Donnerstag, 26. Oktober 2000, 19 Uhr
Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Stauffenbergstraße 13 - 14,
10785 Berlin-Tiergarten, Zweite Etage, Saal A
Nordafrika ist das Gebiet, wo die wiedererwachende Stärke und
die unsterbliche Hoffnung Frankreichs anfangen zu erblühen,
erklärte 1943 General de Gaulle anlässlich einer Rede in Constantine.
Seit dem deutsch-französischen Waffenstillstand im Juni 1941 war das
Schicksal Nordafrikas geprägt von Machtkämpfen zwischen den regionalen
Machthabern der Vichy-Regierung unter General Weygand und den beiden
konkurrierenden Anführern der französischen Widerstandsbewegung
General Giraud und General de Gaulle. Zugleich befand sich die afrikanische
Armee in dem Dilemma zwischen militärischer Gehorsamspflicht gegenüber
dem französischen Regierungschef und Oberbefehlshaber Pétain
und der politischen Notwendigkeit, sich mit den alliierten Truppen zu
verbünden. Die Historikerin Christine Levisse-Touzé zeigt erstmals
umfassend die Bedeutung dieser Region als Ausgangspunkt für die Befreiung
des französischen Mutterlandes von der nationalsozialistischen Okkupation
auf; dabei gelingt es ihr nicht nur, die Ereignisse im Detail zu rekonstruieren,
sondern auch die politisch komplexe Lage in Nordafrika anschaulich zu machen.
Christine Levisse-Touzé, docteur ès Lettres en sciences humaines,
ist Direktorin des Mémorial du Maréchal Leclerc de Hautecloque
et de la Libération de Paris / Musée Jean Moulin, Paris, und
lehrt als Directeur de recherches associé an der Universität
Montpellier. Sie hat zahlreiche Publikationen zum französischen und
deutschen Widerstand gegen den Nationalsozialismus verfasst und ist
Mitherausgeberin von Des Allemands contre le nazisme, Paris 1997.
Ihre jüngste Studie LAfrique du Nord dans la guerre 1939
1945 ist 1998 im Pariser Verlag Edition Albin Michel erschienen.
Frau Levisse-Touzé wird französisch sprechen; ihr Vortrag wird
konsekutiv ins Deutsche übersetzt. Wir würden uns freuen, Sie bei
dieser Veranstaltung zu begrüßen.
Gedenkstätte Deutscher Widerstand
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