Wissenschaftshistorische Seminare

Wie organisiert man Forschung? Die Leopoldina und die Akademie der Wissenschaften in Wien im Vergleich, 1850–1900

Veranstalter
Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung; Ernst-Haeckel-Haus der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Veranstaltungsort
Lesesaal, Emil-Abderhalden-Str. 36
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
05.03.2024 -

Scheitern in den Wissenschaften. Wissenschaftsphilosophische und wissenschaftshistorische Perspektiven

Veranstalter
Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung
Veranstaltungsort
Lesesaal, Emil-Abderhalden-Str. 36
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
09.04.2024 -

Die Narration der Erlebniswelt der Optik: Das Deutsche Optische Museum (D.O.M.)

Veranstalter
Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung
Veranstaltungsort
Lesesaal, Emil-Abderhalden-Str. 36
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
07.05.2024 -

Dunkle Materie - Das große Rätsel der Kosmologie

Veranstalter
Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung
Veranstaltungsort
Lesesaal, Emil-Abderhalden-Str. 36
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
04.06.2024 -

Mit Dingen aus Papier, Wachs und Glas: Wie die Natur- und Geisteswissenschaften um 1900 gemeinsam Geschichte schrieben

Veranstalter
Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung
Veranstaltungsort
Vortragssaal der Leopoldina, Jägerberg 1
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
09.07.2024 -
Von
Elisabeth Dreysse, Zentrum für Wissenschaftsforschung, Leopoldina Nationale Akademie der Wissenschaften

Wissenschaftshistorische Seminare der Leopoldina - Nationale Akademie der Wissenschaften Frühjahr/Sommer 2024

Wie organisiert man Forschung? Die Leopoldina und die Akademie der Wissenschaften in Wien im Vergleich, 1850–1900

Wissenschaftshistorisches Seminar mit einem Vortrag von Dr. Johannes Mattes (Wien/Oslo) in Kooperation mit dem Ernst-Haeckel-Haus der Universität Jena

Welchen Einfluss haben Institutionen auf die Entstehung von Wissen? Wie arbeiten Forscherinnen und Forscher in Akademien und darüber hinaus zusammen?

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führten verbesserte Kommunikations- und Transportmittel, eine wissenschaftlich interessierte Öffentlichkeit und die in einigen Disziplinen entstandene Notwendigkeit, (Mess-)Daten länderübergreifend zu vergleichen, zu neuen Formen gemeinschaftlicher Forschung. Groß angelegte Sammel- oder Editionsprojekte, internationale Kongresse und die Einbindung von „Nicht-Expertinnen und -Experten“ in wissenschaftliche Vorhaben stellten Akademien und ihre bisherigen, auf der Interaktion von Einzelpersönlichkeiten basierenden Praktiken in den Schatten: Plenarsitzungen, Schriftentausch und Preisfragen.

Der Vortrag untersucht in vergleichender Perspektive, wie die Leopoldina und die Akademie der Wissenschaften in Wien auf diese Herausforderungen reagierten, sie als Chance für Reformen nutzten und/oder selbst zu Initiatoren wurden, Forschung als öffentliches und kooperatives Unternehmen zu organisieren.

Johannes Mattes ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie Marie-Curie-Fellow an der Universität Oslo (Norwegen). Seine Forschungsgebiete umfassen die Geschichte der Naturwissenschaften vom 18. bis zum 20. Jahrhundert und ihre kulturellen Kontexte, wissenschaftliche Infrastruktur und Zusammenarbeit sowie Expeditionen, Feldforschung und die Verschneidung zwischen Politik, Forschung und Öffentlichkeit.

Es laden Sie herzlich ein:
Prof. Dr. Rainer Godel, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Prof. Dr. Christina Brandt ML

ML = Mitglied der Leopoldina

Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr. Weitere Informationen und den Zugangslink finden Sie unter dem angegebenen Link.

Kontakt

lzfw@leopoldina.org

https://leopoldina.org/whs

Scheitern in den Wissenschaften. Wissenschaftsphilosophische und wissenschaftshistorische Perspektiven

Wissenschaftshistorisches Seminar mit einem Vortrag von Dr. Michael Jungert (Erlangen)

Das Scheitern ist in den Wissenschaften allgegenwärtig und in unterschiedlichen Formen auch ein wichtiger Bestandteil des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses. Als spezifischer Forschungsgegenstand wurde es bisher allerdings kaum gesehen. Der Vortrag zielt darauf, die bestehenden Forschungslücken aufzuzeigen und einige der vielfältigen Implikationen einer interdisziplinären Erforschung des Scheiterns für die Theorie und Praxis der Wissenschaften zu skizzieren.

