Heldinnen!? – Effekte heroischer Maskulinität auf Geschlechterordnungen

Heldinnen!? – Effekte heroischer Maskulinität auf Geschlechterordnungen

Veranstalter
Sonderforschungsbereich 948 "Helden - Heroisierungen - Heroismen"
Veranstaltungsort
Alte Universität, Co-Creation-Raum, Bertoldstraße 17
Gefördert durch
DFG
PLZ
79098
Ort
Freiburg
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
29.03.2023 - 30.03.2023
Deadline
26.03.2023
Von
Sebastian Meurer, SFB948 "Helden - Heroisierungen - Heroismen", Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Der Workshop fragt nach institutionellen und strukturellen Voraussetzungen und Verhinderungen von Heldinnentum. Wir wollen im Entstehen begriffene Kapitel unserer gemeinsamen Monografie über die Verflechtungen von Heroisierungen und Geschlechterordnungen vorstellen und mit Expert:innen der Heroismus-, Geschlechter- und Dekolonialitätsforschung diskutieren.

Heldinnen!? – Effekte heroischer Maskulinität auf Geschlechterordnungen

„Heldinnen – gibt es nicht“, stellt Jan Philipp Reemtsma 2020 fest. Heroismus sei eng mit Gewalt verbunden, der Held par excellence ein männlicher, weißer, gesunder Krieger. „Und dann ist da noch Frida Kahlo“, schreibt Kay Woodward 2018. Heldinnen vereine, dass sie nicht nur außergewöhnlich, sondern auch Feministinnen seien. Frauen, so ließe sich vermuten, werden in unserer Zeit als Heldinnen angesehen, wenn sie entgegen patriarchaler und/oder kolonialer Strukturen als (nichtweiße) Frau trotzdem Außerordentliches geleistet haben – wie Frida Kahlo, die sich in einem männlich dominierten und eurozentristischen Kunstbetrieb als Künstlerin und Mexikanerin zu behaupten verstand.

Reemtsma und Woodward vertreten zwei einander widersprechende Positionen: Kann der Verweis auf Heldinnen zur Gleichberechtigung der Geschlechter beitragen? Oder werden dadurch vielmehr Machtstrukturen verschleiert und das Patriarchat mit seiner binären Geschlechterlogik bestätigt?

Der Workshop fragt nach institutionellen und strukturellen Voraussetzungen und Verhinderungen von Heldinnentum. Wir wollen im Entstehen begriffene Kapitel unserer Monografie über die Verflechtungen von Heroisierungen und Geschlechterordnungen vorstellen und mit Expert:innen der Heroismus-, Geschlechter- und Dekolonialitätsforschung diskutieren.

Programm

Mittwoch, 29. März 2023

14:15–16:00 Uhr
Effekte heroischer Maskulinität – Moderation: Thomas Seedorf

Cornelia Brink & Vera Marstaller (Neuere u. Neueste Geschichte, Freiburg): Einführung

Olmo Gölz (Islamwissenschaft, Freiburg): Konstruktion und Subversion hypermaskuliner Mythenbildung in Iran

Kommentare von Ulrich Bröckling (Soziologie, Freiburg) und Marion Mangelsdorf (Gender Studies, Freiburg)

Diskussion

16:30–18:00 Uhr
Beruf – Moderation: Tobias Schlechtriemen

Cornelia Brink (Neuere u. Neueste Geschichte, Freiburg): Erste sein. Frauen in Berufen mit Heldenpotential

Kommentare von Sylka Scholz (Soziologie, Jena) und Elisabeth Cheauré (Slavische Philologie und Gender Studies, Freiburg)

Diskussion

Donnerstag, 30. März 2023

09:00–10:30 Uhr
(Un-)Endlichkeit – Moderation: Rebecca Heinrich

Anne Hemkendreis (Kunstgeschichte, Freiburg): Ästhetiken der (Un-) Endlichkeit. Arktische Hysterie und heroische Imagination in den Polregionen

Kommentare von Andreas Plackinger (Kunstgeschichte, Freiburg) und Juliane Victor (Politikwissenschaft, Halle)

Diskussion

11:00–12:30 Uhr
Kolonialität – Moderation: Michaela Haug

Vera Marstaller (Neuere u. Neueste Geschichte, Freiburg): Subversion? Heroische Ansichten auf Frida, Chavela und Che

Kommentare von Nicola Spakowski (Sinologie, Freiburg) und Sylvia Paletschek (Neuere u. Neueste Geschichte, Freiburg)

Diskussion

12:30–13:30 Uhr
Resümee: Heldinnen!?

Joachim Grage (Skandinavistik, Freiburg): Abschlusskommentar

Diskussion

Kontakt

Antonia Wind
E-Mail: maskulinitaeten@sfb948.uni-freiburg.de

https://www.sfb948.uni-freiburg.de/de/veranstaltungen/tagungen/s3-workshop-2023/
Redaktion
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