Polnische Migranten in Deutschland

23. und 24. Maerz 2000
am Institut fuer Europaeische Regionalforschungen (IFER) der Universitaet-GH Siegen

Gegenstand und Fragestellung der Tagung:

Schon im Kaiserreich und verstaerkt wieder in den vergangenen zwanzig Jahren bildeten bzw. bilden polnische Migranten eine der wichtigsten Zuwanderergruppen in Deutschland. Am eingehendsten erforscht hierzu ist sicher die Situation polnischer Migranten im Ruhrgebiet seit den 1870er Jahren bis zum Zweiten Weltkrieg, in dieser Zeit gab es in Deutschland aber verschiedene weitere Zentren polnischen Lebens – vor allem Hamburg und Berlin –, die Gegenstand einiger aktueller Untersuchungen zur polnischen Migration sind. Ebenfalls wenig Beachtung in der Forschung fanden diejenigen polnischen ‚Displaced Persons‘, die nach ihrer Befreiung 1945 in den westlichen Besatzungszonen, spaeter in der Bundesrepublik blieben.

Abgesehen von kleineren Migrationsstroemen in den folgenden Jahren setzte 1980, mit der beginnenden Oeffnung Polens, eine erneute grosse Ausreisewelle in den Westen ein. Etwa zweieinhalb Millionen Menschen - teils Aussiedler, teils Auslaender polnischer Staatsangehoerigkeit – kamen ueber die Dauer eines Touristenvisums hinaus in die Bundesrepublik Deutschland, wobei sich Bedingungen und Verlauf der Migration auf dem Hintergrund des politischen Umbruchs von 1989 stark veraenderten. Etwa eine Millionen von ihnen ist bis heute hier sesshaft geworden.

Die Tagung “Polnische Migranten in Deutschland” will aus interdisziplinaerem Blickwinkel verschiedene Aspekte vergangener und aktueller Wanderungen aus Polen nach Deutschland in vergleichender Perspektive analysieren und diskutieren: Welche Migrationsformen und -ursachen sowie Netzwerke bestimmten und bestimmen die Migration aus Polen? Welche verschiedenen Formen befristeter oder langfristig angelegter Arbeitsmigrationen dominierten in den verschiedenen Epochen? Wie wirken sich die vor dem Hintergrund des deutschen Staatsbuergerschaftsrechts und politischen Umgangs mit Migration fuer die Zuwanderer oft problematischen Aufenthaltsbedingungen und Arbeitsmoeglichkeiten auf ihre Einwanderungssituation und ihren Lebensalltag aus? Zu welcher Zeit und unter welchen Umstaenden wurden Migranten aus Polen als ‚Fremde‘ wahrgenommen und erfuhren welche Formen der Ausgrenzung? Auf welche Dauer und unter welchen Bedingungen ist bei den Migranten aus Polen eine Eingliederung in die Aufnahmegesellschaft zu beobachten bzw. zu erwarten?

Vorlaeufiges Programm:

Donnerstag, 23. Maerz, 14.00 –18.00 h

Moderation: Gerhard Brunn

Neue Forschungen zur Geschichte polnische Migranten in Deutschland

Begruessung

Gerhard Brunn
Universitaet-GH Siegen, IFER

Freitag, 24. Maerz, 8.30 – 12.00 h

Moderation: Rainer Geissler

Zur aktuellen Situation polnischer Migranten in Deutschland

13.00-17.00 h

Moderation: N. N.

Kontakt:

Interessierte an der Tagung koennen sich an folgende Kontaktadresse wenden:

Christoph Pallaske
Wiss. Mitarb. Institut fuer Europaeische Regionalforschungen (IFER)
Universitaet-GH Siegen
57068 Siegen
pallaske@fb1.uni-siegen.de

Eine Unterbringungsmoeglichkeit kann vermittelt werden (Kosten ca. 75 DM).


Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: Christoph Pallaske <pallaske@fb1.uni-siegen.de>
Subject: Tagungsankuendigung: Polnische Migranten in Deutschland
Date: 31.01.2000


Copyright ©1996-2002, H-Soz-u-Kult · Humanities · Sozial- und Kulturgeschichte

Termine 2000