Im ersten Schritt werfen wir einen vergleichenden Blick darauf, wie unterschiedlich das Thema Scheitern in den Wissenschaften auf der einen und in anderen gesellschaftlichen Bereichen wie Kultur, Kunst und Wirtschaft auf der anderen Seite behandelt wird. Daran anschließend wenden wir uns im zweiten Schritt der Wissenschaftsgeschichte zu und fragen, wie sich das Verständnis von und der Umgang mit Fehlern, Irrtümern und Scheitern zwischen dem 17. Jahrhundert und heute verändert haben. Im dritten Schritt folgt ein wissenschaftsphilosophischer Vorschlag für eine mögliche Systematik des Scheiterns in den Wissenschaften, der im vierten Schritt anhand von Beispielen aus der Wissenschafts- und Medizingeschichte illustriert wird. Auf der Basis dieser wissenschaftshistorischen und -philosophischen Analysen wird im abschließenden fünften Schritt schließlich nach den möglichen Auswirkungen eines veränderten Umgangs mit dem Scheitern für die Praxis und Kommunikation der Wissenschaften gefragt und gezeigt, welche positiven Folgen ein anderer, offensiverer Umgang mit dem Scheitern etwa für die Weiterentwicklung einer Fehlerkultur oder für die Vermittlung eines realistischen Bildes von Wissenschaft nach außen haben kann.

Michael Jungert ist promovierter Philosoph und leitet seit 2015 das FAU Kompetenzzentrum für interdisziplinäre Wissenschaftsreflexion (ZIWIS) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Wissenschaftsphilosophie und Wissenschaftsreflexion, der Philosophie des Geistes und der Psychologie sowie in der Angewandten Ethik und Metaethik.

Es laden Sie herzlich ein:
Prof. Dr. Rainer Godel, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Prof. Dr. Christina Brandt ML

ML = Mitglied der Leopoldina

Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr. Weitere Informationen und den Zugangslink finden Sie unter dem angegebenen Link.

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lzfw@leopoldina.org

https://leopoldina.org/whs

Die Narration der Erlebniswelt der Optik: Das Deutsche Optische Museum (D.O.M.)

Wissenschaftshistorisches Seminar mit einem Vortrag von Prof. Dr.- Ing. Timo Mappes (Jena)

Jena ist aus globaler Sicht das Synonym für herausragende Optik. Ziel des Deutschen Optischen Museums (D.O.M.) ist, diese besondere Stärke für die gesamte Breite der Gesellschaft ganzheitlich erlebbar zu machen. Die 2027 zu eröffnende Ausstellung verbindet allgegenwärtig drei Elemente: An gut 100 interaktiven Stationen begreifen die Gäste optische Gesetze und Phänomene. An vielen Stellen werden sie dazu optische Beobachtungen an und mit historischen Objekten durchführen, ohne die musealen Objekte konservatorisch zu kompromittieren. Das Erfahren physikalischer Effekte wird hierbei auf unikale Weise mit der Authentizität der Geschichte verknüpft.

In welcher Weise einerseits erst die Optik Erkenntnisgewinne der Natur- und Lebenswissenschaften ermöglicht und wie andererseits der Komfort unseres Alltags auf dem Nutzen der Optik fußt, zeigt das D.O.M. an zahllosen konkreten Beispielen auf. Nachwuchsforschende der Optik & Photonik erhalten in der Dauerausstellung die Möglichkeit, disloziert stets hochaktuelle Forschungsergebnisse populärwissenschaftlich einem sehr breiten Publikum zu erläutern.

Untergebracht ist die Ausstellung im denkmalgeschützten Bestandsgebäude der ehemaligen Optikerschule, das um einen künstlerisch gestalteten Neubau mit ikonografischer Wirkung erweitert wird und in der Fassade bereits von außen die dynamische Interaktion mit Optik individuell erfahrbar macht. Mit diesem Ansatz entsteht eine neu gedachte Art von Museum, das die Besuchenden sowohl über die Ausstellung als auch über die Architektur zur begeisterten Auseinandersetzung mit Optik einlädt.

Timo Mappes ist Gründungsdirektor des Deutschen Optischen Museum (D.O.M.) und Professor für Geschichte der Physik mit Schwerpunkt Wissenschaftskommunikation an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er beschäftigt sich mit der Replikation optischer Meilensteine unter Verwendung historischer Instrumente und moderner physikalischer Methoden.

Es laden Sie herzlich ein:
Prof. Dr. Rainer Godel, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Prof. Dr. Christina Brandt ML

ML = Mitglied der Leopoldina

Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr. Weitere Informationen und den Zugangslink finden Sie unter dem angegebenen Link.

