Lüdenscheider Gespräche

Programm

Einladung zu den Lüdenscheider Gesprächen
Frühjahr 2000

Mit diesem Veranstaltungsprogramm nehmen wir die drei politisch-historischen Debatten auf, die gegenwärtig besonders heftig diskutiert werden: erstens die um die Entschädigung früherer Zwangsarbeiter, zweitens die um die Wehrmacht und die zurückgezogene sogenannte "Wehrmachtsausstellung" und drittens die Diskussionen um die Aufzeichnungen Adolf Eichmanns, des Organisators der Judendeportationen und der Judenvernichtung.

Mittwoch, den 5. April 2000, 17 Uhr

Die Debatte um die Zwangsarbeiter-Entschädigung

Referent: Lutz Niethammer (Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena) ist Berater in der von Graf Lambsdorff geleiteten Regierungskommission zur Klärung der Ansprüche früherer Zwangsarbeiter. Er ist intimer Kenner sowohl der Geschichte der "Fremdarbeiter" als auch der gegenwärtigen internationalen Verhandlungen um die Entschädigung.

Mittwoch, den 3. Mai 2000, 17 Uhr

Von der Wehrmacht zur Bundeswehr - Wandel und Konsensbildung der Militärelite in der frühen Bundesrepublik

Der Historiker und Journalist Klaus Naumann (Köln), der in den letzten Jahren durch einschlägige Arbeiten hervorgetreten ist, geht hier einer der großen Fragen der Nachkriegszeit nach: Wie bedeutungsvoll waren die Militäreliten der Kriegs- und Vorkriegsjahre für die Entstehung der Bundeswehr und die Sicherheitseliten der Bundesrepublik insgesamt? Dabei streift er auch die entsprechenden Probleme des anderen deutschen Nachkriegsstaates im Kalten Krieg, der DDR.

Donnerstag, den 25. Mai 2000, 17 Uhr

Die Auseinandersetzung um die Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944"

Hans-Ulrich Thamer (Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster) befragt den Organisator der sogenannten "Wehrmachtsausstellung" Hannes Heer (Hamburger Institut für Sozialforschung, Hamburg). Thamer ist unter anderem durch seine Arbeiten über faschistische Bewegungen und über Geschichtsbilder bekannt geworden; er ist in die wissenschaftliche Kommission zur Überarbeitung der Ausstellung berufen worden.

Mittwoch, den 21. Juni 2000, 17 Uhr

Filmvorführung "Ein Spezialist. Porträt eines Schreibtischtäters"

Die Historikerin Irmtrud Wojak (Frankfurt am Main), seit Jahren u.a. mit den verschiedenen Versionen der Eichmann-Aufzeichnungen befasst, gibt eine Einführung in den Film von Eyal Sivan, der den 1961 geführten Prozess gegen Adolf Eichmann dokumentiert, und in die gegenwärtige Diskussion um die "Tagebücher" des Organisators der Judenvernichtung.

20.03.00, Redaktion


Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: Almut Leh <almut.leh@FernUni-Hagen.de>
Subject: Luedenscheider Gespraeche
Date: 22.03.2000


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