Mit Interesse habe ich die Debatte ueber die "NachwuchshistorikerInnen" gelesen. Um Zeit und Raum zu sparen, moechte ich nur drei kurze Bemerkungen machen, die die Rahmenbedingungen hinterfragt:

1) Weil das europaeische Wissenschaftssystem (mit Ausnahme von England und Irland) relativ einheitlich, d.h. verwaltungsorientiert und zentralistisch organisiert ist, waere es sinnvoll, aehnliche Debatten und Loesungsversuche in anderen europaeischen Landern ins Visier zu nehmen.

2) Wozu braucht man alle Dozenturen, Assistenturen, Mitarbeiterstellen und befristete Professuren? Wozu brauchte man sie mehr als bisher? Um die Kultur der Abhaengigkeit, die nicht nur typisch deutsch sondern auch typisch europaisch ist, noch weiter zu fuehren?

3) Konnte man ganz einfach alle akademischen Lehr- und Forschungsstellen als unbefristeten Professuren definieren, um mehr Freiheit, Unabhaengigkeit und Uebersichtlichkeit an unseren europaeischen Universitaeten zu schaffen?  So ein System gab es einmal in Deutschland und so ein System gibt es immer noch in den USA und bald auch in ostasiatischen Laendern.

Heikki Lempa
Spencer Postdoctoral Fellow
Columbia University
Department of History
611 Fayerweather Hall
1180 Amsterdam Avenue,
Box 33, MC 2527
New York, NY 10027
Tel. (212) 927-3310


Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: Heikki Lempa <hl484@columbia.edu>
Subject: Re: NachwuchshistorikerInnen-Initiative
Date: 20.06.2000


       

Copyright ©1996-2002, H-Soz-u-Kult Humanities Sozial- und Kulturgeschichte

Diskussionen