Einladung zu einer Wochenendtagung in der Evangelischen Akademie Muelheim/Ruhr

vom 25. bis 26. November 2000

NS-PROZESSE UND POLITISCHE KULTUR IN DER BUNDESREPUBLIK DER 60ER JAHRE

Spaet ist ins oeffentliche Bewusstsein gesickert, dass die Selbstaufklaerung der bundesrepublikanischen Gesellschaft ueber die Verbrechen des Nationalsozialismus schon (oder erst?) Ende der 50er Jahre begonnen hat. Heute steht zweifelsohne fest, dass dieser Vorgang gegen erhebliche Widerstaende ins Werk gesetzt wurde. Zentral war dafuer die Rechtsprechung zum Nationalsozialismus in einigen grossen Prozessen - in den 60er Jahren etwa der Auschwitz-Prozess, der vor allem dem damaligen hessischen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer zu verdanken ist. Die 60er Jahre waren gleichzeitig der Beginn eines politischen Aufbruchs, der entgegen verbreiteten Annahmen nicht erst mit der Protestbewegung 1968 begonnen hat. Schon vorher gab es vielfaeltige Initiativen zur Liberalisierung der politischen Kultur und der Aufarbeitung der Vergangenheit, die im Umfeld der justiziellen Aufarbeitung weitere politische Impulse setzten.

BEITRÄGE:

• Prof. Bernd Faulenbach (Bochum): Die Veraenderung des Zeitklimas und die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus waehrend der 60er Jahre
• Dr. phil. habil. Dieter Gosewinkel (Berlin): Adolf Arndt und die Aufarbeitung nationalsozialistischen Unrechts in den 60er Jahren
• Marc von Miquel (Bochum): Der Auschwitz-Prozess und die Debatten um die Strafverfolgung von NS-Taetern
• Prof. Dr. Wolfgang Scheffler (Berlin): Der Historiker als Gutachter in NS-Prozessen - Erfahrungen und ein persoenliches Resuemee
• Prof. Dr. Joachim Perels (Hannover): NS-Prozesse, Fritz Bauer und die Selbstaufklaerung der Gesellschaft
• Dr. Norbert Reichling (Essen): Liberale politische Kultur und Aufklaerung ueber den Nationalsozialismus: Das Beispiel der Humanistischen Union (Kurzbeitrag)
• Paul Ciupke (Essen): Der Beitrag von Ausstellungen und politischer Bildung zur "Vergangenheitsbewaeltigung" in den fruehen 60er Jahren (Kurzbeitrag)
• Bernhard Brunner (Freiburg): Anstaendige Bürger und Schwerverbrecher. Die Liberalisierung der Bundesrepublik Deutschland und ihr Umgang mit NS-Taetern

Samstag/Sonntag, 25./26. November 2000 - Tagungsstaette: Evangelische Akademie Mülheim (Ruhr). Die Veranstaltung beginnt samstags um 14.00 Uhr und endet sonntags um ca. 15.00 Uhr. Die Teilnahmegebühr betraegt 110 DM (StudentInnen/Arbeitslose: 60 DM) inkl. UEbernachtung und Verpflegung. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung!

Anmeldung beim Veranstalter:
Bildungswerk der Humanistischen Union
Kronprinzenstr.15, 45128 Essen, Tel. 0201-22 79 82, Fax 0201-23 55 05,
e-mail: hu.bildungswerk@cityweb.de
(in Zusammenarbeit mit dem Republikanischen Anwaeltinnen- und Anwaelteverein, dem Forum Justizgeschichte und mit Unterstützung der Holtfort-Stiftung)

Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: Bildungswerk d. Humanistischen Union <hu.bildungswerk@cityweb.de>
Subject: NS-Prozesse und politische Kultur ... (Muehlheim/R. 25.-26.11.2000)
Date: 30.08.2000

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