Die Universitäten Halle-Wittenberg, Jena und Leipzig bereiten als ihren gemeinsamen wissenschaftlichen Beitrag zum Reformationsjubiläum einen internationalen und interdisziplinären Kongress vor, der 2017 in Wittenberg unter dem Titel „Kulturelle Wirkungen der Reformation“ stattfinden wird. In den Blick genommen werden die normative (Halle), mediale (Jena) und identitätsbildende (Leipzig) Kraft des Protestantismus. Im Rahmen der Vorbereitung kann die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg dank der Förderung durch das Bundesland Sachsen-Anhalt insgesamt 5 Stipendien in Höhe von 1.400,- € für die Dauer von 4 (2 mal 2) Jahren ausschreiben. Gefördert werden Nachwuchswissenschaftler aller Disziplinen, die ihre Promotion zu einem Thema realisieren wollen, das anschlussfähig an das genannte Kongressthema ist.
Die Thematik fügt sich ein in die gegenwärtig von den Sozial- und Geisteswissenschaften geführte Diskussion um den Protestantismus als Kulturfaktor der Neuzeit. Auch unter modernen Bedingungen behalten die konfessionellen Prägekräfte ihre Bedeutung und ihre Normativität. Die Frage nach den „Kulturellen Wirkungen der Reformation“ zielt damit auf Kulturfelder wie Politik, Wirtschaft, Recht, Kunst bzw. Ästhetik und Universitätsgeschichte.
Forschungsbereiche sind:
- Transformationsprozesse, die durch reformatorische Impulse seit dem 16. Jahrhundert auf verschiedenen Kulturfeldern ausgelöst wurden
- Selbstreflexionen, die bestimmten Impulsen eine gestaltende Wirkung zusprechen
- Rückwirkungen auf Selbstverständnisse im Protestantismus
- Deutungskompetenzen des Protestantismus in einer pluralisierten und individualisierten Welt
Von den Stipendiaten wird erwartet, dass sie innerhalb der interdisziplinären Schwerpunkte der drei Universitäten zusammenarbeiten und die Ergebnisse ihrer Forschung auf dem Kongresspräsentieren. Die Arbeiten werden durch regelmäßige Treffen und Kolloquien innerhalb des Graduiertenkollegs vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Die Bewerbung mit einer kurzen Projektbeschreibung sowie dem Empfehlungsschreiben eines Hochschullehrers sind bis zum 30.4.2014 zu richten an:
Rektoratsbeauftragter für das Reformationsjubiläum 2017
Prof. Dr. Ernst-Joachim Waschke
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Theologische Fakultät
Franckeplatz 1/Haus 25
06110 Halle an der Saale
Die Begutachtung und Auswahl der beantragten Projekte erfolgt unter Leitung der »Rektoratsbeauftragten für das Reformationsjubiläum 2017« der drei Universitäten.