Berlin, 16. bis 18. Maerz 2000
Berliner Rathaus
Stadtbezirk Mitte
Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs hat sich das politische Koordinatensystem in Europa grundlegend veraendert. Vielen Westeuropaeern faellt es schwer, ihr tradiertes Europabild mit der politischen Entwicklung seit 1989 in Einklang zu bringen. Anders in den jungen Demokratien Mitteleuropas: Hier wird die europaeische Integration als Endpunkt eines komplexen Transformationsprozesses verstanden, der mit der Ueberwindung der kommunistischen Diktaturen vor rund einem Jahrzehnt seinen Anfang genommen hat. Und in Osteuropa? Hier dauert der Selbstfindungsprozess der sowjetischen Nachfolgestaaten unvermindert an. Es droht eine neue Spaltung zwischen dem politischen und geographischen Europabegriff - mit weitreichenden Folgen.
Die internationale Konferenz der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur moechte im zehnten Jahr der deutschen Einheit den Blick fuer die europaeische Dimension der Revolutionen des Jahres 1989/90 und der nachfolgenden Entwicklung schaerfen. In Vortraegen und Diskussionsrunden soll nach dem Stellenwert des europaeischen Gedankens unter den Akteuren des Umbruchs gefragt werden. Wie "national", wie "europaeisch" waren die Revolutionen dieses Epochenwechsels? Welchen Einfluss hatten die Revolutionaere auf die posttotalitaere Entwicklung ihrer Staaten? Welche Rolle spielen die alten Eliten?
Der schwierige Transformationsprozess musste sich auf die politische Kultur und die Mentalitaet der Menschen auswirken. Wie gefestigt ist die Demokratie in den Reformstaaten des einstigen Warschauer Paktes? Gibt es einen Geist von 1989/90, der in der Politik von heute fortlebt und Orientierungen formuliert? Was bedeutet die kommunistische Vergangenheit und der revolutionaere Wandel fuer das gemeinsame europaeische Bewusstsein? Sind wir dabei, ein gemeinsames europaeisches Geschichtsbewusstsein als konstitutives Moment europaeischer Identitaet herauszubilden?
Auf den Tag genau zehn Jahre nach den ersten freien Wahlen in der DDR, die eine zentrale Etappe auf dem Weg zur Deutschen Einheit darstellten, will die Konferenz der deutschen Nabelschau entgegenwirken, die den Umbruch in Osteuropa allzu leicht auf die Probleme des innerdeutschen Zusammenwachsens reduziert.
Um Anmeldung wird gebeten! Ein Konferenzbeitrag wird nicht erhoben.
Kontakt: u.maehlert@stiftung-aufarbeitung.de
11.00 bis 13.00 Uhr
Begruessung
Rainer Eppelmann, MdB, Vorsitzender der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Eroeffnungsansprache
Bundespraesident Johannes Rau
13.00 bis 15.00 Uhr
Mittagspause / Pressekonferenz
15.00 bis 17.00 Uhr
Im Anschluss an die Diskussion findet ein Empfang durch das Land Berlin statt
9.00 bis 10.30 Uhr
11.00 bis 13.00 Uhr
15.00 bis 16.30 Uhr
17.00 bis 19.00 Uhr
9.30 bis 11.00 Uhr
11.30 bis 13.30 Uhr
Schlusswort
Rainer Eppelmann, MdB
MfG
Ihr
Dr. Ulrich Maehlert
Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Otto-Braun-Str. 70-72, 10178 Berlin
Tel. 030/ 23 24 72 07, Fax 030/ 23 24 72 10
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