Spielräume des Affektiven in der Frühen Neuzeit

Spielräume des Affektiven in der Frühen Neuzeit

Organisatoren
Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN), Universität Osnabrück
Ort
digital (Osnabrück)
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.06.2021 - 12.06.2021
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Von
Annika Schmitt, Forschungszentrum Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN), Universität Osnabrück

Der Workshop widmete sich in interdisziplinärer Perspektive den Verknüpfungsmöglichkeiten der Trias von Raum, Geschlecht und Affekt. Dabei nahm er insbesondere affektives Handeln als potentielles Instrument zur Erweiterung eines gesellschaftlichen Normenrahmens in den Blick und fokussierte – in Vorbereitung auf weitere Forschungsvorhaben des IKFN – auf die methodisch-inhaltliche Weiterentwicklung des Spielraum-Begriffs vor dem Hintergrund raumtheoretischer Modelle. Es referierten externe Wissenschaftler:innen sowie Mitglieder des IKFN.

Nach einer konzeptionell einleitenden Begrüßung durch den Direktor des IKFN, Kai Bremer, eröffnete HILGE LANDWEER (Berlin) den Workshop, indem sie die bisherige konzeptionelle Gleichsetzung von Raum und Normenrahmen auflöste, den Raumbegriff durch den Situationsbegriff ersetzte und der universellen Normativität die situative Angemessenheit gegenüberstellte. Eine Situation sei eine Ganzheit, die einen gewissen Zusammenhalt in sich aufweise und von außen abgehoben sei; dazu gehörten eine integrierende Bedeutsamkeit aus Sachverhalten, Programmen und Problemen. Die phänomenologisch „feinkörnig“ zu beschreibende Situation ermögliche eine Präzisierung des (normativen) „Kontextes“ und eine Sichtbarmachung binnendiffus bedeutsamer Zusammenhänge und Spielräume, insbesondere in Bezug auf Geschlechterkonstruktionen. Die größte Herausforderung bestehe in der Explikation der Verflechtung der normativen Anforderungen an Geschlechtlichkeit mit den Vorstellungen von Angemessenheit von Affekten in Gender-Situationen. In der anschließenden Diskussion wurde die Kongruenz von Situationen mit sozialen und erlebten Räumen sowie die Prozesshaftigkeit und Veränderbarkeit von Situationen, z.B. durch Affektmodifikationen und -modulationen, hervorgehoben. Es wurde auch die These aufgestellt, dass das Binnendiffuse einer Situation das Emotionale – die Stimmungslagen – sein könnte, für das aber noch ein Vokabular entwickelt werden müsse. Bezugnehmend auf die Annahme, dass Situationen auch über das Geschlechterverhältnis definiert werden könnten, wurde auf das Werk „Le Deuxième Sexe“ (1949) von Simone de Beauvoir verwiesen.

Im Vergleich zweier Autorinnen des 16. und 17. Jahrhunderts und ihrer Werke, konkret des Romans „Les Angoysses douloureuses qui procedent d’amours“ (1538) von Hélisienne de Crenne (1500–1552) sowie des Werks von Madeleine de Scudéry (1607–1701) fragte ANDREA GREWE (Osnabrück) nach der Rolle der Affekte für die Darstellung der Geschlechter in fiktionalen Texten und beschrieb, wie Autorinnen tradierte Negativbilder der Frau, wie das der von der Affektnatur beherrschten Frau, im Prozess der ré-écriture männlicher Modelle veränderten und überschrieben. Zudem schilderte sie, wie durch die Ausweitung der fiktiven Handlungsräume der Anspruch auf Autorschaft von Frauen legitimiert und neue Positionen im literarischen Feld erobert wurden.

Auf diesen letztgenannten Zusammenhang von fiktionalen und lebensweltlichen sozialen Räumen rekurrierte Stephanie Bung (Duisburg-Essen) in ihrer Responsion. Es sei für das skizzierte Teilprojekt von Andrea Grewe von Bedeutung, die sozialen Dimensionen literarischen Schreibens im 16. und 17. Jahrhundert aufzuzeigen sowie die Räume und Praktiken der französischen Salonkultur zu erschließen. Für die daran anschließende Diskussion ist die Benennung des fiktionalen und theatralen Raums als „fiktionale Situationsbeschreibung“ hervorzuheben.

