"Der Fluch der Inflation. Geldentwertungen im römischen Reich und im
20. Jahrundert"
in der Universitätsbibliothek Eichstätt, Staats- und Seminarbibliothek
Eichstätt,
Hofgarten 1
8. November bis 20. Dezember 2000
Montag-Freitag 8.30-17.00 Uhr
In vielen Teilen der Welt kam es bis in die jüngste Vergangenheit zu
Hyperinflationen. Auf die deutsche Gesellschaft geradezu traumatisch wirkt
bis heute die Erinnerung an die Geldentwertung Anfang der zwanziger Jahre.
Und die zweite Inflationserfahrung im 20. Jahrhundert, eine Folge der Politik
des nationalsozialistischen Regimes, hat die Inflationsabneigung noch
verstärkt, wenngleich mit der Währungsreform von 1948 eine
institutionelle Absicherung der Geldstabilität gelang.
Inflation ist freilich kein Phänomen des 20. Jahrhunderts, sondern zu
Geldentwertungen kam es bereits vor mehr als zweitausend Jahren, meist aufgrund
politisch gesteuerter Geldverschlechterungen und Reaktionen von Teilen der
Bevölkerung. Auch die Wirkungen antiker Inflationen sind von denen moderner
nicht sehr verschieden, obwohl kein Papiergeld existierte und das Niveau
des Wirtschaftens mit dem in der modernen Welt nicht verglichen werden kann.
Und ebenso reagierte die Politik in gleicher Weise - mit
Stabilitätsversprechen und Währungsreformen. Angesichts der steigenden
Teuerungsrate und der derzeitigen europäischen Herausforderungen mit
dem Euro kommt dem Thema auch eine klare Aktualität zu.
Die Ausstellung will neueste Ergebnisse der althistorischen und
wirtschaftsgeschichtlichen Forschung vermitteln und ein Beispiel für
interdisziplinäre Zusammenarbeit geben. Dabei werden erstmals römische
Münzen aus der Sammlung am Eichstätter Lehrstuhl für Alte
Geschichte der Öffentlichkeit präsentiert, außerdem
Inflationsgeld aus mehreren privaten Sammlungen. So soll u.a. deutlich gemacht
werden, dass die Ausstattung von Münzen, heute vor allem von Geldscheinen,
mit bestimmten Sicherungs- und Echtheitsmerkmalen keine Erfindung innovativer
Zentralbanker der jüngsten Vergangenheit ist, sondern bereits in der
antiken Welt Usus war.
Zur Ausstellung erscheint ein reich illustrierter Begleitband (144 S. mit
ca. 100 Abbildungen) zum Preis von DM 29,80 im HWZ-Verlag, Eichstätt
(z.Hd. Dr. Gregor Weber, Katholische Universität Eichstätt,
Universitätsallee 1, 85071 Eichstätt).
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