Zu Arne Schirrmachers Kommentar.

Ich gebe gerne zu, dass mein Beitrag "Sokals 'Jux' und die Wissenschaftssoziologie" provokativ gemeint war, und ich moechte um Entschuldigung bitten, wenn ich damit wirklich die Standards der Liste verletzt haben sollte. Mein Text ist eine direkte Antwort auf Boghossians nicht minder provokative Reaktion (uebrigens wie Weinbergs Artikel aus dem Amerikanischen uebersetzt) auf Sokals ebenfalls provokatives Experiment.

Ich gehe nicht weiter auf A. Schirrmachers Vorwuerfe ein, Unkenntnis im Bezug auf die Debatte ueber Kuhns Thesen unter Wissenschaftshistorikern bewiesen zu haben, bleibe aber dabei, dass ich sie nicht ganz unpassend in einem Absatz zusammengefasst habe, dessen sprachliche Form man allerdings unter Umstaenden als 'populaerwissenschaftlich' bezeichnen koennte, was an einigen Orten Naseruempfen ausloesen mag.

Schirrmachers Kritik mit Hinblick auf die Sprachdiskussion nehme ich an. Allerdings vermute ich, dass er als Wissenschafts- und Technikhistoriker die angelsaechsische Debatte in der Sokal-Angelegenheit wesentlich aufmerksamer verfolgt haben duerfte als andere Listenleser. Durchaus gut informierte Kulturwissenschaftler in meinem Bekanntenkreis jedenfalls, FAZ-Leser eingeschlossen, liessen Boghossians Artikel und seine absurden Argumente ohne Verweis auf Umfeld und Hintergrund ratlos. Und nicht jeder Zeitleser rezipiert nebenbei saemtliche anderen verfuegbaren 'high brow' -Zeitungen.

Schirrmacher hat auf die relevanten 'Websites' hingewiesen. Zum Thema 'Science Wars' sollte ich vielleicht noch den Hinweis auf eine Rezension des Gross & Levitt-Buches 'Higher Superstiton: The Academic Left and Its Quarrels with Science' (1994) anfuegen: Norton Wise, 'The Enemy Without and the Enemy Within', ISIS 1996, 87: 323-327.

Mit besten Gruessen,

Carsten Timmermann

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