Internationale Tagung zur Militaer- und Geschlechtergeschichte in Zürich

Krieg, Armee und Geschlecht: Zwischenkriegszeit und Zweiter Weltkrieg Freitag, 23.2.2001
Veranstaltungsort: Universitaet Zuerich (Kollegiengebaeude), Raemistr. 71, Raum 312
Homepage: Weitere Informationen und Anmeldung zur Tagung unter: http://www.fsw.unizh.ch/events/kriegskongress.html

Programm:

09.15-09.30 Eroeffnung der Tagung durch die Traegerschaft Prof. Dr.
Brigitte Studer (Bern) und PD Dr. Rudolf Jaun (Zuerich)

09.30-10.00 Dr. Regula Staempfli (Bruessel):
Von der Militaer- zur Geschlechtergeschichte

10.00-10.30 lic. phil. Christof Dejung (Zuerich):
Militaer- und Alltagsgeschichte

Kaffeepause

11.00-12.30 Block 1: Krieg, Staat und Geschlecht:
Prof. Dr. Kathleen Canning (Ann Arbor) und Prof. Dr. Regina Wecker (Basel).
Moderation: Prof. Dr. Brigitte Studer (Bern)

Mittagessen

13.30-15.00 Block 2: Militaer, Gesellschaft und Geschlecht:
PD Dr. Rudolf Jaun (Zuerich) und Dr. Ruth Seifert (Regensburg).
Moderation: Simone Chiquet (Zuerich)

Kaffeepause

15.30-17.00 Block 3: Krieg, Propaganda und Geschlecht:
Prof. Dr. Joanna Bourke (London) und lic.phil. Elisabeth Joris (Zuerich).
Moderation: Dr. Martin Lengwiler (Zuerich)

17.15-19.00 Pannel: Offene Fragen zu Krieg, Armee und Geschlecht.
Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Kathleen Canning (Ann Arbor), Dr. Ruth
Seifert (Regensburg), Prof. Dr. Brigitte Studer (Bern), Prof. Dr. Jakob
Tanner (Zuerich).
Moderation: Dr. Lynn Blattmann (Zuerich)

Apero

Gemeinsames Abendessen



Hintergrund der Tagung:
Die "wartime experience" der Geschlechter ist seit geraumer Zeit Gegenstand neuer Forschungen. Es gibt mittlerweile zahlreiche internationale Publikationen zu den Frauen- und Maennerrollen vor, waehrend und nach dem Krieg, zur oekonomischen Bedeutung der Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern sowie zu den politischen Konsequenzen der unterschiedlichen geschlechtsspezifischen Kriegserfahrungen. Gleichzeitig liess sich die traditionelle Militaergeschichte von sozial- und kulturhistorischen Ansaetzen inspirieren (new Military History). In Deutschland hat das Verhältnis von Militaer und Gesellschaft seit 1989 in die wissenschaftliche Diskussion Eingang gefunden. Die Frage "Was verstehen wir unter Militaergeschichte?" fuehrte unweigerlich zur heftigen Debatte über die Ausweitung der traditionellen Militaergeschichte in Richtung Gesellschafts- und Kulturgeschichte und zur Forderung nach einer Integration geschlechtergeschichtlicher Fragestellungen in die militaerhistorische Forschung. Verschiedene Tagungen zeigten, wie schwer es faellt, die unterschiedlichen Ansaetze einerseits der Alltags- und Kulturgeschichte und der politischen und sozialen Geschichte andererseits mit den analytischen Kategorien von Geschlecht und Race unter einen Hut zu bringen: Ist Kriegszeit vorwiegend Ausnahmezustand oder die Fortfuehrung der Konflikte in der Friedenszeit mit anderen Mitteln? Soll die Militaergeschichte als Kriegsgeschichte verstanden werden oder als Gesellschaftsgeschichte mit Kontinuitaeten und Bruechen? Wie verhaelt es sich mit laenderspezifischen und grenzueberschreitenden Kriegserfahrungen, lassen sich Vergleiche in Deutungsmustern, militaerischen Ritualen und Strategien ziehen? Waehrend die internationale Forschung im Ausland in vielen der erwaehnten Gebieten mit Meilenstiefeln vorangegangen ist, steckt die schweizerische Diskussion eher noch in Kinderschuhen. Zwar sind auf allen Gebieten sowohl der Geschlechter-, Alltags-, Sozial- und Militaergeschichte interessante Projekte entstanden, doch fehlt ein innerer Zusammenhang zwischen den vielen Einzelstudien. Dieses Manko soll mit der Tagung zu den Themen "Krieg, Armee und Geschlecht" ein Stueck weit behoben werden. Die Tagung strebt eine Synthese zwischen Fallbeispielen aus der Schweizer Geschichte zwischen 1918 und 1945 einerseits und der international laufenden Diskussion um Militaer- und Geschlechtergeschichte andererseits an. Mit der Zusage von renommierten auslaendischen und schweizerischen Expertinnen und Experten wird eine fruchtbare Auseinandersetzung zwischen internationalen und nationalen Forschungsperspektiven moeglich. Die Tagung wird als Auftakt für weitere aehnliche Wissenschaftskongresse verstanden, welche die Verknuepfung von Militaer-, Politik-, Sozial-, Wirtschafts-, Geschlechter- und Alltagsgeschichte weiterverfolgen sollen. Initiiert wurde die Tagung von Christof Dejung, lic.phil., Universitaet Zuerich, und Regula Staempfli, Dr. phil. hist, Brüssel. Eine Publikation ist geplant. Sie soll im Herbst 2001 im Chronos Verlag, Zuerich erscheinen.

Call for Papters:

Am Kongress selber soll weiteren Wissenschaftern und Wissenschafterinnen die Moeglichkeit geboten werden, mit Postern auf die eigenen Forschungsergebnisse aufmerksam zu machen. In der Kongresspublikation sollen neben den Beitraegen der Referentinnen und Referenten fuenf bis sechs zusaetzliche Beitraege zum Thema "Krieg, Armee und Geschlecht" aufgenommen werden, damit der Kreis der direkt am Kongress involvierten Forscher und Forscherinnen erweitert werden kann. Bedingung ist, dass die Beitraege sich auf neuere Ansätze der Militaer- und Geschlechtergeschichte beziehen, und dass sie einen Bezug zur Schweizer Geschichte der Zwischenkriegszeit und/oder der Zeit des Zweiten Weltkriegs aufweisen. Interessentinnen und Interessenten werden gebeten, bis zum 1. Dezember ein kurzes Abstract (max. 3000 Zeichen) per Mail an folgende Adressen zu schicken: <staempfli.reed@skynet.be> und <dejung@fsw.unizh.ch>, bzw. per Fax an die Nummer: (00322) 736 87 81.

Kontakt:
Regula Staempfli: <staempfli.reed@skynet.be>
Christof Dejung: <dejung@fsw.unizh.ch>




Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: "Christof Dejung" <dejung@fsw.unizh.ch>
Subject: Konferenz: Militaer- und Geschlechtergeschichte, Zuerich
Date: 26.10.2000


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