Diskussionen

Vielleicht erinnern sich noch einige an meine schon etwas zurueckliegende Anfrage, wo ich bereits mein Arbeitsthema, eine Biographie ueber Wilhelm Fraenger, vorgestellt habe. Inzwischen stand ich immer wieder vor dem Problem, den vielfaeltig interessierten und engagierten Fraenger mit einem passenden Schlagwort zu charakterisieren. Dabei bin ich auf den Terminus "Subversion" gestossen, der meines Erachtens sehr gut auf die Lebensstrategie Fraengers zutrifft. Unter den Soziologen ist dieser Begriff, was mich erstaunte, offenbar kaum ein Thema. Zwar werden allenthalben Subkulturen untersucht, die Strategie der Subversion als Gegnerschaft zu einem herrschenden System aber nicht beruecksichtigt.

Der folgende Text gibt einen Teil der vorlaeufigen Einleitung meiner Arbeit wieder. Ich gebe zunaechst einige Informationen zu Fraenger selbst, erlaeutere dann sein in der Ueberschrift angedeutetes Pendeln zwischen den Systemen und komme dann auf meine Verstaendnis von Subversion und inwiefern Fraenger den Typus eines subversiven Wissenschaftlers darstellt. Neben Anregungen, Hinweisen und Kritik zu meinen Ausfuehrungen interessiert mich in erster Linie, in welchen Zusammenhaengen Subversion als Strategie schon behandelt wurde, z.B. in der Widerstandsforschung. Vielleicht entsteht ja auch eine lebhafte Diskussion um die Frage von Sinn und Unsinn von Subversion.

Mit freundlichen Gruessen,
Petra Weckel, Potdam


Wilhelm Fraenger (1890 - 1964)

Ein subversiver Kulturwissenschaftler zwischen den Systemen

Das Leben Wilhelm Fraengers spiegelt ueber eine Zeit von rund 70 Jahren in vielfaeltiger Weise die Geschichte unseres Landes. Am 5. Juni 1890 in Erlangen geboren, erfuhr er seine staerkste Praegung im Heidelberg der ersten drei Jahrzehnte dieses Jahrhunderts, wo er bei Carl Neumann Kunstgeschichte studierte und sich im Bereich der Kunstvermittlung engagierte. Er gruendete dort einen Verein namens "Die Gemeinschaft", in dem er in einem Kreis von Freunden und Gleichgesinnten die Bedeutung "Moderner Kunst" in ihrem zeitpolitischen Kontext zu ergruenden suchte. Er war 2. Vorsitzender des Heidelberger Kunstvereins und schrieb etliche Artikel ueber Galerieausstellungen und arbeitete mit in Fritz Wicherts 'Freiem Bund zur Einbuergerung der Bildenden Kunst'. In dieser Zeit knuepfte Fraenger viele Kontakte zu modernen Kuenstlern und Literaten, zu Schauspielern und Dichtern.

Schon waehrend seines Studiums lag Fraengers Interesse im Bereich interdisziplinaerer Forschung und er lehnte jede universitaere Einseitigkeit ab. Die angebotene Universitaetslaufbahn schlug er darum aus und wurde 1927, nach einigen Jahren Privatgelehrtentums, Direktor der Mannheimer Schlossbibliothek. 1933 wurde er von den Nationalsozialisten entlassen und arbeitete fortan als Freier Mitarbeiter des Reichssenders in Frankfurt, vor allem aber wiederum als Privatgelehrter. Aus dieser finanziell sehr duerftigen Situation befreite ihn sein Freund Heinrich George, der Fraenger als Dramaturgischen Berater an das Schillertheater nach Berlin holte und seine Hand schuetzend ueber den als Kommunisten verschrienen Fraenger hielt.

