Bundesministerium für Bildung und Forschung
Bundesministerin Edelgard Bulmahn
bmbf@bmbf.bund.de
Sehr geehrte Frau Bulmahn,
wir, Germanisten und Historiker an der Universität Kopenhagen, verfolgen
mit einiger Besorgnis die Pläne der deutschen Bundesregierung zur
Neuordnung der Personalstruktur an den Hochschulen.
Seit vielen Jahren
kooperieren wir eng mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus
Deutschland, z.T. haben wir auch an deutschen Universitäten gelehrt. Wir
können die grundlegende Absicht Ihres Hauses nur begrüßen, die Bedingungen
für die wissenschaftliche Arbeit insbesondere für den Nachwuchs zu
verbessern und die deutschen Hochschulen stärker an internationale
Entwicklungen anzupassen. Allerdings halten wir es für außerordentlich
kontraproduktiv, wenn ausgerechnet jene, die als Nachwuchswissenschaftler
in den vergangenen Jahren zu einem beträchtlichen Teil das innovative
Potential der deutschen Forschung gebildet und auch nach außen hin
vertreten haben, nun durch eine Befristungsregelung von der weiteren
wissenschaftlichen Arbeit ausgeschlossen werden sollen.
Wir möchten Sie
dringend
bitten, Ihre diesbezüglichen Planungen noch einmal zu überdenken und
zurückzunehmen. Ein derartiger Ausschluß wäre unseres Wissens auf
internationaler Ebene ohne Parallele - ein deutscher "Sonderweg", der für
die Wissenschaft kontraproduktiv ist und die internationale Kooperation
zurückwerfen würde.
Wir möchten auch weiterhin auf die innovativen Impulse
unserer deutschen Kolleginnen und Kollegen nicht verzichten müssen - nicht
auf die des künftigen Nachwuchses, aber auch nicht auf die derjenigen
Kolleginnen und Kollegen, auf deren wissenschaftliche Exzellenz wir schon
jetzt bauen können.
Mit freundlichen Grüßen
Birthe Hoffmann, Ph.d., Associate Professor
Prof. Karl Christian Lammers
Dr. Detlef Siegfried, Associate Professor
Prof. Dr. Per Øhrgaard