Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren

Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren

Veranstalter
Fritz Thyssen Stiftung
Veranstaltungsort
Fritz Thyssen Stiftung, Apostelnkloster 13-15
PLZ
50672
Ort
Köln
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
12.03.2024 -
Von
Lene Schwerdtfeger, Fritz Thyssen Stiftung

Die Ost-West-Debatte der Deutschen ist oft von gegenseitigem Unverständnis und Zuspitzungen geprägt. Christina Morina vermeidet die übliche Frontenbildung und rückt die Demokratievorstellungen und das Selbstverständnis ganz normaler Bürgerinnen und Bürger in Ost und West seit den 1980er Jahren in den Fokus. Christina Morinas Buch arbeitet maßgebliche Unterschiede und wechselseitige Bezüge im Staats- und Politikverständnis heraus.

Tausend Aufbrüche. Die Deutschen und ihre Demokratie seit den 1980er Jahren

Die Ost-West-Debatte der Deutschen ist oft von gegenseitigem Unverständnis und Zuspitzungen geprägt. Christina Morina vermeidet die übliche Frontenbildung und rückt – anhand vieler bisher unerforschter Selbstzeugnisse wie Bürgerbriefe, Petitionen und Flugblätter – die Demokratievorstellungen und das Selbstverständnis ganz normaler Bürgerinnen und Bürger in Ost und West seit den 1980er Jahren in den Fokus. Indem die Autorin die Demokratiegeschichte der Bundesrepublik und die Demokratieanspruchsgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik miteinander verzahnt, kann sie maßgebliche Unterschiede und wechselseitige Bezüge im Staats- und Politikverständnis herausarbeiten.

Dabei entsteht ein differenziertes Bild: Viele Bewohner der DDR identifizierten sich mit ihrem Land und dessen »volksdemokratischen« Idealen, blieben dem Staat und seinen Institutionen gegenüber jedoch skeptisch. Diese Staatsferne gepaart mit einem oft provinziell-utopischen Bürgersinn, dessen Potentiale nach der Vereinigung weitgehend ungenutzt blieben, wirkt bis heute nach. Im Zusammenspiel mit einem wiedererstarkenden Nationalismus im Westen entstand so nicht zuletzt auch der Nährboden für den Aufstieg des Rechtspopulismus. Christina Morinas Buch offenbart die Grenzen der westdeutschen Liberalisierung ebenso wie die Vielfalt der ostdeutschen Demokratieaneignungsversuche – ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der gegenwärtigen prekären Lage der Demokratie.

Christina Morina stellt ihr Buch vor und kommt im Anschluss mit Norbert Frei, Seniorprofessor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und von 2007 bis 2022 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Fritz Thyssen Stiftung, ins Gespräch.

Kontakt

Lene Schwerdtfeger
Leitung Veranstaltungen
Tel.: +49.221.277496-132
E-Mail: Lene.Schwerdtfeger@fritz-thyssen-stiftung.de

https://www.fritz-thyssen-stiftung.de/veranstaltungen/liste-veranstaltungen/
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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