Müde Helden

Organisatoren
Monica Rüthers / Alexandra Köhring, Historisches Seminar, Universität Hamburg; in Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.05.2012 - 11.05.2012
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Von
Hartmute Trepper, Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen; Nathalie Keigel, Historisches Seminar, Universität Hamburg

Der Workshop „Müde Helden“ vom 10.-11. Mai 2012 bezog sich auf die gleichnamige Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle (17. Februar bis 13. Mai 2012), die erstmalig in Deutschland eine umfangreiche Werkschau Aleksandr Dejnekas (1899-1969), einem der prominentesten Maler des sowjetischen Sozialistischen Realismus, vorstellte. In der Ausstellung wurden Dejnekas Arbeiten mit den Werken zweier Künstler in Beziehung gesetzt, die ebenfalls wichtige Positionen der figurativen Malerei im 20. Jahrhundert vertreten: Ferdinand Hodler (1853-1918), der zu Beginn des 20. Jahrhunderts vitalistische Lebensvorstellungen in die Malerei transferierte, und Neo Rauch (geb. 1960), ausgebildet in den späten Jahren der DDR, der im Kontext des Transformationsprozesses zum Star einer neuen gegenständlichen Malerei avancierte. Im Rahmen dieser Vergleichsperspektive wurde Dejneka aus einer Interpretation herausgenommen, die sich am politischen System der Sowjetunion ausrichtet, und einer der Ausstellung zugrunde liegenden allgemeineren Hypothese unterstellt: Die drei Künstler brächten einen spezifischen Menschentypus zur Darstellung, der die Bedürfnisse der Leistungsgesellschaften des 20. Jahrhunderts aufnehme, spiegle und zum Teil auch konterkariere. Dieser Typus sei in den Figuren des Helden und der Heldin am wirkungsmächtigsten personifiziert worden: Vor allem Dejneka stellt Menschen dar, die ihre gesellschaftliche Rolle und den Leistungsauftrag zu ihren individuellen Handlungsmotiven machen.

Der Workshop nahm den Ansatz der Ausstellung auf, den in der sozialistischen Bildwelt entwickelten Menschtypus zu untersuchen und ihn in die Entwicklung von Persönlichkeitskonzeptionen im 20. Jahrhundert einzubinden. Die Leitfrage galt dem Platz von Krisen- und Extremsituationen sowie Erschöpfungszuständen in Heldenrepräsentationen. Im Zentrum des Interesses standen Helden im (späten) Sozialismus, die als gesellschaftliche, öffentliche Personen und medial gestaltete Rollenvorbilder im besonderen Maße die Optimierungsversuche ihrer jeweiligen Gesellschaften vorstellten. Die Beiträge präsentierten Beispiele, die arbeitsökonomische, körperliche und psychische Zumutungen ins Bild setzten sowie ihre geschlechtlichen Zuweisungen sichtbar machten.

Eröffnet wurde der Workshop mit einem Ausstellungsrundgang von HUBERTUS GAßNER und DANIEL KOEP (beide Hamburg), den Kuratoren der Ausstellung. Besonders interessant war die Schau einiger nicht in der Ausstellung gezeigter Bilder aus dem Spätwerk Dejnekas, deren utopisch motivierte Ästhetik die Frage nach deren Funktionalität in Bezug auf zeitgenössische Lebensrealitäten aufwarf. Schon in dieser kurzen Auseinandersetzung mit den Bildern wurde deutlich, dass bei Darstellungen des Sozialistischen Realismus von einer komplexen Ästhetik auszugehen ist, aus welcher sich ebenso komplexe Fragen nach den Mechanismen einer Blick-Konditionierung auf der Rezeptionsebene ergeben.

Die Frage, inwieweit über ästhetische Erfahrung ethisch-moralische Werte produziert werden, wurde schließlich von ALEXANDRA KÖHRING (Hamburg) aufgegriffen, die mit ihrem Beitrag die Vortragsreihe zu Heldenrepräsentationen in Malerei und Design eröffnete. In ihrem Vortrag „Farbe und Körper in dem Gemälde ´Vor der Einfahrt in die Grube´ (1925). Material ohne Ermüdung“ beschrieb sie den Einsatz von Farbmaterial und Maltechnik in Dejnekas Gemälde als Versuch des Künstlers, Arbeit als Phänomen zu erfassen, das physisch wie auch psychisch prägend und stabilisierend auf den Körper rückwirke.

