Bremen und der Kolonialismus

Veranstalter
Universität Bremen, Institut für Geschichtswissenschaft
PLZ
28334
Ort
Bremen
Land
Deutschland
Findet statt
Digital
Vom - Bis
15.10.2023 - 29.02.2024
Von
Norman Aselmeyer, Institut für Geschichtswissenschaft, Universität Bremen

Beiträger/innen gesucht für das Sachbuch "Bremen und der Kolonialismus"

Bremen und der Kolonialismus

Herausgegeben von Norman Aselmeyer (Universität Bremen) und Virginie Kamche (Afrika Netzwerk Bremen e.V.)
Deadline: 03. November 2023
Abgabe der Manuskripte: 28. Februar 2024

Warum steht ein Elefant in Bremen? Warum nannte sich Bremen „Stadt der Kolonien“? Was haben Jacobs Kaffee, Eduscho und Kaffee HAG mit Kolonialismus zu tun? Warum liegen Objekte der Maasai im Übersee-Museum? Mit diesen und weiteren Fragen zu den Verflechtungen Bremens und Bremerhavens im europäischen Kolonialismus beschäftigt sich das Buch „Bremen und der Kolonialismus“ (Arbeitstitel). Trotz vielzähliger Initiativen ist die koloniale Geschichte Deutschlands und Bremens Rolle im Speziellen noch nicht gesellschaftlich verankert. Das populäre Sachbuch möchte dem mit kurzen und informativen Texten Abhilfe verschaffen und die koloniale Geschichte auf niedrigschwellige Weise einer breiten Öffentlichkeit nahebringen. Zahl-reiche Städte und Regionen in Europa haben sich derzeit aufgemacht, ihr koloniales Erbe aufzuarbeiten. Weil das Beispiel Bremens und Bremerhavens die enge Verflechtung der deutschen Wirtschaft und des städtischen Lebens mit dem europäischen Kolonialismus besonders gut veranschaulicht, geht das Projekt über eine lokalgeschichtliche Relevanz hinaus. Als Handels- und Hafenstadt profitierte Bremen früh vom Kolonialengagement anderer europäischer Ländern und wurde zudem selbst zum Wegbereiter des offiziellen deutschen Kolonialreichs. In diesem Band werden die Orte, Personen, Ereignisse, Firmen und Institutionen sowie einzelne Objekte der Bremer Kolonialvergangenheit und ihrer bis heute andauernden Kolonialität thematisiert.

Adressatenkreis
Als Panorama der weitläufigen (post-)kolonialen Geschichte Bremens beabsichtigt das Sach-buch, die deutsche Kolonialgeschichte einem breiteren Publikum zu vermitteln. Für einen leichteren Zugang sind die Texte thematisch organisiert und mit Abbildungen versehen (das Bremer Staatsarchiv hat uns den kostenlosen Abdruck von Bildern etc. aus ihrer Sammlung zugesichert). Angesprochen werden damit alle historisch interessierten Leser:innen, die Interesse an (post-)kolonialen Themen haben. Zugleich adressiert das Buch auch diejenigen, die in Bildungsarbeit oder Bildungsinstitutionen wie Schulen, Museen, Stiftungen, Universitäten oder der politischen Bildung aktiv sind. Aufgrund des Adressatenkreises werden die Texte die beschriebenen Ereignisse und Themen weniger akademisch und spezialistisch, sondern anschaulich und verständlich darstellen. Ein großer Publikumsverlag hat bereits zugesagt, den Band zu verlegen.

Umfang und Gliederung
Das Buch soll im August 2024 erscheinen. Vorgesehen ist ein Umfang von 50 Texten, die jeweils 1500–1700 Wörter (5 Druckseiten) umfassen. Da der Band beabsichtigt, das Wissen zum bremischen Kolonialismus zu konsolidieren und für eine breite Öffentlichkeit zugänglich zu machen, können sowohl bekannte Sachverhalte als auch neue Forschungsergebnisse präsentiert werden. Die folgende Gliederung (mit vorgeschlagenen Artikeln) spiegelt die thematische Breite des Bandes wider:

1. Orte (der Elefant, die Bremer Universität, „Lüderitzbucht“, Keta, Sansibar, das Bremer Rathaus, der Hafen, das Tabakquartier, Jamaika, St. Thomas, Kuba und die Plantagenwirtschaft, Kunsthalle Bremen, Kolonialwarenladen Wilhelm Holtorf, Straßennamen etc.)

2. Personen (Ben Amathila, Johannes Kohl, Mercy Baeta, William Stepny, Adolf Lüderitz, Heinrich Vogelsang, Ludwig Roselius, Hedwig Heyl, Otto Finsch, Gerhard Rohlfs, Vietor Familie, Herbert Ganslmayr etc.)

3. Ereignisse („Hunnenrede“, die Schaffermahlzeit, Bremen als „Stadt der Kolo-nien“, Auswanderung, die Fernfischerei, Tagung des Deutschen Kolonialvereins in Bremen 1908, Ausstellung 1938 „Bremen – Schlüssel zur Welt“, Deutsche Afrika-schau in Bremen, Abolitionismus, der Völkermord in Namibia, Restitutionen etc.)

4. Firmen & Institutionen (Kaffee HAG, Jacobs Kaffee, Ludwig Bortfeldt, Baumwollbörse, Norddeutsche Missionsgesellschaft, Deutsch-Ostafrikanische Ge-sellschaft, Übersee-Museum, Norddeutsche Lloyd, Bremer Kolonialpfadfinder, Nordwolle AG etc.)

5. Objekte (Briefe von Hendrik Witbooi, Mkwawa und Human Remains, die Briggs „Wilhelm Ludwig“, „Africa“ und „Schiller“, Walfang, Kaffee, Tabak, Zucker und Versklavung, Bremer Schulbücher etc.)

Interesse an der Übernahme eines dieser genannten oder eines anderen Artikels kann bis zum 3. November 2023 mit einem aussagekräftigen Titel (am besten in Form einer Frage) und einer konzisen (und knappen) Inhaltsangabe per E-Mail an bch@uni-bremen.de oder per Formular (https://forms.gle/efCWjcV1Vh36nhXx6) bekundet werden. Abgabe der fertigen Manuskripte ist der 29. Februar 2024.

Der Band wird auf Deutsch erscheinen. Bei Autoren:innen, die mit der deutschen Sprache nicht vertraut sind, sind die Herausgeber:innen bei der Übersetzung von Artikeln aus Sprachen wie Englisch und Französisch ins Deutsche behilflich.

Eckdaten:
Deadline für Artikelvorschläge: 03.11.2023
Benachrichtigung über Zusage/Absage: 17.11.2023
Ablieferung der fertigen Texte: 29.02.2024
Veröffentlichung: August 2024
Umfang: 1500–1700 Wörter plus s/w-Abbildungen (Abdruckgenehmigung bitte eigenständig einholen und beifügen; Bilder benötigen eine Mindestauflösung von 300dpi) mit sparsamen Fußnotenapparat und max. 3–5 bibliographischen Angaben

Kontakt

Dr. Norman Aselmeyer
bch@uni-bremen.de

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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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