Konferenz
Von der Balge zur Schlachte
Schiffahrt von der Karolingerzeit bis zum hohen Mittelalter
Oeffentliches, wissenschaftliches Kolloquium, ausgerichtet vom Staatsarchiv Bremen, der Universitaet Bremen, der Forschungs- und Kooperationsstelle Schiffahrt sowie der Historischen Gesellschaft Bremen.
Gaestehaus der Universitaet Bremen, Teerhof
vom 18.10. - 20.10.2000
Die Geschichte der Freien Hansestadt Bremen ist seit jeher eng mit der Schiffahrt verbunden gewesen. Die weserseitige Ausrichtung der Stadt dokumentiert sich in zahlreichen archaeologischen Funden, anhand derer die Entwicklung von Hafen und Schiffahrt in Bremen nachvollzogen werden kann.
Beginnend mit dem Wrack eines Frachtschiffes aus der Zeit Karls des Grossen wurden in der Weser mehrere Schiffe gefunden. Neben Teilen verschiedener Koggentypen ist vor allem das unter dem Namen "Bremer Hanse-Kogge" international bekannte Wrack von um 1380 zu nennen. Der ueber Jahrhunderte benutzte Hafen der Hansestadt Bremen, die Schlachte, erlebt zur Zeit eine verstaerkte staedtebauliche und planerische Zuwendung und rueckt als historisches Hafenrevier in vielfaeltiger Hinsicht wieder in das Bewusstsein der Stadt. Dass die Hinwendung zur Weser und die Wiederbelebung der Schlachte im Expojahr 2000 genau in das 750jaehrige Jubilaeumsjahr ihrer urkundlichen Ersterwaehnung faellt (1250: slait), ist dabei ein gluecklicher Zufall. Die vor allem durch den Nachbau der Hansekogge von 1380 anschaulich dokumentierte Schiffahrtsgeschichte des hohen und spaeten Mittelalters hat in Bremen jedoch auch eine Jahrhunderte alte Vorgeschichte. Bremen, ein im Rahmen der Sachsenmission Karls des Grossen bereits im 8. Jahrhundert als Missionszentrum erwaehnter Ort, war schon in fruehester Zeit eng mit der Lebensader Weser und ihrer Funktion als Schiffahrtsweg verbunden.
Die Entwicklung der fruehen Hafenstrukturen Bremens ist in den letzten Jahren verstaerkt in das Blickfeld der Forschung getreten, die fachwissenschaftliche Diskussion hierzu ist noch keineswegs beendet. Im europaweit gefeierten Karlsjahr 2000 wollen die Veranstalter des Kolloquiums "Von der Balge zur Schlachte. Schiffahrt von der Karolingerzeit bis zum hohen Mittelalter" fuer Bremen die beiden Jubilaeen nutzen, um sich mit der zwischen den Leitdaten 800 und 1250 liegenden Geschichte der Schiffahrt in Bremen und im mitteleuropaeischen Kontext zu beschaeftigen.
Mittwoch, 18. Oktober 2000
Schuetting, Grosser Saal
20.00 Uhr:
ELISABETH MOTSCHMANN
Staatsraetin beim Senator fuer Inneres, Kultur und Sport
Eroeffnung
PROF. DR DIETER HAeGERMANN
Universitaet Bremen
Karl der Grosse und die Schiffahrt seiner Zeit
Donnerstag, 19. Oktober 2000
Gaestehaus der Universitaet, Teerhof
9.30 Uhr: Begruessung durch die Veranstalter
10.00 Uhr:
DR. FRANK WILSCHEWSKI
Universitaet Kiel
Wasserwege und Herrschaftszentren. Fruehe Bischofssitze in Norddeutschland
und Daenemark
11.00 Uhr:
DR. PER HOFFMANN
Deutsches Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven
Die Konservierung und Praesentation des Flossschiffes "Karl" im DSM
12.00 Uhr:
PROF. DR. MANFRED RECH
Der Landesarchaeologe Bremen
Fluss und Hafen 800 bis 1250: Die Fundsituation in Bremen
Pause
14.00 Uhr:
DR. ULRICH WEIDINGER
Universitaet Bremen
Die Entstehung der Schlachte als mittelalterliche Hafenanlage Bremens
15.00 Uhr:
DR. ROLF KIRSCH
Landesamt fuer Denkmalpflege Bremen
Die Schlachte aus denkmalpflegerischer Sicht: Die Schlachtemauer heute
Freitag, 20. Oktober 2000
Gaestehaus der Universitaet, Teerhof
9.30 Uhr:
DR. KONRAD ELMSHAeUSER
Staatsarchiv Bremen
"Facit navigium" - Grundherrliche Flussschiffahrt an Rhein, Mosel und Seine
im Fruehmittelalter
10.30 Uhr:
DR. ROBERT KOCH
Bayerisches Landesamt fiir Denkmalpflege, Nuernberg
Fossa Carolina. Neue Erkenntnisse zum Schiffahrtskanal Karls des Grossen
11.30 Uhr:
PROF. DR. DETLEV ELMERS
Deutsches Schiffahrtsmuseum, Bremerhaven
Der Oberlaender von um 1ooo, ein verbreiteter Schiffstyp des fruehen und
hohen Mittelalters
12.30 Uhr:
DR. TIM WESKI
Bayerisches Landesamt fuer Denkmalpflege, Muenchen
Anmerkungen zur Schiffahrt des hohen Mittelalters
Schlussdiskussion
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