Digitale Archive

Verschiedentlich wurde schon auf das Pilotprojekt des Stadtarchivs Duderstadt in Zusammenarbeit mit dem MPI hingewiesen. Auch das Wiener Stadt- und Landesarchiv hat gemeinsam mit dem MPI (Manfred Thaller) und der Association for History and Computer 1996 ein Pilotprojekt an einem kleinen Teilbestand aus dem Bereich der Handwerksinnungen durchgefuehrt. Das Ziel war nicht eine Veroeffentlichung im WWW sondern die Produktion einer CD-ROM, die bis dato allerdings noch nicht fertig vorliegt.

Die Erfahrung ist grundsaetzlich positiv, doch lassen sich Probleme erkennen, die in mittlerer Zukunft sicher auch zu vernuenftigen Kosten zu loesen sein werden.

Bei aelteren Archivbestaenden koennen die Vorlagen im Format sehr gross (A3 und groesser) sein und beduerfen in der Wiedergabe auf jeden Fall der Farbe. Um einen wirklichen Ersatz des Originals zu ermoeglichen, muessen hohe Standards bei der Wiedergabequalitaet eingehalten werden (1600x1200 Pixel), was fuer sinnvolles Arbeiten grosse Bildschirme benoetigt. Auch beim Scannen verursacht die Groesse der Vorlagen entweder einen hohen Hardwareaufwand oder der Durchsatz wird vergleichsweise gering und der Zeitaufwand fuer Wartezeiten bei der Erstellung gross. Es ist auch nicht immer moeglich Originale auf einen Scanner zu legen. Als Zwischenloesung werden zum Erreichen einheitlicher Scanvorlagen in manchen Projekten Farbmikrofilme verwendet oder es werden professionelle Digitalkameras benuetzt, beides wieder ein beachtlicher Kostenfaktor.

In Summe ist zu sagen, dass abseits von Pilotversuchen dieser Aufwand sicher nur bei Bestaenden mit hoher Nutzungsdichte gerechtfertigt erscheint auch wenn zu erwarten ist, dass mittelfristig die Kosten fuer die benoetigte Ausstattung stark sinken werden.


Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: Heinrich Berg <ber@m08.magwien.gv.at>
Subject: Re: Anfrage: Digitale Archive
Date: 13.11.1997


       

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