Politische Bildung im Spiegel der Geschichte: Ein interdisziplinärer Rück- und Ausblick.

Politische Bildung im Spiegel der Geschichte: Ein interdisziplinärer Rück- und Ausblick.

Veranstalter
AG „Historische Bildungsforschung“ der GPJE; Ev. Akademie Hofgeismar (Ev. Akademie Hofgeismar)
Ausrichter
Ev. Akademie Hofgeismar
Gefördert durch
Bundeszentrale für politische Bildung (BpB)
PLZ
34369
Ort
Hofgeismar
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
15.03.2024 - 17.03.2024
Deadline
30.09.2023
Von
Oliver Emde, Politische Jugendbildung und Pädagogik, Ev. Akademie Hofgeismar

Die Arbeitsgruppe „Historische Bildungsforschung“ der GPJE organisiert zusammen mit der Evangelische Akademie Hofgeismar vom 15.-17. März 2024 die Fachtagung „Politische Bildung im Spiegel der Geschichte: Ein interdisziplinärer Rück- und Ausblick". Noch bis zum 30.9.2023 können Sie sich mit einem Abstract für einen Tagungsbeitrag bewerben.

Politische Bildung im Spiegel der Geschichte: Ein interdisziplinärer Rück- und Ausblick.

Tagung der Arbeitsgruppe „Historische Bildungsforschung“ der GPJE
gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB)
vom 15.-17. März 2024 an der Evangelischen Akademie Hofgeismar

Die flüchtige Gegenwart erlaubt den Schritt in die Zukunft nur im Rückgriff auf die eben entstandene Vergangenheit. Individuen und Kollektive häufen historische Erfahrungen an, die mehr oder weniger reflektiert die Orientierung in die Zukunft konstituieren. Politische Bildung thematisiert diese historische Perspektive, sei es als wissenschaftliche Historiografie, als Narrative oder als Erinnerungspolitik. Als Profession hat politische Bildung aber auch eine eigene Geschichte, die eine bedeutende Reflexionsinstanz für Theorie und Praxis der politischen Bildung sein sollte. Diese Geschichte der politischen Bildung lebendig, aktuell und innovationsfähig zu halten bleibt daher eine Herausforderung der Disziplin. Um sich dieser Aufgabe immer wieder anzunehmen, ist es wichtig, insbesondere interdisziplinäre Zusammenhänge zu beleuchten. Durch eine solche kollaborative Auseinandersetzung können verbindende Transformationsprozesse aufgedeckt und das Verständnis der historischen Einflüsse auf die Debatten der Fachdisziplin(en) und Bildungspraxen vertieft werden. Heterogene geschichtliche Betrachtungen können Impulse zur Weiterentwicklung des Faches liefern, indem das Vergangene als Inspirationsquelle dient, um innovative Forschung zu entwickeln und aus historischen Entwicklungen neue Forschungsperspektiven zu generieren. Eine retrospektive Selbstreflexion kann dazu beitragen, die eigene Forschungspraxis am Vergangenen zu hinterfragen und aktuelle Forschungstätigkeit in die Kontinuität ihrer historischen Genese zu stellen. Eine kritische Auseinandersetzung mit den historischen Errungenschaften einer Disziplin unterstützt dabei, Erkenntnisse, Paradigmen und Praxen zu überprüfen, neu zu beleuchten, zu verändern oder als schützenswertes Erbe zu bewahren. Aus diesem Anspruch heraus soll die Tagung einen Raum und Rahmen schaffen, um im wissenschaftlich interdisziplinären Austausch die politische Bildung im Spiegel der Geschichte zu betrachten und historiografische Perspektiven zu entwickeln, um sie als lebendiges Erbe, kritischen Auftrag und verbindendes Element in aktuelle Diskurse aufzunehmen. Angestrebt ist sowohl eine kritische Bestandsaufnahme zur bestehenden historiografischen Forschung über die politische Bildung, zu ihren Meistererzählungen und Perspektiven als auch der Austausch über neue Ansätze und Desiderata sowie – nicht zuletzt – die Klärung von Forschungsbedingungen.

Die Erforschung der Geschichte politischer Bildung als pädagogische Praxis und wissenschaftliche Disziplin kann die Reflexion aktueller wissenschaftlicher Diskurse und Bildungspraxen und -praktiken in vielfältiger Weise bereichern. Die Rekonstruktion der historischen Genese von Diskursen, Praxen und Praktiken kann eine Reflexionsfolie bieten, um die Rede von Kontinuitäten und Innovationen einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Das Wissen um die eigene Geschichte trägt somit nicht nur zur disziplinären Selbstvergewisserung auf der Diskursebene bei, sondern es stellt sich auch die Frage, ob und wie historisch verfügbares Wissen auch im Lichte aktueller Diskurse und Praxen (re-)aktualisiert werden kann. Die damit verbundene Reflexion gesellschaftlicher Transformationsprozesse eröffnet zudem Einblicke in spezifische Verhältnisbestimmungen zwischen gesellschaftlichem Selbstverständnis und Konzeptionen politischer Bildung oder Erziehung.

Wir laden Sie ein, Abstracts für Beiträge zur Historie diverser Handlungsfelder der politischen Bildung einzureichen, wie der schulischen politischen Bildung, der außerschulischen politischen Bildung, einschließlich politischer Erwachsenenbildung und non-formaler politischer Jugendbildung sowie zur Geschichte sozialer Bewegungen. Wir freuen uns insbesondere über Beiträge zu epochenübergreifenden Konzepten im interdisziplinären Rahmen, die sich zum Beispiel mit Fragen zu folgenden Themen befassen:
- Dokumentation und Archivierung
- Rezeption von Jugendbildern und Gesellschaftsanalysen in der Theorieentwicklung der politischen Bildung
- Transformationsprozesse in der Rezeption von Bezugswissenschaften
- Verhältnis von Theorie und Praxis
- Einfluss der Bildungspolitik und anderer Politikfelder auf Theorieentwicklung, Strukturen und Praxen politischer Bildung
- Umbrüche und Transformationen in der politischen Bildung
- Differente und gemeinsame Epochenerzählungen in der politischen Bildung
- Internationale Einflüsse auf die politische Bildung

Für die Tagung sind Beiträge in Form von (a) Vorträgen (25 min) mit anschließender Diskussion und (b) Workshops (60 min) erwünscht. Eine Ausschreibung für Poster-Präsentationen erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. Wir rufen Wissenschaftler:innen der politischen Bildung, der historischen Bildungsforschung, der Fachdidaktiken, der Erziehungs- und Geisteswissenschaften sowie Praktiker:innen der schulischen und außerschulischen politischen Bildung und Akteur:innen sozialer Bewegungen auf, sich mit einem Abstract zu bewerben. Bitte reichen Sie Ihr Abstract auf Deutsch oder Englisch bis zum 30. September 2023 unter gpje@uni-trier.de ein.

Das Abstract sollte einen Umfang von 1.500 bis 2.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) sowie 3-5 Literaturangaben haben.
Eine Publikation in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung ist geplant.
Wir freuen uns auf eine Vielzahl von Beiträgen, die das Verständnis der Geschichte politischer Bildung weiterentwickeln.

Kontakt

Felix Prehm, Technische Universität
Dresden, felix.prehm@tu-dresden.de

Prof. Dr. Matthias Busch, Universität Trier, buschm@uni-trier.de

Dr. Oliver Emde, Evangelische Akademie Hofgeismar, oliver.emde@ekkw.de

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