Herausforderungen der Technik. Transatlantischer Workshop zur Geschichte der Mensch-Maschine-Beziehung im 20. Jahrhundert

Herausforderungen der Technik. Transatlantischer Workshop zur Geschichte der Mensch-Maschine-Beziehung im 20. Jahrhundert

Veranstalter
Emmy Noether-Forschungsgruppe "KoLT" (Ko-Konstruktionen von Lernen und Technik, Prof. Dr. Kevin Liggieri); Stiftung Deutsch-Amerikanische Wissenschaftsbeziehungen (SDAW)
Veranstaltungsort
TU Darmstadt
Gefördert durch
Emmy Noether-Forschungsgruppe "KoLT" (Ko-Konstruktionen von Lernen und Technik, Prof. Dr. Kevin Liggieri); Stiftung Deutsch-Amerikanische Wissenschaftsbeziehungen (SDAW)
PLZ
64289
Ort
Darmstadt
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
23.05.2024 - 24.05.2024
Von
Kevin Liggieri, Geschichte, TU Darmstadt

Konzipiert als transatlantisches und interdisziplinäres Forum zur Ideen-, Wissenschafts- und Technikgeschichte von Mensch-Maschine-Beziehungen im 20. Jahrhundert thematisiert der Workshop die historische Kontingenz tagesaktueller Technikentwicklungen und der von ihnen provozierten Debatten. Insbesondere soll der Workshop Perspektiven aus dem deutschsprachigen und dem nordamerikanischen Forschungsraum in einen produktiven Austausch miteinander bringen.

Herausforderungen der Technik. Transatlantischer Workshop zur Geschichte der Mensch-Maschine-Beziehung im 20. Jahrhundert

Von den erfolgreichen Versuchen des deutschen Psychologen Hugo Münsterbergs die Psychotechnik als eine Methode der Effizienzsteigerung in der industriellen Produktion in Nordamerika zu etablieren über die enthusiastische wie kritische Rezeption der fordistischen und tayloristischen Ideen im Europa der Zwischenkriegszeit bis hin zu einem bis heute wirkmächtigem Verständnis des Gehirns als Computer, das aus einer Emigration deutscher Gestalttheoretiker in die USA erwuchs, stellt das komplizierte Verhältnis zwischen Menschen und Maschinen oft das Resultat transatlantischer Diskussionen und Ideentransfers dar. Als ideengeschichtlicher Fundus an Argumenten und Perspektiven prägen die in transatlantischen Debatten gewonnenen Ideen zur Mensch-Maschine-Beziehungen aktuelle Debatten über Digitalisierung, Automation und Künstlicher Intelligenz.

Konzipiert als transatlantisches und interdisziplinäres Forum zur Ideen-, Wissenschafts- und Technikgeschichte von Mensch-Maschine-Beziehungen im 20. Jahrhundert thematisiert der Workshop die historische Kontingenz tagesaktueller Technikentwicklungen und der von ihnen provozierten Debatten. Insbesondere soll der Workshop Perspektiven aus dem deutschsprachigen und dem nordamerikanischen Forschungsraum in einen produktiven Austausch miteinander bringen, um die unterschiedlichen Geschichten der Automatisierung in Fabrik und Büro, der Ingenieurpsychologie (Human Factors Engineering), der Mensch-Computer-Interaktion, und der Künstlichen Intelligenz innovativ aufzuarbeiten. Durch die historische Analyse des (ideen-)geschichtlichen Schlüsselproblems, wie technische Entwicklung und diskursive Verschiebungen einander bedingten, erschließen sich sowohl die Annahmen, die bestimmten Technikgestaltungen zugrunde lagen (u.a. programmiertes Lernen, Fehlertoleranz, Usability), als auch die Ängste, Hoffnungen und Fantasien, die sie begleiteten und prägten.

Ausgehend von einer Geschichte der Gegenwart mit ihren digitalen Herausforderungen (autonome Assistenzsysteme, Lernmaschinen, Software-Agenten, Internet der Dinge) soll der Workshop jungen und etablierten Wissenschaftler:innen aus den USA und Europa eine Struktur bereitstellen, um die historische Gewordenheit unserer technisch-wissenschaftlichen Welt zu verstehen und kritisch zu reflektieren.

Der besondere Erkenntniswert des Workshops ergibt sich aus der Zusammenführung transnationaler wissenschaftlicher Forschungsrichtungen, die sich zielführend ergänzen: Die Frage nach dem Wandel von Mensch-Maschine-Beziehungen im 20. Jahrhundert kann adäquat nur durch eine transatlantische Geschichtsschreibung verstanden und analysiert werden.

Organisation: Prof. Dr. Kevin Liggieri (TU Darmstadt), Jonas Knatz (New York University)

Gefördert durch die Stiftung Deutsch-Amerikanische Wissenschaftsbeziehungen (SDAW) und die DFG-Emmy-Noether-Forschungsgruppe "KoLT".

Programm

Friday, May 24th

9:00–9:15: Opening
9:15–10:15: E. Rae Bruml Norton, In the Hands of Labor
10:15–11:15: Zac Endter, Measured Thoughts: Labor and the ‘Prehistory’ of Human-Computer Interaction, 1917–1962
11:15–11:30: Coffee break
11:30–12:30: João Tziminadis, “Humans are not birds; no man will ever fly”. Frictions Between Humans and Machines in the Flight Deck
12:30–14:00: Lunch
14:00–15:00: Heidi Schweickert, Real-Time, Emotions and the Relationship of Man and Machine
15:00–16:00: Jonas Knatz, Time of the Turing Machine: The Computerization of Work and the Concept of Time
16:00–16:30: Coffee break
16:30–17:30: Martina Heßler: Lecture (tba)

Saturday, May 25th

9:00–10:00: Jakob Tschandl, Application of the Abstract. The conceptual preconditions for expert systems
10:00–11:00: Leif Weatherby, Two Autonomies of the Symbolic Order: Data and Language in Neural Nets
11:00–11:15 Coffee break
11:30–12:30: Ryan Healey, Noise and Transformation: A Literary History of Abstraction, 1690–2020
12:30–14:00 Lunch
14:00–15:00: Kevin Liggieri, The Choice (of) Method: Robert Yerkes’ Multiple-Choice Experiments and their “Serviceability”
15:00–16:00: Jeannine Honig, The Constructivism in the Turtle: How Piaget's Learning Theory Became the Foundation of Early Robotics Technology by Seymour Papert
16:00–17:00: Laura Kurz, Blank Spaces in the History of Gender-Technological Education: A Historical-Epistemological Examination of the Federal Republic of Germany from the Post-war Years to the 1990s

https://www.geschichte.tu-darmstadt.de/institut_fuer_geschichte_1/fach__und_arbeitsgebiete_ifg/technikgeschichte/aktuelles_tg/aktuelles_tg_details_110656.de.jsp
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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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