Visuelle und materielle Kulturen weiblicher Heiligkeit in Spätantike und Mittelalter

Visuelle und materielle Kulturen weiblicher Heiligkeit in Spätantike und Mittelalter

Veranstalter
Wissenschaftliche Konzeption und Organisation: PD Dr. Katharina Christa Schüppel (Universität Bamberg, Institut für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte, Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbes. für mittelalterliche Kunstgeschichte)
Ausrichter
Universität Bamberg, Institut für Archäologische Wissenschaften, Denkmalwissenschaften und Kunstgeschichte, Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbes. für mittelalterliche Kunstgeschichte
Veranstaltungsort
Am Kranen 12, Raum 02.01
Gefördert durch
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) – Projektnummer 456489927. Projektspezifischer Workshop zum Heisenberg-Projekt „Mittelalterliche Madonnenskulpturen in performativen Kontexten. Madonnen aus Gold, Silber, Blei und anderen Metallen“. Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 456489762. Universität Bamberg, IADK, Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbes. für mittelalterliche Kunstgeschichte
PLZ
96047
Ort
Bamberg
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
13.07.2023 - 14.07.2023
Von
Katharina Christa Schüppel, Lehrstuhl für Kunstgeschichte, insbes. für Mittelalterliche Kunstgeschichte, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Bilder und Objekte sind konstitutive Elemente spätantiker und mittelalterlicher Heiligenkulte. Aus interdisziplinärer Perspektive nimmt der Workshop die "visuellen und materiellen Kulturen" weiblicher Heiligkeit in den Blick.

Visuelle und materielle Kulturen weiblicher Heiligkeit in Spätantike und Mittelalter

Zwei- und dreidimensionale Bilder weiblicher Heiliger sind hoch komplexe religiöse Objekte. Sie begegnen in unterschiedlichsten materiellen und performativen Settings, werden reich geschmückt und beschenkt. Im Lauf ihrer Objektbiografie befinden sie sich in permanenter Veränderung. Ihre Realisierung als Artefakte ist untrennbar mit den spätantiken und mittelalterlichen Heiligenkulten als fluiden gesellschaftlichen Phänomenen (Peter Brown) verbunden. Auf differenzierte Weise verhandeln sie zeitgenössische weibliche Rollenmuster.
Ziel des Workshops ist es, die Vielfalt der visuellen und materiellen Kulturen weiblicher Heiligkeit sichtbar zu machen: Agnes, Maria, Klara und viele mehr. Bislang isoliert voneinander betrachtete Objekte und Kulte sollen in Relation zueinander gesetzt werden. Den zeitlichen Schwerpunkt bilden spätantike und mittelalterliche Artefakte. Von besonderem Interesse sind Fragen der Materialität und der Performativität: Was bedeutete es, das Bild einer Heiligen auf Pergament, als Tafelmalerei, in Stein, Glas, Metall, Holz, Elfenbein oder anderen Materialien zu realisieren? In welche Praktiken des Objekthandelns war es eingebunden – im multisensorischen Kirchenraum und darüber hinaus? Wer erzählt – und für wen?

Visual and Material Cultures of Female Sanctity in Late Antiquity and the Middle Ages

Two- and three-dimensional images of female saints are highly complex religious objects. They depict the saints in a wide variety of material and performative settings in which the women are richly gifted and preciously adorned. During their object history, these images have been subjected to repeated changes by multiple actors. Their formation as artefacts is inextricably linked to the developments of the cult of the saints as a social phenomenon (Peter Brown). In sophisticated ways, they reflect, negotiate and sometimes contradict the societal roles attributed to women.
This workshop aims to explore the visual and material cultures of female sanctity in their multiple facets: Agnes, Mary, Clare and many others. It will take objects and cults that have been discussed separately to date and place them in relation to each other. The chronological focus will centre on Late Antiquity and the Middle Ages. Of special interest are questions of materiality and performativity: what did it mean to render the image of a female saint on parchment, as a panel painting, in stone, glass, metal, wood, ivory or other materials? Was it integral to liturgical and non-liturgical practices of action – in the multisensory church space and beyond? Who tells the story – and to whom?

Programm

Programm

Donnerstag, 13. Juli 2023, 15.00–19.00 Uhr (KR12/02.01)

15.00 Uhr Stephan Albrecht (Bamberg) / Katharina Christa Schüppel (Bamberg):
Begrüßung und Einführung
15.20 Uhr Hendrik A. Wagner (Kiel): Die Vita Melaniae iunioris. Visualisierte Transformation senatorischer Heiligkeit zwischen Rom, Jerusalem und Konstantinopel
16.00 Uhr Mathilde Painset (Lille): Céphalophorie féminine et performativité des images.
Études de cas

PAUSE

17.00 Uhr Chiara Croci (Lausanne): Agnes from Rome between holiness and materiality. Notes on the mosaic of via Nomentana's basilica (625–638)
17.40 Uhr Albert Dietl (Regensburg): Keusche Passionen: Körper, Kult und Kirchenreform. Die ehemaligen Portikusfresken von S. Cecilia in Trastevere in Rom (um 1100)
18.20 Uhr Judith Utz (Salzburg): „Ecclesia“ und „Civitas“. Weiblichkeits- und Gemeinschaftskonstruktionen in den liturgischen Räumen Süditaliens

Freitag, 14. Juli 2023, 9.00–15.30 Uhr (KR12/02.01)

9.00 Uhr Clara Forcht (Leipzig): Der Rosenstock im Wald. Materialität und Ortsbezug der Goldenen Madonna von Hildesheim
9.40 Uhr Cornelia Lohwasser (Bamberg): Maria, stella maris. Bedeutungsträger Gewandverschluss
10.20 Uhr Paul Bellendorf (Bamberg) / Katharina Christa Schüppel (Bamberg): Serialität im Mittelalter. Blei und Zinn als Materialien mittelalterlicher Madonnenskulpturen

PAUSE

11.20 Uhr Almut Schneider (Göttingen): Erzählte und reflektierte Materialität im Kontext des Marienlobs in deutschsprachigen Texten des Mittelalters
12.00 Uhr Andreas Huth (Bamberg): Aufstellung – Ausstellung. Zur Objektgeschichte von Arnolfo di Cambios Marientod in Berlin

PAUSE

13.20 Uhr Ingrid-Sibylle Hoffmann (Stuttgart): Inszenierungen weiblicher Heiliger am Hochaltarretabel des Zisterzienserinnenklosters Lichtenstern
14.00 Uhr Yvonne Arras (Balingen / Leinfelden-Echterdingen): Überlegungen zur Vihelin-Miniatur in der Fürstlich Hohenzollernschen Hofbibliothek und ihrem Zwilling im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart

ABSCHLUSSDISKUSSION

Kontakt

Am Workshop Interessierte sind eingeladen, sich bis zum 12. Juli unter der folgenden Adresse anzumelden: katharina.schueppel@uni-bamberg.de

Redaktion
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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Französisch, Deutsch
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