CORINNA KUHR-KOROLEV (Bochum/Berlin) wiederum knüpfte an die Frage des Verhältnisses zwischen Lebensrealitäten und der Funktionalität künstlerischer Darstellung an, indem sie am Beispiel der Gemälde Dejnekas auf dessen motivische Konzepte der geschlechtlichen Vereinheitlichung und Entsexualisierung in seinen Körperbildern verwies und diese in Bezug setzte zu historischen Forschungen zu sowjetischen Jugendkulturen in den 1920er- und 1930er-Jahren: Die jungen Menschen, die Deineka vorführte, interpretierte sie als Modelle einer um Konflikte bereinigten Jugend.

MARGARETA TILLBERG (Stockholm) legte in ihrem Beitrag „Unerschöpfliche Helden. Die perfekte Mensch-Maschine als sowjetisches Designprodukt der 1960er Jahre“ den Schwerpunkt auf die Arbeit am in den 1960er-Jahren gegründeten „Institut für technische Ästhetik/VNIITE“ in Moskau, welches mit großem Effort der Herstellung von funktionalen Gegenständen verpflichtet war. Tillberg betonte, dass die Designer dabei immer wieder an den bestehenden Verhältnissen scheiterten, während sie im Diskurs wiederum als die Zukunftsgestalter eingesetzt wurden. Die starke Betonung der Kluft zwischen Mangelzuständen und utopischer Ästhetik – auch im späten Sozialismus – machte deutlich, dass es sich hierbei um ein durchgängiges Paradigma zu handeln scheint.

Beschlossen wurde der erste Tag des Workshops mit Abendvorträgen von Hubertus Gaßner und SANDRA DAHLKE (Moskau): Als Direktor der Hamburger Kunsthalle argumentierte Hubertus Gaßner aus der Perspektive des Ausstellungsmachers, indem er wichtige Fragen einer kuratorischen Rahmensetzung für sowjetische Kunst erörterte. Dabei ließ er die Frage offen, inwiefern die Funktionalität dieser Bilder ausschließlich im Kontext ihrer systemaren Bedingtheit gelesen werden können bzw. sollen. Damit wurde deutlich, wie stark die Frage der Spezifität bzw. Vergleichbarkeit von sozialistischen Bildproduktionen den Gegenstand eines noch zu beschreitenden Forschungsfeldes bildet.

Anhand von Selbstzeugnissen des sowjetischen Funktionärs Emel’jan Jaroslavskij (1878-1943) ermöglichte Sandra Dahlke in ihrem Vortrag tiefe Einblicke in die Gedankenwelt eines vom Sozialistischen Realismus geprägten Individuums. Aus dessen Schilderungen ließ sich eine quasi auto-suggestive Bildbetrachtung ableiten. Die Erkenntnisse aus dieser lebensweltlichen Perspektive machen deutlich, dass es sich beim Konzept des Sozialistischen Realismus keinesfalls um „politischen Kitsch“ handelt. Die Individuen der frühen Sowjetunion befanden sich im höchst ambivalenten Spannungsfeld einer Zeit des Mangels und Elends bei gleichzeitigem Bewusstsein der aktiven Teilnahme an einem Prozess der großen Veränderungen.

Der zweite Tag galt den Heldenrepräsentationen in Pressefotografie, Literatur und Film/Dokumentarfilm sowie der Frage nach Spielarten der Darstellung von Erschöpfung.

Pressefotografien der frühen 1960er-Jahre in Russland wie in der DDR zeugen von der strikten Ausblendung all dessen, was das angestrebte Heldenbild ausgewählter Einzelner vor dem Hintergrund des – den sozialistischen Gesellschaften zugeschriebenen – Massenheroismus hätte trüben können; Erschöpfung wurde nicht gezeigt.

Als Beispiel für die Darstellung einer extremen Belastungs- (nur implizit auch Erschöpfungs-) situation analysierte ISABELLE DE KEGHEL (Konstanz/Berlin) die Fotoberichte der „Neuen Berliner Illustrierten“ (NBI) zum größten Bergbauunglück der DDR 1960 in Zwickau, bei dem 123 Bergleute umkamen und die Rettungsarbeiten nach einer Woche als praktisch erfolglos eingestellt wurden. Dennoch erschien die NBI zu diesem Zeitpunkt mit der Überschrift „Heldenkampf“, ohne die verschütteten Bergarbeiter auch nur zu erwähnen. Gesten- und zeichenreich wurden die höchste körperliche und mentale Konzentration der Rettungsarbeiter im Einsatz und ihre Unterstützung durch moderne Technik betont. Ein Bild von der realen Lage vor Ort im eigenen Land ließ sich ohne zusätzliche Informationsquellen nicht gewinnen.