Eine Gegenüberstellung von fiktionalem und lebensweltlichem Raum nahm auch BERNHARD TEUBER (München) in seinem Vortrag zu Seelen- und Gender-Imaginationen in Texten der karmelitischen Mystik Spaniens vor. Anhand des lyrischen Werks der karmelitischen Autor:innen San Juan de la Cruz (1542–1591) und Teresa von Avila (1515–1582) zeigte er auf, wie dort der realen Enge der karmelitischen Klosterklausur die Weite des bukolischen Raums (Wiesen, Weiden, Flusstäler u.ä.), wo die mystische Seele sich frei und in horizontaler Richtung bewegen konnte, gegenübergestellt wurde und Spielräume geschaffen wurden. Diese Spielräume wurden in der anschließenden Diskussion mit den unendlichen Räumen im Inneren gleichgesetzt. Ein Zusammenhang von Naturverhältnis und Affektivität liege, so Teuber, in der positiven Bewertung sowohl von Natur als auch Affekt. Abschließend wurde auch hier auf den Situationsbegriff Bezug genommen und auf die Bedeutung von Übersetzungspraktiken bei den feinkörnigen Beschreibungen von Situationen verschiedener Akteure in verschiedenen epochalen Kontexten verwiesen.

Spielräume des Affektiven, die an Naturerfahrungen geknüpft sind, zeigte auch SUSANNE SCHLÜNDER (Osnabrück) in ihrem Vortrag zum Zusammenhang von Poetologie, Ökonomie, Natur und Affektmodellierungen in der spanischen Aufklärung auf. Am Beispiel der „Diarios“ von Gaspar de Jovellanos (1744–1811) skizzierte sie ein zentrales Spannungsfeld, das von bukolischen, religiös unterlegten Naturbeschreibungen einerseits und einem im 18. Jahrhundert aufkommenden „ökonomischen“ Naturverhältnis andererseits bestimmt ist. Das Konzept einer primär als Ressource betrachteten Natur wurde als Korrelat des Reformprojekts der Bourbonen beschrieben, zu dem der Beitrag zeitgenössische Theaterdiskurse in Bezug setzte. Insbesondere das sentimentale Drama, so der Befund, ordne eine durchweg männlich kodierte Empfindsamkeit dem Ökonomischen unter. Hatte sich in Jovellanos’ Naturbeschreibungen demgegenüber bereits ein Spielraum des Affektiven angedeutet, wurden weitere Freiräume abschließend in weniger kanonischen Texten vermutet. Die Bedeutung des Werks Jovellanos’ für die gewählte Forschungsperspektive hob auch Christian von Tschilschke (Münster) in seinem Kommentar hervor, da sich anhand dessen die Neuausrichtung des Verhältnisses von Natur, Affekt und Ökonomie besonders gut beobachten ließe. Es sei zu prüfen, ob sich über diese immer noch topischen Formen hinaus auch ein subjektives „präromantisches“ Verhältnis zur Natur als Seelenspiegel und Projektionsfläche ableiten lasse.

Die zentrale Fragestellung MARGIT ECKHOLTs (Osnabrück) war die nach dem Zusammenhang apostolischer bzw. missionarischer (scheinbar „männlicher“) Spiritualität und affektiver (scheinbar „weiblicher“) Mystik im Kontext der Jesuitenmission in Südamerika. Sie rückte den im deutschsprachigen Kontext noch unerschlossenen Text „Silex del Divino Amor“ des Jesuiten und Missionars Ruiz de Montoya (1585–1652) in den Mittelpunkt, der in ihrem skizzierten Teilprojekt dahingehend untersucht werden solle, inwieweit die mystische Tradition der Teresa von Avila (1515–1582) in der apostolischen Spiritualität Montoyas aufgegriffen wird und gerade im Zuge der Begegnung mit den indigenen Traditionen für den missionarischen Kontext von Relevanz gewesen ist. In den Responsionen hinterfragten Mariano Delgado (Fribourg) und Juan Dejo (Lima) die Dichotomien von weiblicher und männlicher Mystik, missionarischer und mystischer Spiritualität sowie von Glaubens- und Liebesmystik. Statt dieser Dichotomien sollten die spirituellen Techniken der jesuitischen sowie der theresianischen Mystik erforscht und so Zusammenhänge aufgezeigt werden. Wie beim Vortrag von Hilge Landweer wurde zudem gefordert, Spezifika der Sprache in Bezug auf Emotionalität und Genderdifferenzierungen herauszuarbeiten.