1943 ausgebombt zog Fraenger nach Paewesin/Brandenburg, wo er unmittelbar nach Kriegsende in die KPD eintrat und Buergermeister wurde. Kurze Zeit spaeter uebernahm er als Stadtrat die Leitung des Volksbildungsamtes in Brandenburg, ehe ihn die SED 1947/48 wieder ausschloss. Wiederum arbeitete Fraenger als Privatgelehrter, bevor er 1953 von Wilhelm Steinitz an die Akademie der Wissenschaften zum Aufbau des neuen Instituts fuer Volkskunde berufen wurde. Fraenger hatte sich bereits in den Zwanziger Jahren einen Ruf als renommierter Volkskundler erworben, vor allem durch die Herausgabe des "Jahrbuchs fuer historische Volkskunde", in dem er, wiederum interdisziplinaer und an der Kulturwissenschaft Karl Lamprechts orientiert, volkskundliche Phaenomene als Indikatoren fuer historische Ablaeufe und Erscheinungen untersuchen wollte. Die Volkskunde betrachtete Fraenger stets aus dem Blickwinkel der Volkskunst. Beruehmt sind seine Werke ueber Hieronymus Bosch, Matthias Gruenewald und Joerg Ratgeb. Daneben beschaeftigte sich Fraenger ausgiebig mit der volkskuenstlerischen Form der Bilderbogen, mit Terrakotten, aber auch mit Literatur und ihren Illustratoren und schliesslich mit Moderner Kunst.

Das Leben Wilhelm Fraengers spiegelt einen Teil der Kulturgeschichte unseres Jahrhunderts wider. Wichtige Impulse erhielt und vermittelte er in dem bedeutenden intellektuellen Zentrum der Weimarer Republik, in Heidelberg. Dort entwickelte er revolutionaere Ansaetze zur Bildungs- und Wissenschaftspolitik. Die Zeit der NS-Diktatur verbrachte er nach einiger Zeit des Rueckzugs auf das Privatgelehrtentum im kuenstlerischen Milieu des Schillertheaters, in dem sich Kommunisten und NSDAP-Angehoerige die Hand reichten. Durch die Kriegsentwicklung nach Brandenburg und in die DDR verschlagen, entwickelte der schon 55-jaehrige wiederum bildungspolitisches Engagement. Seine urspruenglichen Hoffnungen in den neuen sozialistischen Staat wurden jedoch sehr bald zerstoert und er zog sich in die Institution der Deutschen Akademie der Wissenschaften zurueck, um dort im Volkskunde-Institut des undogmatischen Kommunisten Wilhelm Steinitz von politischen Restriktionen einigermassen unbehelligt zu sein. In seiner Position als stellvertretender Direktor setzte er sich dort insbesondere fuer die Entwicklung einer modernen Volkskunde ein, was nicht nur Konfrontationen mit der Entwicklung dieser Wissenschaft im Westen, sondern auch innerhalb der DDR Irritationen hervorrief.

Das Leben Fraengers bewegte sich zwischen den Systemen. Dies ist in mehrfacher Hinsicht zu verstehen. Zum einen bezieht es sich auf die wissenschaftlichen Systeme. Fraengers interdisziplinaeres Arbeiten verband nicht nur Kunstgeschichte, sein eigentliches Studienfach, mit der Volkskunde, sondern es bezog die Literaturwissenschaft, Geschichte, Psychologie, Philosophie, Kirchen- und Ketzergeschichte intensiv mit ein. Auf diese Weise erhielt Fraenger einerseits eine uebergreifende Perspektive, die Kunst nicht nur ikonografisch analysierte, sondern in ihren gesamtgesellschaftlichen Kontext stellte. Andererseits erforderte die bis in kleinste Details gehende ikonografische Aufschluesselung der von Fraenger untersuchten Werke einen wissenschaftlichen Ansatz, der sich der verschiedensten Disziplinen bedienen musste. Fraengers Untersuchungen beschaeftigten sich vorwiegend mit raetselhaften und bis heute nicht endgueltig erklaerten Werken. Einen Zugang zu diesen Bildern erhielt er haeufig durch die detaillierte Betrachtung der einzelnen malerischen Beigaben, die ohne religions-, musik- und medizinhistorische, philosophische oder psychologische Kenntnisse nicht entschluesselt werden koennen. Chronologisch betrachtet wechselte Fraengers wissenschaftlicher Werdegang von der Kunstgeschichte zur Volkskunde, er beschritt dann die bibliothekarische Laufbahn, die in eine privatgelehrte Mischung der Kunstgeschichte mit der Volkskunde muendete, wanderte anschliessend in das dramaturgische Fach, um spaeter wiederum bei der Volkskunde und Kunstgeschichte zu landen.