Ebenfalls Helden in Ausnahmezuständen zeigte JULIA RICHERS (Basel) anhand von offiziellen Pressebildern und (unveröffentlichtem) Archivmaterial zur sowjetischen Kosmonautenausbildung und speziell zu Jurij Gagarin. Die extremen physischen und psychischen bzw. mentalen Belastungen und die Erschöpfung der Männer während der harten Ausbildung und auf dem Weltraumflug setzte sich in Propagandareisen rund um die Erde und durch den von oben angeheizten Starkult fort. Der möglichst totalen Kontrolle über die Männer entsprach ein hermetischer Informationsraum, aus dem nichts über die gesundheitlichen Gefahren und Schädigungen, die Todesfälle, die technischen Pannen nach außen drang, um jeglichem Ansatz zur Dekonstruktion des Heldenmythos den Boden zu entziehen.

In zwei Beiträgen zum Dokumentarfilm der späten 1960er- und 1970er-Jahre wurden die gattungsspezifischen Möglichkeiten interner Kommentierung und Kontrastierung von Positionen – und damit der Relativierung der überlieferten Heldenstereotype – herausgearbeitet.

MONIKA WUCHER (Hamburg) stellte zwei Kurzfilme aus den Jahren 1968 bzw. 1971 des experimentellen ungarischen Béla Balázs Studios (BBS) aus seinem Projekt der sogenannten „soziografischen Dokumentation“ vor, deren Helden Gegenmodelle zum Kollektiv (Gruppe, Verband, Organisationsform) verkörpern: Der erste Film zeigt einen propagandistisch inszenierten Langstreckenlauf anlässlich der Eröffnung eines Sportbistros in einem kleinen Dorf, das auf diese Weise sein Image aufzupolieren sucht. Held des zweiten Films ist ein Kraftsportler, der die disziplinierte Arbeit am eigenen Körper als persönliche Philosophie eines naturnahen, gesellschaftsfernen und -kritischen Persönlichkeitsideals lebt.

Während die Filme des BBS in Ungarn offenbar gezeigt werden konnten, gelangte der von AGLAIA WESPE (Basel) vorgestellte, 1979 gedrehte Leningrader Dokumentarfilm über eine als Arbeitsheldin ausgezeichnete Textilarbeiterin erst 1989 an die Öffentlichkeit, zuerst auf einem deutschen Filmfestival. Das mit allen bekannten Attributen ausgestattete und inszenierte Arbeitsheldenleben wird als traditionelle Schwarzweiß-Wochenschau präsentiert, während in der in Farbe aufgenommenen „home story“ die Heldin faktisch nicht anwesend ist. Was als Erschöpfung der Frau lediglich in der Schlussszene des Films direkt zum Ausdruck kommt, wird stellvertretend in die Grundbefindlichkeit von Mann und kleinem Sohn projiziert, die von der „weiblichen“ Aufgabe, das Nest zu hegen, überfordert sind. Aglaia Wespe nannte das Motiv der Erschöpfung eine doppelte Form der „Widerspenstigkeit“, seitens der Frau gegen den Verschleiß ihrer Lebenskraft durch die Arbeit, seitens der Filmemacher als Akt der Demontage des Heroischen, allerdings klar gepaart mit traditionellen Gender-Rollenbildern.

Zwei Beiträge zur Literatur fokussierten auf die Behandlung des Konzepts des Neuen Menschen in der Zeit des Tauwetters und ihre utopischen Momente. Der Protagonist mit Namen „Neznajka“ („Nimmerklug“) der von MARINA DMITRIEVA (Leipzig) ausgewählten gleichnamigen Kinderbuchtrilogie (hier zwei Bände, 1953/54 und 1958), ein lernunwilliger und leichtsinniger, dabei unternehmungslustiger Anti-Held aus einer Mangelgesellschaft, lernt durch einen Zauber die utopische Sonnenstadt kennen, in der die technischen, ökonomischen und ästhetischen Modernisierungsideen der Chruschtschow-Zeit bereits Realität geworden sind. Dabei erlebt er das Neue als so fragil, dass diesem durch einen von ihm ausgelösten fremden „Virus“ Unruhe und Chaos drohen. Durch diese Erfahrung wandelt der Protagonist sich zu einem um sein Gewissen und mit ihm ringenden verantwortungsbereiten Jugendlichen.