KAI BREMER (Osnabrück) thematisierte anhand der 1690 posthum erschienenen Bibeltragödie „Die Sieben Brüder / Oder Die Gibeoniter“ von Andreas Gryphius den sich aus der Herrschaftsrationalität Davids und seiner individuellen Emotionalität ergebenden Konflikt angesichts des Schicksals der hinzurichtenden Nachkommen von König Saul. Bremer stellte die These auf, dass sich affektive Spielräume für David dann ergeben würden, wenn er trauere. Gryphius’ Bibeltragödie ist eine Übertragung von Joost van den Vondels „Gebroeders“; dieser gegenüber akzentuiert Gryphius die Trauer, die König David einen politischen Handlungsspielraum eröffnet. Aspekte der Affektivität und Räumlichkeit standen im Fokus der Responsion Daniel Weidners (Halle-Wittenberg). Nach einem Verweis auf die affektive Stilistik nach Stanley Fish1 wurde die Frage, ob es einen Zusammenhang von literarischem bzw. fiktivem und lebensweltlichem Raum gibt, wie schon beim Vortrag Grewes, zum Grundmuster der Diskussion. Weidner hob in Anlehnung an Wolfgang Iser2 die Überschneidungen, Spiegelungen bzw. Dopplungen beider Räume hervor, die sich durchdrängen und dadurch neue – affektive bzw. gegenderte – Spielräume eröffneten. Damit stellte Weidner dem von Bremer forcierten Spielraum-Konzept nach Wilfried Barner3, demzufolge die „Leerstellen“, d.h. das Nichtgenannte in den Poetiken, als Spielraum bezeichnet würden, ein alternatives Konzept entgegen.

An einem konkreten Beispiel beschrieb DIETRICH HELMS (Osnabrück), welche Spielräume sich innerhalb eines für die weibliche Musikpraxis im frühneuzeitlichen England gesetzten Normenrahmens ergeben konnten und wie musikalisches Spiel auch politisch eingesetzt wurde. Als Elisabeth I. von England (1533–1603) 1564 den Gesandten ihrer Konkurrentin Maria Stuart (1542–1587) Sir James Melville of Halhill (1535–1617) empfing, führte sie eine Situation herbei, in der der Gesandte zwangsläufig Zeuge ihres privaten musikalischen Virginal-Spiels werden musste. Elisabeth übertrat damit den für sie als Herrscherin und Frau durch antike und im 16. Jahrhundert rezipierte Moral- und Herrschaftslehren vorgegebenen Normenrahmen, der ihr eine öffentliche Vorführung verbot, zwang Melville zu einem Vergleich ihrer und der musikalischen Fähigkeiten Maria Stuarts und eröffnete sich so einen Spielraum politischen Handelns. Die allgemeine Diskussion widmete sich möglichen Geschlechtsspezifika im Einsatz musikalischen Handelns als politischer Strategie. Es wurde betont, dass die den musikalischen Normen inhärente Symbolik geschlechtsunabhängig von Herrschern strategisch eingesetzt wurde.

Im Vergleich zweier Pastellgemälde der Maler Jean-Étienne Liotard von 1746 und Rosalba Carriera von 1730 zeigte SILVIA SCHMITT-MAASS (Osnabrück) die bildlich-ästhetische Komponente des affektiven Spielraum-Konzepts auf. Aufbauend auf dem durch Charles Le Brun (1619–1690) zur Verfügung gestellten „Katalog“ der körperlichen Ausdrucksformen der Leidenschaften und der Seele wurden die Pastelle, die den Erbprinzen Friedrich Ludwig von Sachsen-Gotha-Altenburg (1735–1756) und im Selbstbildnis Carriera als „Winter“ verkleidet zeigen, in Hinblick auf Grenzüberschreitungen des normativen Rahmens der Porträtkunst untersucht. Während das Bildnis Friedrichs eher Selbstkontrolle als Ergebnis seiner Erziehung zeige und der intime Spielraum des Affektiven eher beim Betrachter liege, eröffne das Bild Carrieras Spielräume des Rollenwechsels zwischen Mann und Frau, zwischen weiblicher Körperlichkeit und Affektivität, so die zentralen Schlussfolgerungen. Die Bedeutung Le Bruns und seines „Handwörterbuchs der Seelenmahlerei“ als eines visuellen Normenrahmens und Lesart des Affektiven hob Verena Suchy (Göttingen) in ihrer Responsion hervor. Daran schloss sie Forderungen nach einer Verhältnisbestimmung des gemalten und des beim Betrachter ausgelösten Affekts sowie eine Schärfung des Affektbegriffs im jeweiligen Zeitkontext an. In der allgemeinen Diskussion wurde zudem die Notwendigkeit einer Visualisierung und Kodifizierung von vergeschlechtlichter Affektivität hervorgehoben.