Das Pendeln "zwischen den Systemen" bezieht sich zum anderen auf die politischen Systeme. Die politische Einordnung Fraengers ist nicht eben eindeutig. Mit seinem Einsatz fuer die Arbeiter- bzw. Volksbildung, seiner Kritik an den reaktionaeren Institutionen und seiner grossen Sympathie fuer den Kommunismus ist er dem linksintellektuellen Spektrum der Weimarer Republik zuzurechnen. Allerdings identifizierte Fraenger sich nie wirklich mit der KPD oder der Sozialdemokratie. Die Aktivierung der Masse auf der Basis von Parteiinstitutionen widerstrebte ihm und er vertraute auf die Macht der kleinen Zahl, auf die Kraft des kleinen, eingeschworenen Kreises Gleichgesinnter, der auf klassischer Geistesbildung fundierend den Nucleus fuer ein kuenftiges Deutschland bewahren sollte. Diese Vorstellung war im Heidelberg der Weimarer Zeit, in der Stefan George seine Vielen unwiderstehliche Wirkung entfaltete, keineswegs unueblich und auch in nationalkonservativen Kreisen durchaus verbreitet. Erst nach dem 2. Weltkrieg, als Fraenger grosse Hoffnung in einen neuen, sozialistischen Staat hegte, trat er in die KPD ein.

Fraenger durchlebte neben dem Ausgang des Kaiserreiches die Weimarer Republik, das Dritte Reich und einen Teil der sozialistischen Republik der DDR. Sein Leben durchlief also vier verschiedene politische Systeme. Nach 1945 waren seine Kontakte zum Ausland ein wichtiges Lebensmoment fuer den Wissenschaftler Fraenger. Vor allem die Mitbegruendung einer in Amsterdam aus einer Exilsituation entstandenen deutschsprachigen Zeitschrift namens "Castrum Peregrini", die auf Stefan George'schen Traditionen fusst, war ein wichtiger Angelpunkt fuer den zunehmend geistiger Verarmung ausgesetzten Fraenger. Seine geistige Heimat lag in der Weimarer Republik mit ihrer Aufbruchstimmung und den zahlreichen sendungsbewussten Buendigungsversuchen. Etwas von dieser Stimmung wurde in der Zeitschrift rekonstituiert, so dass Fraenger den Amsterdamer Verlag als seinen geistigen Konzentrationspunkt empfand. Vom 'real existierenden Sozialismus' der DDR entfernte er sich zusehends und wandte sich einem Ort "geistiger Verbruederung" zu, wie er ihm seit der Weimarer Zeit vorschwebte. Auch in dieser Hinsicht pendelte er also zwischen den Systemen.

Innerhalb der politischen Systeme, in denen Fraenger agierte, gruendete er stets eigene, private Systeme zur Verbreitung seiner persoenlichen politisch-kulturellen Vorstellungen. Verschiedene Zeitschriften sind seiner Initiative zu verdanken, er gruendete oder leitete verschiedene Vereine und versuchte durch andere Buendigungen ein Netz von Freunden zu etablieren, das unabhaengig von staatlicher, temporaerer Entwicklung das lebensbestimmende Kontinuum bilden sollte. Von zentraler Bedeutung war dabei fuer Fraenger die Kategorie der "Gemeinschaft", wie sie auch in der Lamprecht'schen Geschichtsauffassung eine grosse Rolle spielte. Fuer Lamprecht waren die menschlichen Gemeinschaften die eigentlichen Kraefte, die den "geschichtlichen Sinn" praegten, waehrend die Bildungs- und Fuehrungsschicht nur als deren Sprachrohr fungierte. Diesen theoretischen Ansatz uebernahm Fraenger und versuchte, ihn praktisch umzusetzen. Er gruendete 1919 einen kulturpaedagogischen Bund in Heidelberg und gab ihm den programmatischen Namen "Die Gemeinschaft". Eher untergruendig wirkte dieses Netz durch den Nationalsozialismus hindurch. Praegende Freundschaftsbindungen waren fuer Fraenger immer wieder eine Rettung aus seinen verschiedenen Notsituationen, wie zum Beispiel die Protektion durch Heinrich George. Nach dem 2. Weltkrieg begannen sich die zerstreuten Freunde wieder zu sammeln, was in der Gruendung des Verlags Castrum Peregrini und der gleichnamigen Schriftenreihe seinen Hoehepunkt fand, sich aber auch in der wissenschaftlichen Arbeit Fraengers niederschlug.

