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Quelle - email <H-Soz-u-Kult>
From: Alf Luedtke (luedtke@Zahara.mpi-g.gwdg.de) |
Liebe Kollegen,
ich will nur anzeigen, dass ich das fuer eine interessante Frage halte - wenn ich Zeit haette....,dann wuerde ich gerne dazu etwas ergaenzen wollen: die Warnung , Sprache nur instrumentalistisch zu verstehen ! Es ist ja nicht nur die Frage, wenn man wie erreicht (das scheint mir bei Spoerer der Hauptpunkt - mit einer Ueberlegung, der ich einen gewissen Charme nicht absprechen kann). Vielmehr ist Sprache ja doch auch ein zentraler Gegenstand der Forschungs"objekte" historischer Studien. Natuerlich muss auch z.B. ein deutschsprachiger Brief von 1810 (or, for that matter, 1989!) "uebersetzt", d.h. kontextualisiert etc.pp. werden. Insofern koennte man argumentieren, aendert sich prinzipiell nichts, wenn man diesen Brief ins Englische uebertraegt. Aber das verkennt ja doch die Qualitaet der relativen Differenz, vor allem wird das breite Feld des Unuebersetzbaren verkannt - lat. luna ist eben die Mondin, im Deutschen aber der Mond: d.h. auch eine korrekte Uebersetzung fasst die Pointe nicht ! Bei instrumenteller Sprachverwendung laesst sich das wohl ignorieren (obwohl ja die horrenden Beispiel von technischen Gebrauchsan- weisungen zeigen, dass man auch da rascher an Umgangssprache als letzte Metasprache geraet als mancher Fachmensch vermutet).
Eine Loesung habe ich nicht - denn der Ruf nach Mehr- und Vielsprachigkeit ist zwar gut gemeint, mehr aber auch nicht... Ich fuerchte, wir stecken mit histor. Arbeiten in einem Sprach-Dilemma, aus dem es nur no win-Auswege gibt!
Also, das jetzt nur "unter uns", als "Zwischenruf" ! Vielleicht gibts ja solidere responses !
Alf Luedtke
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