Liebe Kolleginnen u. Kollegen,

ich denke, wir sind dem Kollegen Mark Spoerer dankbar, dass er die erste Diskussion auf dieser Liste angestossen hat. Ich fand seine Idee, Buecher eher auf deutsch und zumindest einige Artikel auf englisch zu publizieren, recht gescheit. Es scheint mir, als ob vor allem die deutschen und franzoesischen Historiker dazu neigen, ihre Betrachtungsweisen auf den heimischen Bereich zu verengen (natuerlich trifft das nicht generell zu), waehrend die Kollegen in den Nationen mit kleinerer Bevoelkerungszahl (NL, Schweden), aber z.B. auch in Russland, viel eher bereit sind, die zusaetzliche Arbeit der Uebersetzung auf sich zu nehmen.

A propos Uebersetzung: Wir erstellen ja in den seltensten Faellen blosse Quelleneditionen. Ist es nicht so, dass die Quellen der historischen Zeitbereiche sowieso eine andere Sprache sprechen, die wir als Historiker erst uebersetzen muessen? Ich denke, dass sich die Sprache heutiger amerikanischer und deutscher Wissenschaftler viel aehnlicher ist, als die Sprache der Quellen und der historischen Darstellungen in derselben Sprache.

In einer Zeit, in der nicht wenige Stellen fuer Historiker gestrichen werden, scheint mir die Bemuehung um internationales Ansehen der deutschen Forschung besonders wichtig zu sein - und kann dies nicht auch (z.B. durch die Refereeverfahren der internationalen Zeitschriften) einen Mechanismus darstellen, unsere Forschungsmethoden weiterzuentwickeln?

So weit einige Gedanken - ins Unreine geschrieben, wie es ja bei einem Diskussionsforum erlaubt ist.

Joerg Baten

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