Das Wandeln zwischen den Systemen legte eine Lebensweise nahe, die in der Ueberschrift als "subversiv" bezeichnet wird. Der Duden versteht unter dem Stichwort "Subversion" eine "meist im verborgenen betriebene, auf den Umsturz der bestehenden staatlichen Ordnung zielende Taetigkeit". Diese neutrale Definition gewinnt im Kleinen politischen Woerterbuch eine politische Ausrichtung. Dort wird "Subversion" als "von imperialistischen u.a. reaktionaeren Kraeften organisierte offene und versteckte konterrevolutionaere Taetigkeit" verstanden, deren "Mittel und Methoden umfassen alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens und sind vor allem darauf gerichtet, die planmaessige, kontinuierliche sozialistische Entwicklung zu hemmen" Fraengers Subversivitaet besteht weder in einer "konterrevolutionaeren" noch in einer allgemeinen, "auf den Umsturz der bestehenden staatlichen Ordnung zielenden Taetigkeit", die sich in konkreten politischen Verschwoerungen manifestierte. Keine der beiden Definitionen treffen auf ihn zu. Dennoch soll Fraenger hier als subversiv bezeichnet werden. Als sprachliches Aequivalent kaeme das Attribut "nonkonform" in Frage. "Nonkonformitaet" drueckt jedoch eine eher zurueckhaltende Nichtuebereinstimmung mit den herrschenden Systemen aus, die sich auf private Verweigerungshandlungen beschraenkt. Fraengers Distanz zu den jeweiligen politischen Systemen fuehrte dagegen meist zu Aktivitiaeten, mit denen er versuchte, seine eigenen politisch-kulturellen Vorstellungen zu verwirklichen. Diese bewegten sich auf der Schwelle vom privaten zum oeffentlichen Bereich und waren auf eine gewisse oeffentliche und langfristig gesellschaftsveraendernde Wirkung ausgerichtet. Sie waren nicht abstrakt und massenbezogen, sondern jeweils durch konkrete Problemstellungen innerhalb eines Kreises von Gleichgestimmten gepraegt, die haeufig, wie verschiedene Erinnerungen belegen, eine nachhaltige Wirkung entfalteten.

