1. Symposium des Sonderforschungsbereichs 520:

"Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und ihre Bewältigung"

10. Oktober 2000


Seit einem Jahr arbeiten Hamburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen an einem gemeinsamen Vorhaben: Ein neuer Sonderforschungsbereich der Universität fragt nach den Ursachen, Verlaufsformen und Folgen von Umbrüchen in afrikanischen Gesellschaften.

In einem eintägigen Symposium stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des "SFB 520" nun ihre Forschungen vor und präsentieren erste Ergebnisse. Gegenüber dem vorherrschenden Bild vom "Krisenkontinent", der von Staatszerfall, Verarmung und Bürgerkriegen erschüttert wird, wollen die Hamburger dokumentieren, daß in Afrika selbst eine Vielfalt von Lösungsansätzen und Bewältigungsstrategien auf allen gesellschaftlichen Ebenen entsteht. Die Vorträge des Symposiums präsentieren einen Querschnitt aus der Arbeit der interdisziplinären Arbeitsgruppen "Transnationale soziale Räume und städtische Umbruchprozesse", "Religion und Politik in Transformationsprozessen" sowie "Staatsbildungsprozesse in Geschichte und Gegenwart".

Die Forschungsprojekte in Afrika werden in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vor Ort durchgeführt, um die wechselseitige Sicht herauszuarbeiten. In die Entwicklung der gesellschaftlichen Verhältnisse in Afrika ist Europa nicht nur durch die Kolonialgeschichte und gegenwärtige, wirtschaftlich-politische Einflüsse verstrickt. Das Wechselspiel von Ursachen und Folgen der Umbruchprozesse spiegelt sich auch im Migrationsgeschehen von Afrika nach Europa wider. Etwa 30.000 Afrikanerinnen und Afrikaner leben heute in Hamburg. Afrikanische Gesellschaften im Exil - auch ihnen widmen sich Projekte des Sonderforschungsbereichs.

Neben interessanten Vorträgen erwartet das Publikum die Podiumsdiskussion "Einmischung erwünscht? Forschungsinteresse und gesellschaftliche Verantwortung", an der neben einem Sprecher des Sonderforschungsbereichs auch die Hamburger Ausländerbeauftragte, der Direktor des Instituts für Afrikakunde und Vertreter afrikanischer Organisationen teilnehmen.

Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem 14. Afrikanistentag (11. bis 14. Oktober in der Universität Hamburg) statt.

Am Sonderforschungsbereich 520 beteiligte Fächer:

Afrikanistik - Archäologie - Erziehungswissenschaft - Ethnologie - Geschichtswissenschaft - Geographie - Islamwissenschaft - Politologie - Soziologie - Theologie

Kontakt:
Universität Hamburg
SFB 520 "Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und ihre Bewältigung"
Neue Rabenstrasse 3
20354 Hamburg

Sprecher: Prof. Dr. Ludwig Gerhardt, Tel.: 040-42838-2695
Koordinator: Dipl.-Geogr. Heiko Möhle, Tel.: 040-42838-6915
Email: moehle@uni-hamburg.de
http://www.uni-hamburg.de/Wiss/SFB/520/index.html

PROGRAMM
Symposium des Sonderforschungsbereich 520:
Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und ihre Bewältigung
10. Oktober 2000, 9.00 - 18.30
im Rechtshaus der Universität Hamburg, Schlüterstr. 28


9.15 - 9.40
Grußwort des Vizepräsidenten der Universität Hamburg, Holger Weidner
Einführung durch den Sprecher des SFB 520, Ludwig Gerhardt

9. 45- 10.30
Statements zur Perspektive auf "Umbruch" und "Bewältigung" :
Mechthild Reh (Institut für Afrikanistik und Äthiopistik); Wolfram Weiße (Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft); Rainer Tetzlaff (Institut für Politikwissenschaft); Moderation: Ludwig Gerhardt

10.30 - 10.45
Pause

10.45-12.45
Vorträge aus Projekten des SFB 520
Verena Böll: Umbruch und Bewältigung im 17. Jh. in Äthiopien: eine Genderfrage?
Ursula Günther: Islam und Umbruch in Südafrika - Islam im Umbruch?
Gordon Mitchell: The invention of the South African Rainbow Nation in the 1990s.
Moderation: Jürgen Oßenbrügge

12.45-14.00
Mittagspause

14.15-16.15
Vorträge aus Projekten des SFB 520
Kirsten Rüther: Izangoma in der populären Presse Südafrikas: Unterschiedliche Perspektiven auf einen zentralen Aspekt Afrikanischer Religion und Kultur in der Endphase der Apartheid.
Britta Hemshorn de Sánchez: Welche Möglichkeiten von Heilung bietet Afrikanische Religion für Traumatisierte in Südafrika?
Heike Niedrig/LouisHenri Seukwa: Rechtliche und symbolische Ausgrenzung von afrikanischen Flüchtlingsjugendlichen im Hamburger Bildungssystem.
Moderation: Hans-Christoph Koller

16.15-16.45
Pause
Posterausstellung der SFB Projekte

16.45-18.15
Podiumsdiskussion:
Einmischung erwünscht? Forschungsinteresse und gesellschaftliche Verantwortung
Prof. Dr. Rainer Richter (Universitäts-Krankenhaus Eppendorf), Prof. Dr. Cord Jakobeit (Institut für Afrikakunde), Senfo Tonkam (SOS Struggle of Students), Dr. Benjamin Leunmi (Jurist, Kriminologe), Prof. Dr. Ursula Neumann (Ausländerbeauftragte des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg)

18.15-18.30
Schlußwort: Ludwig Gerhardt



Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: "Verena Boll" <af6z002@public.uni-hamburg.de>
Subject: Symposium: SFB 520 "Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften ..."
Date: 21.09.2000



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