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lzfw@leopoldina.org

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Dunkle Materie - Das große Rätsel der Kosmologie

Wissenschaftshistorisches Seminar mit einem Vortrag von Dr. Sibylle Anderl (Hamburg)

85 Prozent der Materie in unserem Universum existieren in einer Form, die wir nicht direkt beobachten können und die mit den uns bekannten Materieteilchen allenfalls sehr schwach in Interaktion treten: Die Dunkle Materie ist ein großes, vielleicht das größte Rätsel der Kosmologie. Wer sie zu verstehen versucht, streift fast alle Themen, die unser Kosmos bereithält: Von der Entwicklung und Dynamik der Galaxien über Galaxienhaufen bis zu den größten kosmischen Strukturen und schließlich die Zeit kurz nach dem Urknall und die Entwicklung unseres Universums im Ganzen.

Sibylle Anderl ist Astrophysikerin und Wissenschaftsjournalistin. Seit Januar 2024 ist sie Co-Leiterin des Ressort Wissen der ZEIT. Sie hat im Bereich der Astrophysik über Stoßwellen im interstellaren Medium promoviert und als Gastwissenschaftlerin zu den Themen Sternenentstehung und Astrochemie am Institut de Planétologie et d’Astrophysique de Grenoble geforscht.

Es laden Sie herzlich ein:
Prof. Dr. Rainer Godel, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Prof. Dr. Christina Brandt ML

ML = Mitglied der Leopoldina

Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr. Weitere Informationen und den Zugangslink finden Sie unter dem angegebenen Link.

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Mit Dingen aus Papier, Wachs und Glas: Wie die Natur- und Geisteswissenschaften um 1900 gemeinsam Geschichte schrieben

Wissenschaftshistorisches Seminar und Verleihung des Georg-Uschmann-Preises für Wissenschaftsgeschichte 2023 an Dr. Josephine Musil-Gutsch (Nürnberg)

Als Ende des 19. Jahrhunderts historische Gegenstände aus kolonialen Ausgrabungen die europäischen Museen füllten, erkannten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen: Das Material (kunst-)historischer Objekte birgt Informationen, die sich nur mithilfe naturwissenschaftlicher Methoden entschlüsseln lassen. Dafür kooperierten Forschende aus Archäologie, Kunstgeschichte, Orientalistik und Paläographie mit Forschenden aus den Naturwissenschaften. Sie legten mittelalterliche Papiermanuskripte unters Mikroskop, analysierten Wachskunstwerke chemisch und untersuchten antike Praktiken der Glasherstellung. Dazu bearbeiteten sie gemeinsam unter anderem folgende, kulturhistorisch relevante Fragen: Lassen sich alte Papiermanuskripte anhand der in ihnen enthaltenen Pflanzenfasern datieren? Wie lässt sich das Alter eines Wachskunstwerkes mittels Materialanalyse bestimmen? Und wie lässt sich die babylonische Kunst des Glasmachens aus Texten und Objekten erschließen?

Der Versuch, diese spezifischen Fragestellungen zum Material kulturhistorischer Objekte zu lösen, brachte Forschende aus Paläographie und Botanik, Kunstgeschichte und Chemie und Chemiegeschichte und Assyriologie in der Zeit von 1880-1930 im deutschsprachigen Raum in Forschungsprojekten zusammen. Beide Seiten profitierten von der Zusammenarbeit: Naturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler etablierten sich sowie ihre Methoden in neuen Forschungskontexten und entwickelten sich weiter – oftmals selbst zu kulturhistorischen Fachkräften. Forschende der Geisteswissenschaften währenddessen nutzten die naturwissenschaftlichen Ergebnisse dazu, ihre Forschungsgegenstände zu datieren und zu interpretieren.

Durch einen mikrohistorischen Zugang werden Entstehungsbedingungen, Entwicklung und Ergebnisse der interdisziplinären Kooperationen zwischen Natur- und Geisteswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern analysiert und eine neue Perspektive auf die Geschichte der Wissenschaften um 1900 eröffnet.

Dr. Josephine Musil-Gutsch war von 2018 bis 2022 Doktorandin am Lehrstuhl für Wissenschaftsgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München. Von November 2022 bis April 2024 war sie als Beraterin bei RGE Unternehmensberatung in München tätig. Seit April 2024 lehrt Musil-Gutsch am Kompetenzzentrum für interdisziplinäre Wissenschaftsreflexion an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Es laden Sie herzlich ein:

Prof. Dr. Christina Brandt ML, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Ronja Steffensky

Die Verleihung des Georg-Uschmann-Preis für Wissenschaftsgeschichte an Dr. Josephine Musil-Gutsch erfolgt durch Leopoldina-Präsident Prof. (ETHZ) Dr. Gerald Haug ML. Die Laudatio wird Prof. Dr. Kärin Nickelsen ML (LMU München) halten.

ML = Mitglied der Leopoldina

Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr. Weitere Informationen und den Zugangslink finden Sie unter dem angegebenen Link.

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