ÄNDERUNG: Wiss. Mitarb. Post-Doc „Räume des Wissens – Reisen als epistemisches Konzept“ (Univ. Trier)

ÄNDERUNG: Wiss. Mitarb. Post-Doc „Räume des Wissens – Reisen als epistemisches Konzept“ (Univ. Trier)

Arbeitgeber
Universität Trier
Ort
Universität Trier
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.01.2015 - 31.12.2016
Bewerbungsschluss
03.11.2014
Url (PDF/Website)
Von
Prof. Dr. Martin Przybilski

Anm. d. Redaktion: Die Ausschreibung wurde hinsichtlich des Stellenumfangs modifiziert.

Im Rahmen der vom Land Rheinland-Pfalz geförderten Forschungsinitiative ist am Historisch-Kulturwissenschaftlichen Forschungszentrum (HKFZ) Trier zum 01. Januar 2015 eine wiss. Mitarbeiterstelle (E 13 TV-L) befristet bis zum 31.12.2016 zu besetzen, im Jahr 2015 mit 75% der wöchentlichen Arbeitszeit, im Jahr 2016 mit 50% der wöchentlichen Arbeitszeit.

Die Stelle beinhaltet neben den Arbeiten an einem eigenen kulturwissenschaftlichen Forschungsprojekt (es besteht u.a. die Möglichkeit der Habilitation) die Mitarbeit bei der Profilierung des Zentrums sowie bei der Ausarbeitung von Drittmittelanträgen.

Das Historisch-Kulturwissenschaftliche Forschungszentrum (HKFZ) Trier bündelt Forschungsaktivitäten mit einer historischen Ausrichtung aus verschiedenen kulturwissenschaftlichen Disziplinen. Das aktuelle Forschungsprogramm „Räume des Wissens – Reisen als epistemisches Konzept“ bindet die kulturelle Konstruktion und die epistemische Bedeutung von Grenzen an die konkrete Figur der Reise. Wurde die Kulturtechnik des Reisens bislang in erster Linie im Zusammenhang mit Kulturkontakten, (post-)kolonialen Prozessen und politischen Praktiken untersucht, soll sie nun erstmals als spezifisches Verfahren der Wissensproduktion konzeptualisiert und in historischer Tiefenperspektive erschlossen werden. Im Fokus steht das Zusammenspiel theoretischer, technischer, sozialer und ästhetischer Voraussetzungen und Traditionslinien des Reisens, durch welche die Begegnung mit dem – immer auch geschlechtsspezifisch und ethnisch definierten – Anderen und Neuen reglementiert wird, die aber auch selbst im Zuge des Reisens neu ausgehandelt werden. Mit diesen vier Dimensionen des Reisens ist auch das methodische Gerüst des Forschungsprogramms umrissen. Zunächst kann die Reise selbst als theoretisches Konzept verstanden werden, das etwa in Form der Pilger-, Bildungs-, Entdeckungs- oder Forschungsreise innerhalb eines historischen Wissenssystems verortet und mit anderen Feldern des Wissens vernetzt ist. Zugleich wird dieses Wissen jedoch durch Reisen in Bewegung gesetzt, durch empirische Funde legitimiert oder widerlegt und in komplexen Austausch- und Überschreibungsprozessen ständig neu formiert. Zweitens kann die epistemische Reise als Zusammenschluss mehrerer Raum- und Wissenspraktiken gefasst werden, wobei Techniken der Datenerhebung wie Sammeln, Messen, Kartographieren, Notieren oder Fotografieren ebenso in den Vordergrund treten wie die apparativen Bedingungen des Reisens. Die konkreten Praktiken der Wissenserzeugung lassen dabei ein „Laboratorium des Reisens“ entstehen, das bestimmte Arten epistemischer Objekte erzeugt. Drittens sind Planung und Ablauf von Reisen ebenso wie die Entscheidung darüber, was nach der Rückkehr als Wissensbestand in den kulturellen Diskurs eingespeist wird, Ergebnisse sozialer Aushandlungsprozesse, die etwa im Falle der großen frühneuzeitlichen Entdeckungsreisen bis heute anhalten. Die Reise kann somit als ein Medienereignis begriffen werden, das sich im Diskurs immer von neuem wiederholt. Epistemische Relevanz gewinnt die Reise dabei viertens durch Formen der Ästhetisierung oder Narrativierung, welche auch in naturwissenschaftlichen Kontexten die Wissensgenese erst ermöglichen.

Bewerbungsvoraussetzungen
- Mit einer geisteswissenschaftlichen Promotion abgeschlossenes Hochschulstudium
- Erfahrung im Verfassen von Drittmittelanträgen sowie in der Pojektarbeit
- Teamfähigkeit
- Hohe kommunikative Kompetenz

Prozedere für die Bewerbung
Folgende Unterlagen sind einzureichen:
- Lebenslauf mit detaillierter Darlegung des wissenschaftlichen Werdegangs
- Kopien der Abschlusszeugnisse von Schulen und Hochschulen
- Exposé für ein Forschungsvorhaben, aus dem der Bezug zum Thema des HKFZ ersichtlich sein soll (ca. 10-15 Seiten).

Bewerbungen richten Sie bitte in Briefform sowie in digitaler Ausfertigung (gebündelt zu einem pdf-Dokument) bis zum 03. November 2014 an die Geschäftsstelle. Wir versenden keine Eingangsbestätigungen.

Die Universität Trier ermutigt qualifizierte Akademikerinnen nachdrücklich, sich zu bewerben. Bewerberinnen und Bewerber mit Kindern sowie ältere Bewerber und Bewerberinnen sind willkommen. Schwerbehinderte werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt (bitte Nachweis beifügen).

HKFZ Trier
Universität Trier
DM-Gebäude 311
D-54286 Trier
hkfz@uni-trier.de

Wir bitten, Bewerbungsunterlagen nicht in Mappen oder Hüllen und auch nur als unbeglaubigte Kopie vorzulegen, da die Unterlagen nicht zurückgesandt werden; sie werden nach Abschluss des Auswahlverfahrens vernichtet.

Weitere Informationen können auch bei der Geschäftsstelle des HKFZ eingeholt werden (0651/ 201–2318 bzw. –4218; E-Mail: hkfz@uni-trier.de)

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Deutsch
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