Konferenz "Kunstraub"

Politische, historische und museologische Aspekte der NS-Enteignungspolitik
und der Verarbeitung dieses "Erbfalles" nach 1945 in Oesterreich

Ort: Kaiserliches Hofmobiliendepot, Andreasgasse 7, 1070 Wien
Zeit: Fr.-Sa 17.-18. November 2000
Information: Dr. Gottfried Fliedl (gottfried.fliedl@univie.ac.at); Tel. +43-1-522 4000-304)

Vom 7. September bis 19. November 2000 findet im Museum "Kaiserliches Hofmobiliendepot" die Ausstellung "inventARISIERT" statt (Info: www.iff.ac.at/inventarisiert). Die Ausstellung thematisiert am Beispiel des Staatlichen Mobiliendepots die Enteignung von Moebeln aus juedischem Besitz in der NS-Zeit und den Umgang mit dieser Enteignung nach 1945 bis hin zur Rueckgabe von Objekten an ihre urspruenglichen Eigentuemer. Das Kaiserliche Hofmobiliendepot ist nur eines von vielen Museen, das ueber seine Sammlungsgeschichte mit der oesterreichischen Zeitgeschichte konfrontiert ist. Seit der Versteigerung des sogenannten Mauerbach-Schatzes und der Beschlagnahme zweier Schiele-Bilder der Stiftung Leopold in New York kann auch eine breitere Oeffentlichkeit die Spuren der nationalsozialistischen Politik im kuenstlerischen und kulturellen Erbe Oesterreichs und seiner Museen und Sammlungen lesen.

Eine wichtige Aufgabe der Tagung wird es sein, sachliche Information ueber den Umfang und Stand der (oeffentlichen) Anstrengungen zu geben, die unternommen wurden und werden, um die "Arisierung" von Kunst- und Kulturguetern aufzuarbeiten. Die andere Aufgabe der Tagung liegt in der Diskussion gesellschafts- und kulturpolitischer sowie museologischer Folgerungen.

Programm

Freitag 17. November 2000

10 - 13 Uhr
Begruessung: Dr. Gottfried FLIEDL, Arbeitsgruppe Museologie/IFF, Wien

Teil 1: Die NS-Rassen- und Vernichtungspolitik, "Arisierung",
Vermoegensentzug und Kunstraub
Die oesterreichische Oeffentlichkeit wurde durch die Behandlung des sogenannten Mauerbach-Schatzes und vor allem durch die Beschlagnahme zweier Gemaelde der Stiftung Leopold in New York mit dem vehementen Nachwirken des nationalsozialistischen Kunstraubes konfrontiert. Dieser soll als Teil der NS-Politik, als Teil einer gegen Leib und Gut gerichteten Politik sichtbar gemacht werden. Und es soll das Nachwirken dieser Politik im Zusammenhang der breiten oeffentlichen Diskussion und Aufarbeitung der NS-Vergangenheit (Zwangsarbeit; Rolle von Banken und Versicherungen; "Arisierung" generell; Diskussion um NS-Akten in der Finanzlandesdirektion u.v.a.m.) als aktuelle gesellschaftliche Aufgabe diskutiert werden.

Inputreferate





Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: "Eva Grabherr" <eva.grabherr@univie.ac.at>
Subject: Konf.: "Kunstraub"
Date: 05.11.2000


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