Das Erbe der Regionen Geschichtspolitik und Regionalbewusstsein im 20. Jahrhundert



Jahrestagung des Arbeitskreises Geschichte des Landes Niedersachsen nach 1945

17./18. November 2000, Goettingen

Die Tagung widmet sich insbesondere der Frage, ob und wie Regionalbewusstsein und „Heimatpolitik“ nach 1945 als Kontinuitaetsbruecke gedient haben, um die Erinnerung an die NS-Zeit zu ueberdecken oder im Anschluss an aeltere Traditionen neuen Sinn zu stiften. Gleichzeitig ist damit die Frage nach Wandlungen, auch personalpolitischen „Verwandlungen“, im Bereich der Raumforschung und der Heimatpolitik verbunden (Sektionen I und II). Die Schwierigkeiten regionalen Erinnerns werden am Umgang mit den Orten der NS-Verbrechen ueberaus deutlich, fuer die beispielhaft Mittelbau- Dora und Flossenbuerg stehen sollen (Sektion III). In beiden Faellen traegt die Grenznaehe zu besonderen Konnotationen bei. Regionales Bewusstsein und Heimatkonstruktionen als Identitaetsbruecke lassen sich schliesslich auch an geschichtspolitischen Diskursen und Medialisierungen auf ueberregionaler Ebene hinlaenglich aufzeigen (Sektion IV).

Programm

Freitag, 17. November 2000

10.30 Uhr
Begruessung
Prof. Dr. Bernd Weisbrod (Goettingen)

10.45-12.45 Uhr
I. Der Raum als kulturelle Vorstellung. Kontinuitaeten und Brueche in
Raum- und Heimatforschung im 20. Jahrhundert

Dr. Karl Ditt (Muenster)
Eine kulturpolitische Konstruktion von Raumbewusstsein. Westfalen
1930-1960

Ulrich Prehn, M.A. (Hamburg)
„Volk“ und „Raum“ in zwei Nachkriegszeiten. Kontinuitaeten und
Wandlungen in der Arbeit des Volkstumsforschers Max Hildebert Boehm

Kommentar: Prof. Dr. Axel Schildt (Hamburg)


14.30-16.30 Uhr
II. Die Politik der Heimat nach 1945. Regionale Geschichtspolitik im
Vergleich

Ulla-Britta Vollhardt, M.A. (Muenchen)
Zwischen Staatstradition und Regionalbewusstsein. Staatliche
Heimatpolitik in Bayern nach 1945

Dr. Dietmar von Reeken (Oldenburg)
"Das Land als Ganzes!". Integration durch Landesgeschichte und
Heimatpolitik in Niedersachsen nach 1945

Kommentar: Prof. Dr. Herbert Obenaus (Hannover)


17.00-19.00 Uhr
III. Die Ueberschreibung der Orte. Regionalbewusstsein und
Erinnerungsorte der NS-Verbrechen

Dr. des. Jens Wagner (Weimar)
Das Verschwinden der Lager. Mittelbau-Dora und seine Aussenlager im
deutsch-deutschen Grenzbereich nach 1945

Joerg Skriebeleit, M.A. (Weiden)
Vom Stigma zum Standortfaktor. Flossenbuerg und das ehemalige
Konzentrationslager nach 1945

Kommentar: Dr. Detlef Garbe (Neuengamme)


Samstag, 18.11.2000

9.30-11.30 Uhr
IV. Die nationale Imagination der Heimat. Geschichtspolitik und
Erinnerungskultur der Bundesrepublik

PD Dr. Edgar Wolfrum (Muenchen)
Heimatlob und melancholische Erinnerung. „Heimat“ im
geschichtspolitischen Diskurs der Bundesrepublik

Dr. des. Habbo Knoch (Goettingen)
Bilder ohne Heimat. Krieg und Verbrechen im visuellen Haushalt der
Bundesrepublik

Kommentar: Dr. Willi Oberkrome (Bielefeld/Freiburg)


12.00-13.15 Uhr
V. Schlussdiskussion

Einfuehrende Thesen:
Prof. Dr. Bernd Weisbrod


Interessent/inn/en werden gebeten, sich mit mir in Verbindung zu setzen
(hknoch@freenet.de).


Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: Habbo Knoch <hknoch@01019freenet.de>
Subject: Das Erbe der Regionen. Jahrestagung AK Geschichte Niedersachsens
Date: 18.10.2000


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