Affekte, so RÜDIGER CAMPE (New Haven), fänden nach traditioneller Auffassung – etwa bei Aristoteles – in einer sich in Bewegung befindlichen Welt statt. Dieser Vorstellung stellte er die neostoizistischen Konzepte der Institution als festes, Schutz bietendes Gehäuse gegenüber, das aus dem Verhältnis von Befehl und Gehorsam resultiere. Konkretisiert wurde das anhand von Justus Lipsius’ (1547–1606) „Politica“ von 1589 und Thomas Hobbes’ „Leviathan“ von 1651. Ergänzend beschrieb Campe, wie die genannten, auf antike Bezugstexte rekurrierenden Staats- und Gesellschaftslehren die Welt der beweglichen Affekte – etwa in persona des Fürstenberaters – in den Raum der Institution eintragen würden. Aufgabe des Fürsten sei es, die eingetragenen Affekte durch Zulassung, z.B. durch Ignorieren oder Gelassenheit, einzuhegen. Die Überwindung der klassischen Rhetorik wurde in der allgemeinen Diskussion auf das aptum bezogen, indem gefragt wurde, ob es hier überwunden werde. Dazu merkte Campe jedoch an, dass die klassische Rhetorik weiterhin die Folie für das Neue geblieben sei. Weiter wurde nach der Bewertung der Affekte durch Lipsius und Hobbes gefragt, worauf Campe Affektivität bei Lipsius als eher störend, bei Hobbes als Ausdruck des Willens als eher positiv bewertete. Schließlich wurde der Begriff des Affektraums etabliert, der dort beginne, wo der Befehl im Raum der Souveränität sich nicht durchsetzen ließe.

Den affekterregenden Einsatz geschlechtsspezifischer Topoi vor Gericht zur Erweiterung weiblicher Handlungsspielräume nahm SIEGRID WESTPHAL (Osnabrück) in den Blick. Sie stellte der gängigen rechtshistorischen Lesart von der Geschlechtsvormundschaft der Frau und der damit einhergehenden fehlenden Rechts-, Geschäfts- und Handlungsfähigkeit ein alternatives Konzept der Justiznutzung gegenüber, das auf die Erweiterung der rechtlichen Handlungsspielräume von Frauen zielte. Sie zeigte, dass insbesondere der Rekurs auf den Topos der „weiblichen Schwäche“ zur Erzeugung von Mitleid bei den Richtern, d.h. zur Affekterregung genutzt wurde, um sie zu einem positiven Urteil zu bewegen und die normativ schlechtere Rechtsstellung der Frau zu kompensieren. Anne-Charlott Trepp (Kassel) empfahl in ihrer Responsion eine Schärfung des Raumkonzepts in Hinblick auf eine Abgrenzung des Spielraumbegriffs von den Handlungsmöglichkeiten der Akteure, eine praxeologische Herangehensweise, die über die Fokussierung auf die Stereotype hinausginge, sowie eine Erweiterung des Blickfeldes auf männliche Stereotype. Im Rahmen der allgemeinen Diskussion kam der Hinweis auf den methodischen „Recht-als-Narration“-Ansatz, den Westphal als zwar schon älter, aber durchaus relevant für ihr Projekt bezeichnete.