Entsprechend der Darstellung des Werks der Brüder Strugackij in den 1960er-/70er-Jahren durch LENA UNBEHAUEN (Hamburg) geht es hier, bei aller der wissenschaftlich-technischen „Revolution“ der Zeit geschuldeten Weltraum- und Wissenschaftsphantastik, um die täglich erlebte, fortschrittsfeindliche und alle Initiative tötende Bürokratie samt der von ihr dirigierten, in nutz- und sinnlosen Experimenten leerlaufenden Wissenschaft und einem ideologisch in Dienst genommenen, durch Doppeldenken geprägten Kulturbetrieb. Verschwunden ist der Optimismus, die Menschen könnten sich den von ihnen einstmals aufgestellten großen Zielen annähern – ein Zeichen der Erschöpfung der wissenschaftlichen Intelligenz, der Hauptträgerin des gesellschaftlichen Fortschritts.

Drei Spielfilmbeispiele schlugen eine Brücke in die postsowjetische Zeit mit ihren vielfältigen Spuren der Vergangenheit: CARMEN SCHEIDE (Basel) stellte den Film „Flügel“ von 1966 über eine ehemalige Kriegsfliegerheldin vor, der seinerzeit nach wenigen Spieltagen aus den Kinos auf die Archivregale verbannt – unter anderem wegen heftiger Proteste der Veteranenverbände – und erst in der Perestroika wieder hervorgeholt wurde. Von der Regisseurin Larissa Schepitko breiter als Auseinandersetzung zwischen der Kriegsgeneration und ihren Kindern angelegt, zeigt er zugleich die Ambivalenz weiblicher Erfolge in Männerdomänen, zumal im Krieg, und die Abhängigkeit ihrer Bewertung von gesellschaftlichen/ideologischen Erfordernissen. Der surreale und hochgradig symbolische Filmschluss – sie steigt unbeobachtet im Hangar in ein abgestelltes modernes Flugzeug und fliegt davon – zeigt deutlich eins: Die Heldin findet zu sich selbst; er gibt allerdings keinen Anhaltspunkt, ob es hier um einen rückwärtsgewandten Traum, um die Vorwegnahme einer utopischen Zukunft oder den konkret den Beginn eines neuen Lebensabschnitts geht.

In dem in St. Petersburg gedrehten Kurzspielfilm „Grad“ der Medienkünstlerin und Referentin LENE MARKUSEN (Hamburg) setzen sich obsolet gewordene Heldenidentitäten in die Gegenwart von 2004 fort, in der Gestalt von Doublen von Lenin, Hitler und dem amerikanischen Actionheld Chuck Norris, also Männern, die mit diesen Rollen jetzt im realen Leben Geld verdienen. Der Film stößt erstens die Frage an, auf welchen Umgang der Gesellschaft mit ihrer sowjetischen Vergangenheit diese angenommenen Identitäten über den Einzelfall hinaus verweisen; zweitens dekonstruiert er das Heldische, indem er die individuelle Aneignung von Heldenrollen vorführt.

Der Protagonist des von CHRISTINE GOELZ (Hamburg) vorgestellten Films aus der alternativen Petersburger Kulturszene ist das Gegenteil eines Helden: unförmig, willensschwach, antriebsarm, lächerlich ‚uncool‘ gekleidet, ein „looser“- oder Opfer-Typ, der sich widerstands- und ahnungslos zur Teilnahme an einem wissenschaftlichen Experiment des Geheimdienstes anwerben lässt, bei dem er auf dem Monitor sein Idealbild, schön und stark, vorgeführt bekommt. Auf endlosen Wegen durch die städtischen Szenen mit verschiedensten Identitätsangeboten probiert er immer neue Körpertechniken, um sich diesem seinem als „eigentlichen“ verstandenen, schönen und starken Körper-Bild anzunähern. Der Film endet mit der gegenkulturellen Hymne „Wir erwarten Veränderung“, dargeboten in einer eigenen neuen Körperzeichen-Sprache. Nach Christine Gölz verweisen die permanent wechselnden Körperkonzepte auf eine Zeit der Sprachlosigkeit.

