0,65 Wiss. Mitarb. Post-Doc "Basileus eirenophylax" (Univ. Augsburg)

0,65 Wiss. Mitarb. Post-Doc "Basileus eirenophylax" (Univ. Augsburg)

Arbeitgeber
Universität Augsburg
Ort
Augsburg
Land
Deutschland
Bewerbungsschluss
01.11.2018
Url (PDF/Website)
Von
DFG Projekt "Basileus eirenophylax", Prof. Gregor Weber

Universität Augsburg

An der Philologisch-Historischen Fakultät der Universität Augsburg ist am Lehrstuhl für Alte Geschichte (Prof. Dr. Gregor Weber) zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine Stelle für

eine wissenschaftliche Mitarbeiterin / einen wissenschaftlichen Mitarbeiter (Postdoc)

im Umfang von 65 % der regelmäßigen Arbeitszeit in einem auf 3 Jahre befristeten Beschäftigungsverhältnis zu besetzen.

Die künftige Stelleninhaberin/der künftige Stelleninhaber soll in dem DFG-geförderten Projekt „Basileus eirenophylax – Friedenskultur(en) und monarchische Repräsentation in der hellenistischen Staatenwelt“ eine Monographie und eine Quellendatenbank erarbeiten sowie einen internationalen Workshop organisieren.

Die gegenwärtige Forschung zur antiken Monarchie ist geprägt von der Annahme, dass eine spezifische Legitimationsbedürftigkeit monarchischer Herrschaft bestanden habe, die einen steten Zwang zum Nachweis militärischer Sieghaftigkeit nach sich zog. Allerdings kann von einer stark militärisch geprägten Selbstdarstellung der hellenistischen Könige keine Rede sein; auch erklärt Polybios den Frieden zum einzigen von allen Menschen unumstritten geschätzten Gut. Deshalb ist dieser Aspekt in den Gesamtrahmen monarchischer Selbstdarstellung einzuordnen und – nicht zuletzt auch chronologisch – zu gewichten. Folgende Leitfragen sind für die Untersuchung maßgeblich: Welches Gewicht haben Verweise auf den Frieden, konkrete Friedensschlüsse oder eine defensive Politik im Rahmen der monarchischen Selbstdarstellung, gerade im Vergleich mit der militärischen Sieghaftigkeit? Inwieweit sind die Könige selbst in Friedensverhandlungen involviert? Welche Argumentationsfiguren werden hierbei gebraucht? Wie wird ‚Friede‘ konzeptionalisiert – als Abwesenheit von Krieg, Verteidigung bestehender Besitzstände, Durchsetzung hegemonialer Kontrolle oder gottgegebener Herrschaftsrechte, Gewährleistung einer normativ vorausgesetzten ‚Gerechtigkeit‘? Welche Forderungen an den Herrscher werden diesbezüglich in normativen Texten – neben philosophischen Texten auch Passagen bei Geographen, Historikern und Biographen – formuliert? Werden Aspekte des materiellen Wohlergehens eher mit Siegen oder der Abwesenheit von Krieg assoziiert? Sind der Erwerb von Beute und fremden Reichtums wichtig für die königliche Selbstdarstellung? Konzentrieren sich Darstellungstypen in bestimmten Räumen und waren sie an ein spezifisches Publikum adressiert? Jenseits der literarischen Quellen ist eine Durchsicht des epigraphischen, papyrologischen, numismatischen und archäologischen Materials erforderlich, aus dem sich Aussagen über die königliche Selbstdarstellung für diesen Teilaspekt ableiten lassen. Dabei werden die Texte einem semantischen Tagging nach Motivkategorien unterzogen, so dass eine auch unter anderen Aspekten nachnutzbare Textdatenbank entsteht. In der Mitte der geplanten Projektlaufzeit wird ein Workshop veranstaltet, in dessen Rahmen die erhobenen Befunde mit Nachbarwissenschaftlern und mit Experten für die Quellengattungen diskutiert werden.

Einstellungsvoraussetzung sind eine sehr gute abgeschlossene Promotion im Fach Alte Geschichte und gute Griechischkenntnisse. Erwünscht sind Erfahrungen mit XML-Markup (z. B. EpiDoc) bzw. die Bereitschaft, sich in diese Techniken einzuarbeiten.

Die Einbringung der im Rahmen des Projektes durchgeführten Forschungen in ein Habilitationsverfahren wird ausdrücklich begrüßt. Dienstort ist Augsburg.

Die erforderliche Qualifikation ist bereits in den Bewerbungsunterlagen durch entsprechende Zeugnisse nachzuweisen. Bei Vorliegen der persönlichen und tariflichen Voraussetzungen erfolgt die Vergütung nach Entgeltgruppe 13 TV-L.

Die Universität Augsburg fördert die berufliche Gleichstellung von Frauen. Frauen werden ausdrücklich aufgefordert, sich zu bewerben. Die Universität Augsburg setzt sich besonders für die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsleben ein. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an die Frauenbeauftragte der Philologisch-Historischen Fakultät.

Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt eingestellt.

Anstelle eines Motivationsschreibens werden maximal zweiseitige Überlegungen zu einer für das Thema relevanten Quelle erbeten. Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Zeugnisse, Urkunden, Verzeichnis der Publikationen) senden Sie bitte per E-Mail bis zum

01. November 2018

an Herrn Prof. Dr. Gregor Weber, Philologisch-Historische Fakultät, Universität Augsburg, Universitätsstraße 10, 86135 Augsburg. Email: gregor.weber@philhist.uni-augsburg.de

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