s Memory of the World Programme. The ITS archive offers a broad basis for research and education. The ITS was established and still serves today as a search and information bureau for former Nazi victims and their relatives, and thus is particularly suited for research on the basis of victims’ names. It also offers much for historical inquiry with regard to geographic location.

Most of the collections consist of records on individuals, such as index cards, case files and lists. One key to the archive is the Central Name Index, which includes more than 50 million cards pertaining to the fate of 17.5 million individuals. The documentary holdings are structured by subject. For instance, large collections related to forced labor are sorted by place and district. While the archive has its geographic focus on the territory of the former German Reich or the territories conquered by Germany, it also includes material on almost all countries in Europe. The archive also holds approximately three million post-war administrative case files regarding the fates of individual Nazi victims traced by the ITS, which contain the complete correspondence between the ITS and the inquiring party (the person in question, their relatives or involved authorities).

As the collection has largely been digitized, the holdings can not only be viewed on screen, but may also be systematically searched with regard to, for example, documents on a country, region or place. Researchers can store digital copies of relevant documents easily and free of charge. A first overview of the holdings is provided via the general inventory, which is accessible online (currently, however, this includes only part of the indexed data and no information related to individuals).

Aims of the Workshop

The seminar will, in several phases, chiefly focus on exploring the ITS archive. Participants will also have the opportunity to exchange ideas and perspectives on their projects, as well as research and education potential. How can data related to individuals best be organized? How can research findings be visualized geographically? Where can additional information be found? And how do we ideally use archival documents for purposes of education and remembrance? These are just some of the questions you might have and which can be addressed during the workshop.

We specifically hope to include participants who are members of local historical, educational and remembrance initiatives, usually ineligible for research grants. After all, these very initiatives have played an important role in researching and confronting the history of Nazi crimes over the past three decades. Members of initiatives without institutional ties or permanent posts, who often face financial obstacles in making research trips, are particularly encouraged to apply.

Practical Information

The seminar will take place at the ITS in Bad Arolsen, June 25 – 27, 2018. The workshop language will be German and, as necessary, partly English. Participants will arrive in Bad Arolsen on the evening of June 24th. The seminar is part of a joint effort taken by ITS and the USHMM to increase the visibility of the unique ITS archival collection.

Interested candidates are requested to send their application by e-mail to historical-research@its-arolsen.org. Your application should include a short letter of motivation, a concise description of your initiative or institution, and an outline of the project for which you would like to carry out research (about 1-2 pages). The deadline for applications is May 1, 2018. Candidates will be selected and notified by May 15th.

The cost of participation in the seminar will be covered by the hosts and includes:
- reimbursement for roundtrip travel costs (second-class train fare): up to EUR 250 within Germany or up to EUR 400 within Europe
- three nights at a hotel in Bad Arolsen
- all meals

If you have any questions, please feel free to contact us at historical-research@its-arolsen.org.
We look forward to receiving your application!

This seminar is made possible in part by the support of Phyllis and Neil Greenblum.

Programm

Kontakt

Christian Höschler

International Tracing Service (ITS), Große Allee 5–9, DE-34454 Bad Arolsen

historical-research@its-arolsen.org


Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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