Der Parcour der „Müden Helden“ stellte die Bildwelten im Sozialismus als wichtige Faktoren gesellschaftlicher Integration und Desintegration dar. Die Heldenrepräsentationen entwarfen unterschiedliche Individualitätsmerkmale, sie lokalisierten das Paradigma der Effizienz im Inneren des Menschen, seiner Vorstellungskraft und Eigenwillen. Der Workshop zeigte durch die Öffnung in Richtung historisch informierter Perspektiven und interdisziplinär ausgerichteter Fragestellungen interessante Möglichkeiten erweiterten Erkenntnisgewinns auf, die die sozialistischen Bildproduktionen als Gegenstücke zu den in den sogenannten Konsum- und Mediengesellschaften entworfenen Rollenvorbildern behandelbar machen.

Konferenzübersicht:

Begrüßung (Hubertus Gaßner, Monica Rüthers)

Ausstellungsrundgang (Hubertus Gaßner, Daniel Koep, Markus Bertsch, Kuratoren der Ausstellung, Hamburger Kunsthalle)

Daniel Koep (Hamburg): Kunst oder Propaganda? Eine Besichtigung von drei Gemälden Dejnekas, die nicht in der Ausstellung gezeigt werden

Alexandra Köhring (Hamburg): Farbe und Körper in dem Gemälde „Vor der Einfahrt in die Grube“ (1925). Material ohne Ermüdung

Corinna Kuhr-Korolev (Bochum): Entsexualisierte Körper. Jugendbilder bei Aleksandr Dejneka

Margareta Tillberg (Stockholm): Unerschöpfliche Helden. Die perfekte Mensch-Maschine als sowjetisches Designprodukt der 1960er Jahre

Moderation: Nathalie Keigel (Hamburg)

Abendveranstaltung

Von Traumbildern und müden Helden. Kunst- und geschichtswissenschaftliche Perspektiven auf gesellschaftliche Erschöpfung

Hubertus Gaßner, Hamburger Kunsthalle
Sandra Dahlke, DHI Moskau
Moderation: Monica Rüthers

Isabelle de Keghel (Konstanz): Helden im Ausnahmezustand. DDR-Pressefotos von Arbeit in Extremsituationen (1960er Jahre)

Julia Richers (Basel): Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins. Sowjetische Kosmonauten unter Druck - (Fotografien aus der Kosmonautenausbildung, 1960er Jahre)

Monika Wucher (Hamburg): Idol oder Torso? Einzelkämpfer aus dem Bela Balazs-Filmstudio (um 1970) - (Gyula Gazdag, “Long Distance”, 1968; Péter Dobai, “Archaic Torso”, 1970)

Aglaia Wespe (Basel): Erschöpfung und Widerspenstigkeit. Die Filminszenierung einer Arbeitsheldin - („Naša mama – geroj“, „Unsere Mutter– ein Held“, Leningrader Dokumentarfilm-Studio, 1979)

Moderation: Daniel Koep (Hamburg)

Marina Dmitrieva (Leipzig): Die Metamorphose der drei Esel, oder Neznajka in der Idealstadt (Nikolaj Nosov, „Neznajka in der Sonnenstadt“, 1958, Kinderbuch)

Lena Unbehauen (Hamburg): Helden am Ende der Selbstsicherheit - (Sowjetische Science-Fiction-Erzählungen der 1960-70er Jahre)

Carmen Scheide (Basel): Out of Time. Eine alternde Fliegerheldin zwischen Loyalität und Generationenwandel - („Krylja“/“Flügel“, 1966, Spielfilm, Larissa Shepitko)

Lene Markusen (Hamburg): Die Helden von GRAD. Double - Rolle oder Imitat - ( „GRAD“, 2004, Kurzspielfilm)

Christine Goelz (Leipzig): „Gebt mir (m)einen Körper zurück“ oder auf der Suche nach dem neuen Helden - („Pyl’“/“Dust“, 2005, Spielfilm, Künstlervereinigung „Svoi 2000“)

Moderation: Anja Tippner (Hamburg)


Redaktion
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