1 Promotionsstelle "Die Geschichte der Medizinischen Fakultät der 'Reichsuniversität Straßburg' (1941-1944)" (Université des Strasbourg)

1 Promotionsstelle "Die Geschichte der Medizinischen Fakultät der 'Reichsuniversität Straßburg' (1941-1944)" (Université des Strasbourg)

Arbeitgeber
Université des Strasbourg
Ort
Strasbourg
Land
France
Vom - Bis
01.09.2017 - 31.08.2020
Bewerbungsschluss
25.06.2017
Url (PDF/Website)
Von
Prof. Dr. Christian Bonah; Dr. Florian Schmaltz; Prof. Dr. Paul Weindling

Ausschreibung einer Promotionsstelle. Thema der Doktorarbeit: Die Geschichte der Medizinischen Fakultät der Reichsuniversität Straßburg (1941-1944).

Laufzeit: 2017-2020

Promotionsstelle: Bruttojahresgehalt jährlich: 27 150 Euro.

Arbeitstitel: Zwischen Laboratorium und Klinik: Klinische Untersuchungen an der Medizinischen Fakultät der Reichsuniversität Straßburg im Zusammenhang mit dem Zivilkrankenhaus (hôpital civil).

Zusammenfassung:

Die Notwendigkeit einer akademischen und historischen Forschungsarbeit über die Medizinische Fakultät der Reichsuniversität Straßburg wurde nach dem Fund und der Bestattung von Humanpräparaten jüdischer KZ-Opfer in einer medizinischen Sammlung der Université de Strasbourg im Jahre 2015 erneut bestätigt. Die Universität rief daraufhin am 27. September 2016 eine unabhängige historische Kommission für eine Laufzeit von vier Jahren ins Leben. Das Ziel ihrer wissenschaftlichen Arbeit ist es, die bis heute noch unbekannte Geschichte der medizinischen Fakultät nach aktuellen historischen Gesichtspunkten zu bearbeiten. Im Rahmen dieses Projektes richtet die Université de Strasbourg eine auf 3 Jahre befristete Promotionsstelle ein. Die Dissertation soll die Gründungs- und Wirkungsgeschichte der Medizinischen Fakultät der Reichsuniversität Straßburg zwischen 1941 und 1944 untersuchen.

Die ausgeschriebene Dissertation soll die Geschichte der Planungen, der Institute und die wissenschaftlich-medizinischen Praktiken, einschließlich der medizinischen Verbrechen und der Opfer derselben betrachten. In erster Linie soll sich die Dissertation mit den klinischen Untersuchungen befassen, die zusammen von der Medizinischen Fakultät der Reichsuniversität Straßburg und dem Zivilkrankenhaus (hopitâl civil) durchgeführt wurden, ein Aspekt, der in der historischen Forschung bislang weitgehend vernachlässigt wurde. In diesem Rahmen sollen die wissenschaftlichen und politischen Aktivitäten der Mitglieder der Kliniken und Vertreter der Medizinischen Fakultät der „Reichsuniversität Straßburg“ umfassend und ohne Beschränkungen, dokumentiert und erforscht werden, insbesondere in den Bereichen der Chirurgie (Zukschwerdt), der experimentellen Pathologie (Klinge), der Pädiatrie (Hofmeier), der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (Nuehsmann) und der Inneren Medizin (Stein). Wie die Forschungsfinanzierungsakten dieser Epoche gezeigt haben, wurden mehrere Klinikdirektoren zwischen 1941 und 1944 finanziell durch den Reichsforschungsrat unterstützt.

Die Dissertation soll folgende Problemkreise berücksichtigen.
1. Die Analyse der Institutionsgeschichte (Strukturen, Personen, Ressourcenmobilisierung) in ihrer Wechselwirkung mit der wissenschaftsgeschichtlichen und epistemischen Dimension der Forschungsdynamik unter Kriegs- und Okkupationsbedingungen im Elsaß.
2. Die Verknüpfungen und Netzwerke der Medizinischen Fakultät der „Reichsuniversität Straßburg“ zu wissenschaftlichen, staatlichen, politischen und militärischen Repräsentanten und Institutionen im deutschen Herrschaftsbereich in Europa.
3. Die Frage nach den Handlungsspielräumen der Wissenschaftler unter den entgrenzenden Bedingungen des Nationalsozialismus, einschließlich der Beziehungen zwischen der Medizinischen Fakultät der „Reichsuniversität Straßburg“ zu dem Konzentrationslager Struthof-Natzweiler.
4. Die Kontinuitätsproblematik der an der „Reichsuniversität Straßburg“ tätigen Wissenschaftler vor 1940 und nach 1944/45.

Bewerbungsfrist : 25. Juni 2017
Die Bewerbungsgespräche mit den ausgewählten Bewerberinnen und Bewerbern werden voraussichtlich am 06. Juli 2017 in Straßburg bzw. per Skype oder Telekonferenz geführt.
Das Arbeitsverhältnis beginnt voraussichtlich am 1. September bzw. Oktober 2017.
Bewerbung
Sie verfügen vorzugsweise über ein Erststudium- und Masterabschluss in Geschichte/Wissenschaftsgeschichte/ Geschichte der Medizin oder eine vergleichbare Qualifikation sowie Erfahrungen in der Archivarbeit. Sehr gute Kenntnisse der deutschen (und der französischen) Sprache sind wünschenswert.
Die Dissertation kann auf Französisch, Deutsch oder Englisch verfasst werden.
Bewerbungsunterlagen
Ihrer Bewerbung fügen Sie bitte folgende Unterlagen bei:
- Motivationsschreiben
- Lebenslauf
- Exposé der Dissertation (3-4 Seiten)
- Ein Kapitel der Masterarbeit oder ein veröffentlichter Artikel
- Empfehlungsschreiben
Bitte senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen in elektronischer Form an: gmoser@unistra.fr

Für weitere Informationen steht Ihnen Frau Dr. Gabriele Moser  (gmoser@unistra.fr) gern zur Verfügung. Département d’Histoire des Sciences de la Vie et de la Santé - Faculté de médecine, 4 rue Kirschleger, 67085 Strasbourg, Frankreich

Redaktion
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Deutsch
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