Justiz und Gerechtigkeit

8. - 10. November 2000

Ort: Universitaet Wien, Spitalgasse 2-4/Hof 1, A-1090 Wien
VeranstalterInnen: Institut fuer die Erforschung der Fruehen Neuzeit
(Iefn) und Institut fuer Geschichte an der Universitaet Wien.
Organisation: Andrea Griesebner, Martin Scheutz, Herwig Weigl

Call for papers

Die von Gerichten ueberlieferten Schriftstuecke sind in der oesterreichischen historischen Forschung zum Spaetmittelalter und zur Fruehen Neuzeit erst in den letzten Jahren zu einer prominent verwendeten Quellengruppe geworden. Vor allem NachwuchswissenschaftlerInnen haben gezeigt, dass die im Kontext der Straf- und Zivilgerichtsbarkeit produzierten Quellen fuer vielfaeltigste Fragestellungen - von kriminalitaetsgeschichtlichen Fragen im engeren Sinn, ueber alltagsgeschichtliche Fragen bis hin zu Fragen nach der Konstruktion von Geschlecht - produktiv gemacht werden koennen. Wurden 'vormoderne' Gerichte bis vor wenigen Jahren primaer als Orte der Repression konzeptualisiert, so gelangte juengst auch ihre Funktion als Mittel zur Konfliktaustragung, als Mittel zur Verhandlung von Recht und Unrecht in den Blick. Die Tagung moechte dazu anregen, die von Justizinstitutionen ueberlieferten Texte im Hinblick auf die Frage zu analysieren, welche Rechts- und Gerechtigkeitsvorstellungen ihrer Produktion zugrunde liegen. Zentrales Ziel der Tagung ist es gleichermassen, die Grenzen zwischen den traditionellen universitaeren Disziplinen zu ueberwinden. Unabhaengig ihrer disziplinaeren Verortung sollen WissenschaftlerInnen, die von Justizinstitutionen oder vergleichbaren Behoerden ueberlieferte Texte interpretieren und analysieren oder sich mit Gerechtigkeitsvorstellungen in Literatur und Kunst beschaeftigen, in einen Dialog gebracht werden. Die Tagung richtet sich deshalb an HistorikerInnen ebenso wie an JuristInnen, SoziologInnen, EthnologInnen, GermanistInnen, KunsthistorikerInnen, LiteraturwissenschaftlerInnen etc. Angesichts des Faktums, dass es im Gegensatz zu anderen europaeischen Laendern in Oesterreich kaum ueberregionale Arbeitskreise gibt, soll diese Tagung, die von der Universitaet Wien und der Stadt Wien finanziell unterstuetzt wird, auch die Gelegenheit zu einer personellen Vernetzung oesterreichischer NachwuchswissenschaftlerInnen mit in- und auslaendischen KollegInnen bieten. Auch wenn die Tagung ihren zeitlichen Schwerpunkt im Bereich des spaeten Mittelalters und der Fruehen Neuzeit setzt, so sind Beitraege zum 19. und zum 20. Jahrhundert ebenso willkommen.

Vorgesehen sind maximal fuenf Referate von 30 Minuten und ca. 15 Referate bzw. Werkstattberichte von 20 Minuten. Eine Drucklegung ausgewaehlter Beitraege ist geplant.

Ein einseitiges Expose richten Sie bitte bis 31. Mai 2000 an andrea.griesebner@univie.ac.at, martin.scheutz@univie.ac.at oder herwig.weigl@univie.ac.at

Postanschrift: Institut fuer Geschichte, Dr. Karl Lueger-Ring 1, A-1010 Wien Tel.: 0043/1/4277/40815 oder /27251 oder /27222


Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: andrea.griesebner@univie.ac.at
Subject: CfP: Justiz und Gerechtigkeit, Wien, 8.-10.11.2000
Date: 23.03.2000


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