CALL FOR PAPERS

"Fremde und Fremd-Sein in der DDR" -

historische Ursachen der Fremdenfeindlichkeit in den Neuen Bundesländern

"Fremde und Fremd-Sein in der DDR" - eine Tagung zu historischen Ursachen der Fremdenfeindlichkeit in den Neuen Bundesländern vom 6.-8. Dezember 2000 im Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF) in Potsdam.

Mit Unterstützung des brandenburgischen "Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremimus und Fremdenfeindlichkeit" und der brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung lädt das ZZF interessierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zur Konferenz "Fremde und Fremd-Sein in der DDR" ein.

Wir suchen noch Beiträge zu den drei verschiedenen Sektionen der Tagung:

1. Ideologiekritik: ‚Klasse' und ‚Kollektiv' waren tragende Säulen in der Ideologie der SED, die zur In- bzw. Exklusion von Bevölkerungsgruppen dienten. Zugleich waren Antifaschismus, Internationalismus und internationale Solidarität wesentliche Begründungen der diktatorischen Herrschaft in der DDR. In dieser Sektion soll gefragt werden, mit welcher spezifischen Sprache und mit welchen Bildern die Idee von einem alternativen, antikapitalistischen Gesellschaftsentwurf ausgefüllt wurde. Hier können die Ideologeme der Herrschenden (bspw. Nationalismus in der Rhetorik der SED), aber die vorhandenen Wertmuster in der Bevölkerung der DDR und ihre Vorstellungen über das ‚Eigene' und das ‚Fremde' thematisiert werden.

2. Soziale Praxis: Die Grundsätze für staatliches Handeln und die alltägliche Praxis gegenüber "Fremden" sowie die Interaktion zwischen einheimischer deutscher Bevölkerung und Zugewanderten sollen in dieser Sektion diskutiert werden. Von besonderem Interesse sind dabei die spezifischen Formen der Kontaktaufnahme und Konfliktregulierung im beruflichen und privaten Leben in der DDR. Es geht also um den vielschichtigen Zusammenhang von politischer Herrschaft und sozialer Praxis im Umgang mit Ausländern bzw. Fremden in der DDR.

3. Historischer Vergleich: Um der Frage nach der Spezifik der Situation in der DDR bzw. nach historischen Parallelen im Umgang mit Migration und Ausländerbeschäftigung nachzugehen, bietet sich der synchrone Vergleich mit den "Volksdemokratien" Ostmitteleuropas und mit der alten Bundesrepublik an. Zugleich ist es auch möglich, den diachronen Vergleich mit der neueren deutschen Geschichte zu suchen. Solche Vergleiche im Längsschnitt sind besonders dann sinnvoll, wenn ältere Traditionslinien auf dem Territorium der DDR aufgezeigt werden können.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Tagung schicken bitte bis zum 10. Oktober 2000 eine einseitige Zusammenfassung Ihres Beitrages, der auf laufenden bzw. kürzlich abgeschlossenen empirischen Forschungen (M.A., Diss., Projekte, etc.) beruhen sollte. Die Länge der einzelnen Redebeiträge sollte im Interesse einer intensiven Diskussion 20 Minuten nicht überschreiten. Im Anschluß an die Konferenz werden die Beiträge in einem Tagungsband, für den bereits Mittel bewilligt sind, veröffentlicht. Bei Interesse an der Thematik ist es auch möglich, ohne eigenen Beitrag an der Konferenz teilzunehmen. Für auswärtige Teilnehmer wird das ZZF ggf. Reisekosten erstatten bzw. eine Unterbringung in Potsdam zur Verfügung stellen. Abstracts und Anmeldungen bitte bis zum 10.10.2000 an eine der folgenden Adressen:

jan.behrends@geschichte.uni-bielefeld.de
poutrus@zzf-pdm.de

oder postalisch an das:

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Stichwort "Konferenz Fremde"
Am Kanal 4/ 4A
D-14467 Potsdam


Quelle = Email <H-Soz-u-Kult>

From: Patrice G. Poutrus <poutrus@zzf-pdm.de>
Subject: CfP: "Fremde und Fremd-Sein in der DDR"
Date: 21.09.2000


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