2 Promotionsstellen (100 %) im Forschungsprojekt "Krieg und Krise: Kultur-, geschlechter- und emotionshistorische Perspektiven auf den schweizerischen Landesstreik vom November 1918" (Univ. Bern)

Von
Roman Rossfeld

Am Historischen Institut der Universität Bern (Prof. Dr. Brigitte Studer) sind auf den 1. Oktober 2016 zwei Promotionsstellen (Vollzeit, Jahressalär 47’040 CHF) für die Dauer von drei Jahren zu besetzen. Die Stellen werden im Rahmen des vom Schweizerischen Nationalfonds geförderten Forschungsprojektes «Krieg und Krise: Kultur-, geschlechter- und emotionshistorische Perspektiven auf den schweizerischen Landesstreik vom November 1918» vergeben.

Der schweizerische Landesstreik vom 11.–14. November 1918 gilt bis heute als eine der schwersten sozialen und innenpolitischen Krisen seit der Gründung des Bundesstaates von 1848. Ausgehend von einer kritischen Würdigung der bisherigen Arbeiten strebt das Projekt eine Erweiterung und Vertiefung der historischen Forschung in zwei Richtungen an: erstens durch eine international vergleichende, transnationale Perspektive sowie zweitens eine stärker an Ängsten und Emotionen interessierte kultur- und diskurshistorisch sowie praxeologisch ausgerichtete Streikforschung.

Teilprojekt 1 beschäftigt sich mit den Geschlechterverhältnissen und den Handlungsspielräumen von Frauen und Frauenorganisationen in den Kriegs- und Nachkriegsjahren. Das Projekt fragt danach, in welchem Verhältnis die zunehmend destabilisierte Gesellschaftsordnung und die Destabilisierung der Geschlechterordnung zueinander standen und wie die Trennlinien zwischen verschiedenen Organisationen – beziehungsweise zwischen Klassenkampf und Geschlechterkampf – verliefen.

Teilprojekt 2 beschäftigt sich mit unterschiedlichen Diskurstrategien und zentralen Narrativen zur Geschichte des schweizerischen Landesstreiks (wie dem bis in die 1960er Jahre verbreiteten Vorwurf einer bolschewistischen Verschwörung). Das Projekt fragt nach verschiedenen Deutungsmustern der Krise und interessiert sich insbesondere für die geschichtspolitische (und geschichtswissenschaftliche) Instrumentalisierung des Landesstreiks seit den Zwischenkriegsjahren.

Die Bewerbungen können, müssen sich aber nicht auf eines der genannten Projekte beziehen. Voraussetzungen für eine Bewerbung sind ein überdurchschnittlicher Studienabschluss in Geschichte, gute Kenntnisse der Schweizer Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts sowie gute Deutsch-, Englisch- und Französischkenntnisse. Erwünscht, aber keine Voraussetzung für eine Bewerbung sind Kenntnisse der russischen Sprache. Erwartet werden eine hohe Teamfähigkeit, Selbständigkeit und wissenschaftliche Motivation für eine Dissertation sowie die Bereitschaft, sich aktiv in das Forschungsprojekt einzubringen.

Die Promotionsstellen sind eingebunden in das Doktoratsprogramm Gender Studies der Graduate School Gender Studies des Interdisziplinären Zentrums für Geschlechterforschung (IZFG) der Universität Bern.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen (Lebenslauf, Motivationsschreiben, Zeugniskopien und Referenzen) sowie einer Kopie der Magister-, Master- oder Lizentiatsarbeit (inklusive Gutachten) sind bis zum 25. Juni 2015 per e-mail (in zwei getrennten pdf-Dateien) zu richten an Frau Therese Dudan, therese.dudan@hist.unibe.ch.

Die Universität Bern strebt eine Erhöhung des Anteils von Frauen am wissenschaftlichen Personal an und fordert qualifizierte Wissenschaftlerinnen deshalb besonders auf, sich zu bewerben.

Für weitere Informationen zum Projekt wenden Sie sich bitte per e-mail an Frau Therese Dudan.

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