Die NSDAP und die "Fremdarbeiterpolitik" des "Dritten Reiches"
7. Maerz 2001, 19.30 Uhr
Armin Nolzen

Die "Fremdarbeiterpolitik" des "Dritten Reiches" von 1939 bis 1945 war arbeitsteilig organisiert. Die Rekrutierung von "Fremdarbeitern" und deren Vermittlung an die Betriebe und die oeffentlichen Behoerden lag in der Hand der Reichsarbeitsverwaltung und der Arbeitsaemter. Fuer den innerbetrieblichen Einsatz und die allgemeinen Arbeitsbedingungen waren die Betriebsfuehrer verantwortlich. Die Behandlung der "Fremdarbeiter" am Arbeitsplatz war eine Angelegenheit der deutschen Belegschaft und - in der Grossindustrie - des Werkschutzes. Die Strafmassnahmen gegen "Fremdarbeiter", die 1939/40 noch in den Haenden der regulaeren Justizbehoerden und der Arbeitsaemter gelegen hatten, verlagerten sich in den naechsten Jahren immer mehr zur Geheimen Staatspolizei. Demgegenueber hatten es die NSDAP und ihre Nebenorganisationen schwer, sich in der "Fremdarbeiterpolitik" des "Dritten Reiches" als selbstaendige politische Kraft zu positionieren, zumal sich ihre Protagonisten aus "rassenpolitischen" Gruenden stets gegen eine Beschaeftigung von "Fremdarbeitern" im Deutschen Reich ausgesprochen hatten. Im Vortrag wird zu klaeren sein, inwieweit Rassismus im "Dritten Reich" nicht generell ein gesamtgesellschaftliches Phaenomen war, das die NSDAP nur fuer ihre eigenen Zwecke instrumentalisierte. Angesichts des immer noch in Deutschland grassierenden Fremdenhasses und des Wiedererstarkens rechtsextremen Gedankenguts ist diese Frage von beklemmender Aktualitaet.



Unternehmen - Ort der Zwangsarbeit, Ort der Aktenueberlieferung, Ort der Erinnerung?
Dr. Manfed Grieger, Archiv der Volkswagen AG, Hannover
21. Maerz 2001, 19.30


Unternehmen waren fuer hunderttausende Auslaender/innen waehrend des Zweiten Weltkrieges der Ort der Zwangsarbeit. Der Vortrag geht der Frage nach, inwieweit in Unternehmen im Zusammenhang mit der Zwangsarbeit Aktenmaterial entstand und inwieweit die dortigen Archive heute Ort der Aktenueberlieferung zu dieser Thematik sind oder sein koennen. Schliesslich soll am Beispiel von Volkswagen der Weg zu den heutigen Erinnerungsformen von Unternehmen rekonstruiert werden.


Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: "Ralf Blank" <Ralf.Blank@hc.stadt-hagen.de>
Subject: Coll: Vortragsreihe Zwangsarbeit im "Dritten Reich" (Hagen Maerz 2001)
Date: 04.03.2001



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