Methodisch-konzeptionelle Impulse für zukünftige Forschungen rund um die Begriffstrias Raum / Geschlecht / Affekt sahen MEIKE RÜHL und CHRISTIAN SCHNEIDER (beide Osnabrück) in der Einführung der Begriffe „Situation“ und „Angemessenheit“, die die bisherige konzeptionelle Gleichsetzung von Raum und Normativität auflösten, jedoch mit Blick auf die Frage „Wann ist eine Situation eine Situation?“ geschärft werden müssten. Die Schlussbemerkung endete mit den Plädoyers, „Gender“ künftig als inhärente Kategorie zu behandeln, dem Spielraumbegriff den Vorrang vor dem Raumbegriff zu geben und sich auf Szenarien der Aushandlungen von Affektivität und Geschlecht und dabei auf Grenzüberschreitungen zu konzentrieren. Bernhard Teuber, Rüdiger Campe und Hilge Landweer benannten abschließend die aus ihrer Sicht zentralen Punkte: Statt von der Polarität von Geschlechtern müsse von Überlappungen und Transgressionen ausgegangen werden, es müsse eine Verhältnisbestimmung von metaphorischem bzw. fiktivem und lebensweltlichem bzw. physischem Raum erfolgen, zudem müsse in Bezug auf Affektivität gleichermaßen nach dem Gebrauch, der Zähmung sowie der Evokation von Affekten gefragt werden. Diese Aufzählung lässt sich um die Forderung nach der Explikation einer – gegenderten – „Sprache der Emotionalität“ in textlicher und visueller Hinsicht ergänzen. Eine besondere Herausforderung besteht indes noch in einer Definition des Spielraum-Begriffs, der – wie der Workshop ergeben hat – im Situativen, Metaphorischen anzusiedeln ist.

Konferenzübersicht:

Kai Bremer (IKFN, Osnabrück): Begrüßung und Einführung

Hilge Landweer (Freie Universität Berlin): Angemessenheit – Situation – Raum: Eckpunkte der (Gender-)Spielräume des Affektiven

Andrea Grewe (IKFN, Osnabrück): Amour, passion, jalousie – genderspezifische Spielräume des Affektiven in der Erzählliteratur französischer Autorinnen des 16. und 17. Jahrhunderts

Responsion: Stephanie Bung (Universität Duisburg-Essen)

Bernhard Teuber (Ludwig-Maximilians-Universität München): Spielräume der Affektivität zwischen Zähmung und Entfesselung – Seelen- und Gender-Imaginationen in der karmelitischen Mystik Spaniens

Susanne Schlünder (IKFN, Osnabrück): Spielräume des Affektiven in der spanischen Literatur des 18. Jahrhunderts: Poetologie – Ökonomie – Natur

Responsion: Christian von Tschilschke (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

Margit Eckholt (IKFN, Osnabrück): Der „Sílex del divino amor“ von Antonio Ruiz de Montoya (1585–1652) – Affektivität in der Spannung von ignatianischer (missionarischer) und theresianischer (mystischer) Spiritualität

Responsion: Mariano Delgado (Université de Fribourg); Juan Dejo SJ (Universidad Ruiz de Montoya, Lima)

Kai Bremer (IKFN, Osnabrück): Die Liebe zum Recht als Überwinderin der Affekte. Gryphius‘ Übersetzung von Vondels „Gebroeders“

Responsion: Daniel Weidner (Universität Halle-Wittenberg)

Dietrich Helms (IKFN, Osnabrück): Spielräume weiblicher Musikpraxis um 1600 in England

Silvia Schmitt-Maaß (IKFN, Osnabrück): Freiraum Pastellporträt? Zwei Bildnisse von Jean-Étienne Liotard und Rosalba Carriera im Vergleich

Responsion: Verena Suchy (Georg-August-Universität Göttingen)

Rüdiger Campe (Yale University): Institution und Affekte im Neostoizismus und bei Thomas Hobbes

Siegrid Westphal (IKFN, Osnabrück): Rechtliche Spielräume durch den Einsatz von Affekten. Argumentationsstrategien von Männern und Frauen in zivil- und strafrechtlichen Verfahren an frühneuzeitlichen Gerichten

Responsion: Anne-Charlott Trepp (Universität Kassel)

Christian Schneider, Meike Rühl (beide IKFN, Osnabrück): Schlussbemerkungen

Anmerkungen:
1 Stanley Fish, Literatur im Leser. Affektive Stilistik, in: Rainer Warning, Rezeptionsästhetik. Theorie und Praxis, 4. Aufl. München 1994, S. 196–227 (1. Aufl. 1975).
2 Wolfgang Iser, Das Fiktive und das Imaginäre. Perspektiven literarischer Anthropologie, Frankfurt am Main 1991.
3 Wilfried Barner, Spielräume. Was Poetik und Rhetorik nicht lehren, in: Hartmut Laufhütte (Hrsg.), Künste und Natur in Diskursen der Frühen Neuzeit, Wiesbaden 2000, S. 33–67.


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