Ein anderer Aspekt der Subversion betrifft das Forschungsgebiet Fraengers, ist also auf das wissenschaftliche System bezogen. Fraenger befasste sich vorwiegend mit unbekannten, raetselhaften Phaenomenen der Kunstgeschichte, Volkskunde und Literaturwissenschaft. Sein Hauptarbeitsfeld war die Renaissance. Jedoch interessierte ihn nicht die humanistisch-idealistische Kunst, wie z.B. Aby Warburg, der nach erhabenen Spuren der Antike in der Geschichte der Kunst fahndete. Fraenger suchte vielmehr das Groteske und Abseitige, also die dunkle Schattenseite kuenstlerischer Bewegungen und kuenstlerischen Ausdrucks. Das gleiche gilt fuer die Moderne und fuehrte ihn schliesslich auch zur Volkskunde, da die Volkskunst fuer Fraenger, und dabei folgte er Karl Lamprecht, die Quelle fuer ein ganz anderes Bild historischer Entwicklungen und gesellschaftlicher Stroemungen darstellte. Dem herrschenden Idealbild vom Kuenstler-Genius, der aus individueller, schoepferischer Kraft heraus seine Werke schafft, stellte er die kuenstlerisch-schoepferische Gemeinschaft gegenueber. Hieronymus Bosch interpretierte er einzigartig als Maler einer juedisch-christlichen Sekte, die im Verborgenen ihren Kultus zelebrierte; an Joerg Ratgeb, dem gevierteilten Bauernfuehrer, faszinierte ihn das revolutionaere Potential seiner Kunst. Das spezielle Interesse Fraengers an Sonderproblemen und Aussenseitern der Kunstgeschichte bestand bereits seit seiner Studienzeit, vertiefte sich aber durch die besonderen Erfahrungen waehrend des Dritten Reichs. Die persoenliche Situation Fraengers, der sich selbst stets als Aussenseiter empfand und besonders im Dritten Reich ein untergruendiges Leben fuehrte, liess ihn die psychische Situation anderer "Untergetauchter", die ihre Lebenskraft aus einer sprituellen Gemeinschaft empfingen, um so plastischer nachvollziehen.

Der dritte Aspekt der Subversion ist von wissenschaftsgeschichtlicher Bedeutung. Uebertraegt man die Duden-Definition von der staatlichen Ordnung auf die wissenschaftliche, so leuchtet Fraengers Subversivitaet unmittelbar ein: eine meist im verborgenen betriebene, auf den Umsturz der bestehenden wissenschaftlichen Ordnung zielende Taetigkeit. Sowohl in der Weimarer Zeit als auch in der DDR bemuehte er sich intensiv um eine neue Auffassung von Wissenschaft, insbesondere betraf dies natuerlich die Volkskunde, verknuepft mit moeglichst vielen anderen einzubeziehenden Wissenschaften und Methoden. Die Umgestaltung der wissenschaftlichen Ordnung durch die Nationalsozialisten stiess ihn dagegen ab. Und obwohl sich Fraenger bereits einen Ruf als Volkskundler in einer fuer den NS nicht unbedeutenden Disziplin erworben hatte, zog er sich aus dieser Profession fast vollstaendig zurueck. Anders als viele andere Wissenschaftler lehnte Fraenger die im Dritten Reich leicht zu erklimmende Karriereleiter als Volkskundler ab.

Der Terminus der Subversion wird hier bewusst benutzt, um nicht mit den Begriffen Widerstand, Opposition oder Dissidenz zu operieren. Diese Begriffe sind stark politisch orientiert und Fraenger hat sich politisch, abgesehen von einer gewissen kommunistischen Grundeinstellung, kaum festgelegt bzw. hing er keinem politischen Dogma an. Die Subversion Fraengers ist eher dem relativ weitgefaecherten Phaenomen von "Resistenz" zuzuordnen, welches Broszat als "wirksame Abwehr, Begrenzung, Eindaemmung der NS-Herrschaft oder ihres Anspruches, gleichgueltig von welchen Motiven, Gruenden und Kraeften her", definiert.

Schliesslich ist Fraenger als Kulturwissenschaftler zu sehen. Als studierter Kunsthistoriker und praktizierender Volkskundler ist er nur zu verstehen, wenn man seine wissenschaftlichen Wurzeln bei Karl Lamprecht sucht. Die Theorien des Leipziger Kulturwissenschaftlers uebten auf Fraenger eine grosse Faszination aus und fuehrten ihn schliesslich dahin, Kunstgeschichte und Volkskunde vor allem als historische Wissenschaften zu begreifen. Es waere irrefuehrend, Fraenger als Historiker zu bezeichnen, da seine Studien hierfuer zu speziell und interdisziplinaer sind. Die umfassende Kategorie des Kulturwissenschaftlers wird dem Anspruch Fraengers am ehesten gerecht.


Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: "Weckel" <weckel@rz.uni-potsdam.de>
Subject: Anfrage: Subversion als biografische Kategorie
Date: 07.01.1998 11:13 Uhr


       

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