Mecklenburg-Vorpommern praesentiert sich dem Besucher zunaechst durch seine laendliche Struktur und touristischen Zentren. Das Bundesland verfuegt daneben ueber eine Vielzahl von gestalteten Erinnerungszeichen und Gedenkstaetten. Mit der "Wende" hat sich haeufig deren Funkion ebenso wie die Wahrnehmung der zugrunde liegenden Ereignisse veraendert. Geschichtswerkstaetten und vergleichbare Initiativen tragen jetzt eine Reihe verschwiegener oder ignorierter Themen, vor allem vergessene Opfergruppen aus der Zeit des Nationalsozialismus und der SED-Herrschaft, in die OEffentlichkeit. Diskussionen ueber die Umgestaltung von Gedenk- und Erinnerungsorten verlaufen auch in Mecklenburg-Vorpommern kontrovers: alle Phasen des Umgangs, ihr Auf-, Um- und Abbau, sind "Lehrstuecke" fuer die Schwierigkeiten des Gedenkens.
Wir moechten mecklenburg-vorpommersche "Erinnerungslandschaften" erkun-den, mit TeilnehmerInnen aus Ost- und Westdeutschland sowie ExpertInnen die gegenwaertigen geschichtspolitischen Auseinandersetzungen nachvollziehen, schliesslich aber ueber zukunftsweisende Formen der Bildungs- und Erinnerungsarbeit angesichts vieldeutiger historischer Befunde diskutieren.
Geplantes Programm:
Sonntag, 14.5.
nachmittags: Fahrt/Anreise nach Schwerin
Einfuehrung, anschl.: Die "Politische Memoriale e.V." Schwerin stellt sich vor
Montag, 15.5.
vormittags: Herrschaft und Gewalt
Das Dokumentationszentrum fuer die Opfer deutscher Diktaturen in Schwerin - Gefuehrter Rundgang, Gespraech mit Zeitzeugen, Diskussion mit Mitarbeiter/innen
nachmittags: Stadtrundgang zu Aspekten der Geschichte des 20. Jahrhunderts: Weimarer Republik, NS-Geschichte, Verfolgung Schweriner Juden.
abends: Film ueber die Gedenkstaette Woebbelin
Dienstag, 16.5.
Weiterfahrt nach Neubrandenburg
vormittags: Nationalsozialismus und Stalinismus - Neubrandenburgs doppelte Geschichte - Besuch des ehemaligen "Speziallagers", gefuehrter Rundgang mit einem Mitarbeiter des Regionalmuseums Neubrandenburg-Fuenfeichen; Diskussion mit der Interessengemeinschaft "Fuenfeichen".
nachmittags: Besuch des Museums, Gespraech ueber Aufgaben und Resonanzen
abends: Weiterfahrt nach Lassan
Mittwoch, 17.5.
vormittags: Raumfahrt und "Wunderwaffe" - Technikfaszination seit 1936
Besuch des historischtechnischen Informationszentrums Peenemuende
nachmittags: Gespraeche ueber Inhalt, Gestaltung, paedagogische Arbeit des Technikmuseums
Donnerstag, 18.5.
Fahrt nach Swinemuende/Usedom
vormittags: Aus Kriegserfahrungen lernen? Deutsch-polnische Vergangenheitsaufarbeitung im Grenzort Swinoujscie/Swinemuende
nachmittags: Gegen Geschichtsblindheit und Rechtsextremismus
Treffen mit Vertretern oertlicher Geschichtsinitiativen und einer Lokalpolitikerin
Freitag, 19.5.
Weiterfahrt nach Malchow
vormittags: Vernichtung durch Arbeit: KZ-Aussenlager und Munitionsfabrik Malchow - Treffen mit Vertretern einer Initiative zur Einrichtung eines Lern- und Erinnerungsortes, gefuehrter Rundgang.
nachmittags: Auswertungsrunde
Rueckfahrt nach Schwerin bzw. ins Ruhrgebiet, Ende der Veranstaltung
Leitung: Dr. Heidi Behrens, Dr. Andreas Wagner
Die Veranstaltung richtet sich an:
MitarbeiterInnen von Gedenkstaetten, an politische Bildner/innen, an Lehrerinnen und Lehrer, an Mitarbeiter/innen der ausserschulischen Jugendbildung und andere historisch-politisch Interessierte.
Die Veranstaltung ist anerkannt nach dem
nordrhein-westfaelischen Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz (AWbG) und durch LISA M.-V. als Weiterbildung fuer Lehrerinnen und Lehrer.
Anmeldungen: bitte schriftlich bei einem der Veranstalter. Sie erhalten eine Bestaetigung mit weiteren Informationen.
Bildungswerk der Humanistischen Union NRW
Politische Memoriale e.V. Schwerin
Severinstr. 6 - 19053 Schwerin
Tel. 0385 758 73 11/-12 - Fax: 0385 758 73 13
e-mail: polmemmv@t-online.de
Kostenbeitrag und Leistungen
Der Kostenbeitrag liegt unter dem Vorbehalt oeffentlicher Bezuschussung ab Essen bei DM 350, ab Schwerin bei DM 200, darin enthalten sind Bustransfer, Unterbringung in DZ, Halbpension (Einzelzimmer mit Zuschlag); Ermaessigungen nach Absprache.
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